"Stadtwerke und Handwerk sind systemrelevant"
Andreas Hollstein vom Verband kommunaler Unternehmen NRW sprach mit dem Handwerk über die Energieversorgung aus Sicht der Stadtwerke.
Wie kann aus Sicht der Stadtwerke die Energieversorgung gesichert werden? Das war das Thema der 20. Folge von "#handwerkumzwoelf" von Handwerk.NRW. Zu Gast war diesmal der Geschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen, Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Andreas Hollstein.
NRW-Handwerkspräsident Andreas Ehlert sprach dabei die im Moment gesicherte Versorgungslage an und lenkte den Blick auf die langfristige Energieversorgung und auch die Sicherheit der kritischen Infrastruktur. "Da drängt sich natürlich die Frage auf, sind die kommunalen Versorgungsunternehmen bei Angriffen ausreichend geschützt?" Das sei auch für den Wirtschaftsbereich Handwerk eine wichtige Frage.
Preisbremsen helfen den Stadtwerken
Für die Stadtwerke gebe es auch verschiedene strategische Fragen zu beantworten: Wie managt man Einkauf und Vertrieb von Strom, wenn die Preise stark schwanken und Versorgungsrisiken auftreten können? Wie stark sollen Stadtwerke auf eine eigene Stromerzeugung setzen? Welche Alternativen gibt es für den Energieträger Erdgas?
Die Energiepreisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme hätten "massenhafte Ausfälle" von Kunden und damit auch Probleme für die Stadtwerke wegen möglicher Zahlungsausfälle verhindert. Das sei wichtig aus volkswirtschaftlicher Perspektive, weil Stadtwerke in ihrer Gänze ebenso wie das Handwerk systemrelevant seien.
Infrastruktur zügig ausbauen
"Ich mag mir nicht vorstellen, was im Land los wäre, wenn Stadtwerke in Konkurs gehen müssen und Nachbarstadtwerke deren Grundversorgung übernehmen müssten", so Hollstein. Bei der Energiesicherheit seien die Stadtwerke auf einem guten Weg. Ein wichtiger Baustein dafür sei die jetzt zügig geschaffene Infrastruktur für Flüssigerdgas (LNG-Gas).
Aber es gelte auch in weiteren Bereichen schneller zu werden, damit die ehrgeizigen Ziele bei den erneuerbaren Energien erreicht werden können. Dazu gehören die Planungs- und Genehmigkeitsverfahren. Wenn das gelingt, könnte mit den Erneuerbaren eine sichere Versorgung zu vertretbaren Konditionen gewährleistet werden. Für die Energiepolitik sei die zentrale Aufgabe, die Energiesicherheit und die Bezahlbarkeit der Energie "dauerhaft sicherzustellen".
Fachkräfteversorgung sicherstellen
Die für das Handwerk so wichtige Fachkräfteversorgung sei auch für die Stadtwerke ein drängendes Problem, an dem auch der Fortschritt der Energiewende hänge. Denn beide hätten die Aufgabe, "den Energiemixwandel hin zu regernerativen Energien zu begleiten" und neue Technologien zu implementieren.
HB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale HB registrieren!
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben