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Feinwerkmechanikermeister Johannes Schmitz

Feinwerkmechanikermeister Johannes Schmitz (Foto: © Sandra Blass-Naisar)

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Damit der Verkehr auf der Mosel fließt

Johannes Schmitz vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ist der jahrgangsbeste Feinwerkmechanikermeister der Handwerkskammer Trier.

Im Hintergrund liegt das defekte riesige Stahltor der Moselschleuse Müden, das kurz vor Weihnachten 2024 ungebremst ein Frachter rammte. Der spektakuläre Unfall hatte erst einmal die gesamte Binnenschifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. 70 Schiffe mussten notgeschleust werden. Dann Anfang Februar die gute Nachricht, dass die Moselschleuse Müden wieder in Betrieb genommen werden konnte. Da hatten sie beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) auf Hochtouren gearbeitet, damit die hydraulisch angetriebenen Schleusentore wieder sauber funktionieren und die Geschwindigkeit der 40 Tonnen schweren Torflügel richtig programmiert wurde. Mit daran gearbeitet hat auch der jahrgangsbeste Meister unter den Feinwerkmechanikern an der Handwerkskammer Trier, Johannes Schmitz.

Wir treffen ihn zum Interview auf dem Bauhof Trier vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt an der Staustufe. "Ja, da an dem Schleusentor habe ich mitgearbeitet, habe die Verrohrung installiert und Teile für die Hydraulik angepasst", sagt der 26 Jahre alte Bestmeister.  Eine ganz klassische Arbeit für den Feinwerkmechaniker, denn das Wasser- und Schifffahrtsamt Trier ist ein Reparatur- und Instandhaltungsbetrieb. "Ich kümmere mich beispielsweise um die Überholung von Hydraulikzylindern, schraube, repariere oder fertige neu Teile für Maschinen." Johannes Schmitz liebt die Abwechslung im Beruf zwischen der klassischen Zerspanung an Dreh- und Fräsmaschine oder Bohrwerk. "Ich liebe die Schrauberei und das Reparieren von Maschinen."

Schon früh begeistert von der Technik

In Opas Garage hat seine Begeisterung für Technik schon früh angefangen. "Nach dem Realschulabschluss in Hermeskeil war klar, dass ich etwas Handwerkliches machen wollte, jedoch war die Wahl der Praktika eher eine grobe Orientierung, um das Richtige zu finden. Durch die abwechslungsreiche Tätigkeit hier – sei es in der Werkstatt oder draußen vor Ort - habe ich dann meine Wahl als Feinwerkmechaniker getroffen. Denn auch das Berufsbild ist breiter gefächert als nur Zerspanung."

Von 2015 bis 2018 absolvierte Schmitz seine Ausbildung, konnte auf drei Jahre verkürzen und wurde Prüfungsbester. Vor drei Jahren fiel seine Entscheidung, den Meister zu machen. "Ich wollte persönlich weiterkommen, bin ja noch jung und im Lernmodus drin. Warum also nicht jetzt." Gemeinsam mit einem Freund und Kollegen zog Johannes Schmitz den Meisterkurs durch. "Es lief alles gut. Bei der HWK haben sie einen großen neuen Maschinenpark. Da macht das Arbeiten Spaß. Und auch das Meisterteam war eine lustige Truppe. Wir haben viel gelacht und uns untereinander sehr unterstützt."

Viel Zeit ins Meisterstück gesteckt

Sein Meisterstück: eine Tischbohrmaschine mit mechanisch variabler Drehzahlverstellung "Variomatik". Viel Zeit hat Schmitz in die Konstruktion und Planung der Maschine gesteckt, viele Stunden hat er sich für die aufwändige Dokumentation in der Projektmappe um die Ohren geschlagen. "Aber es hat sich gelohnt«, sagt er stolz. Er habe viel gelernt. Die Einzelteile hat er überwiegend auf konventionellen Maschinen selbst hergestellt, nur wenige Kleinteile ließ er auf CNC- Maschinen anfertigen. Für ihn neu war das Arbeiten mit 3D-Druck, um beispielsweise leichte Halterungen oder komplexe Gehäuse anzufertigen. Bei der Prüfung mussten in 26 Stunden alle Bauteile inklusive Prüfen und Prüfprotokoll gefertigt werden. Dabei sei die Herstellung der CNC-Teile eine wirkliche Herausforderung gewesen. »Ich habe das erste Mal so gearbeitet und ich muss sagen, es hat mir großen Spaß gemacht."

Neuland war für ihn Teil 3 im Meisterkurs mit interessanten, neuen Themen wie Betriebsorganisation, Personalführung und Rechnungswesen. "Man weiß ja nie, was man im Leben einmal machen möchte. Und da ist es gut zu wissen, das richtige Rüstzeug zu haben."

 

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Text: / handwerksblatt.de

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