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jahrgangsbeste Meister bei den Tischlern Jan Mangelsdorf

jahrgangsbeste Meister bei den Tischlern Jan Mangelsdorf (Foto: © Constanze Knaack-Schweigstill)

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Nicht nur gerade Wege führen zum Ziel

Der jahrgangsbeste Meister bei den Tischlern, Jan Mangelsdorf, blickt auf eine turbulente Ausbildungszeit zurück – heute arbeitet er bei der Handwerkskammer Trier als Ausbildungsberater.

Er weiß ganz genau, wovon er redet, wenn er jungen Leuten während ihrer Ausbildung zur Seite steht. Egal, ob er hilft, berät oder vermittelt, wenn es um Rechte und Pflichten aus dem Lehrvertrag geht, um Ausbildungszeiten, Vergütung oder Urlaub, um Vorschriften des Jugendarbeitsschutz- oder Berufsbildungsgesetzes, um die Verkürzung oder Verlängerung der Ausbildungszeit oder schlicht und ergreifend um die ordentliche Führung des Berichtsheftes: Jan Mangelsdorf mit seinem turbulenten Ausbildungsweg (dazu gleich mehr) hat nach dem Meisterkurs als Tischler bei der Handwerkskammer Trier angeheuert: Als Ausbildungsberater. "Als ich selbst in meiner Ausbildung war, da habe ich Karl-Heinz Schwall kennengelernt. Er war mein Ausbildungsberater. Und er war so eine beeindruckende, positive Persönlichkeit, der für alles eine Lösung fand. Sein Aufgabenfeld war so vielfältig und spannend, dass ich meiner Frau damals sagte: Wenn der einmal in Rente geht, dann bewerbe ich mich."  Gesagt, getan. Jan Mangelsdorf schloss seine Gesellenprüfung als Prüfungsbester ab und startetet noch im selben Jahr mit dem Meisterkurs, den er ebenfalls als Bestmeister abschloss. Während dessen arbeitete er in Longuich bei Brand Ladenbau, leitete dort die Ausbildung der jungen Leute.

Und dann stolperte er über das Stellengesuch auf der Homepage der HWK Trier. Seit September arbeitet er als Ausbildungsberater. Und ist glücklich. "Es macht mir einfach Freude, jungen Leuten weiterhelfen zu können. Eine gute Ausbildung ist essentiell für das Handwerk und für dessen Ruf in der Gesellschaft. Attraktives Handwerk braucht eine wertschätzende Ausbildung, die im 21. Jahrhundert angekommen ist. Der Azubi ist keine billige Arbeitskraft. Er verdient die bestmögliche Ausbildung. Und dafür setze ich mich ein." Sein eigener Ausbildungsweg war ein turbulenter mit vielen Umwegen, Höhen und Tiefen. Nach dem Abitur in Trier ist er an die Uni gegangen, um Medienwissenschaften, BWL und Psychologie zu studieren. Er wollte Fernsehwerbung machen. "Aber ich musste schnell erkennen, dass es in diesem Studium nicht um Kreativität ging." Kurzerhand wechselt Jan Mangelsdorf zur Soziologie, um die Zusammenhänge in der Gesellschaft besser zu verstehen. "Aber es hat sich alles nicht so richtig angefühlt." Als seine Mutter dann ein Haus baute, hat er mitangepackt und die Bauleitung übernommen. Da hat es gefunkt, wie er bekennt. Er hatte Kontakt zu so vielen Gewerken und beschloss kurzerhand als Laie, die Bautreppe in Eigenregie zu bauen. Er brach sein Studium ab und begann eine Tischler-Lehre… Den Rest, liebe Leserin, lieber Leser, kennen Sie. Und den Spruch, dass es im Leben nicht immer nur die geraden Wege sind, die zum Erfolg verhelfen, auch.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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