mat_pixel
Zahntechnikermeister Andreas Ebner

Zahntechnikermeister Andreas Ebner (Foto: © Sandra Blass-Naisar)

Vorlesen:

Mehr als nur ein schönes Lächeln

Zahntechnikermeister, bester seines Jahrgangs, Andreas Ebner liebt an seinem Beruf, das typisch Handwerkliche mit dem Digitalen zu verbinden.

Es sei ein gutes Gefühl, am Ende des Tages etwas geschaffen zu haben: Menschen ein schönes Lächeln zu schenken, mehr Lebensqualität, weil sie nun besser sprechen oder kauen können. Der HWK-Bestmeister in der Zahntechnik, Andreas Ebner, liebt, was er tut, schätzt an seinem Beruf vor allem das Arbeiten mit einer Vielfalt an Materialien, er liebt die täglich wechselnden Herausforderungen der individuellen Bedürfnisse und die unterschiedlichen Anforderungen. "Jeden Tag stelle ich zwar unter anderem Kronen und Brücken her, jedoch sind die Situationen aber eben immer anders."  Mit dem Meister in der Tasche ist der 33jährige jetzt Geschäftsführer im Dental Studio Scheid in Merzig mit 70 Mitarbeitern. "Der Meisterkurs war eine harte Zeit mit vielen Entbehrungen. Für das Lernen, Üben und Aufarbeiten habe ich mir viel Zeit genommen." Doch er bereut nichts: "Es war sehr gut investierte Lebenszeit, die sich in jeder Hinsicht ge­lohnt hat. Eine Zeit, die mich gefordert und gefördert hat."

Den Weg zur Zahntechnik hat Andreas Ebner durch seine Oma gefunden. Die kannte nämlich noch den Dentisten, Zahnärzte ohne akademische Ausbildung. "Ich habe mich kundig gemacht und fand das hochspannend." Nach dem Fachabi in Hermeskeil schnupperte er während eines Praktikums in den Beruf hinein und war begeistert, von der Materialvielfalt, dem Arbeiten in der Werkstatt mit Gips und Kunststoff, dem händischen Fräsen im Labor. Dreieinhalb Jahre arbeitete Ebner in Trier im Dentallabor Bund Zahntechnik, bevor er sich für eine Weiterbildung in Freiburg zur CAD/CAM/CNC Zahntechnik-Fachkraft entschied. "Hier hat man den gesamten Workflow vom Erstellen, Modellieren, Konstruieren und Designen bis hin zur Fertigung an CNC-Maschinen erlernt", erzählt Ebner. Frässtrategien wurden optimiert, unterschiedliche Materialien mussten bearbeitet, Fräsmaschinen und 3D-Drucker programmiert und bedient werden.

Den Beruf neu kennengelernt 

Während seiner Zeit in Hermeskeil bei Reichel Zahntechnik merkt Ebner, dass er – geprägt durch die Erfahrungen bei der Fortbildung – doch eher den Fokus auf das Digitale und reine Fräsen von zahntechnischen Konstruktionen legen möchte. Ebner entscheidet sich, nach Darmstadt umzuziehen, um in einem Fräszentrum zu arbeiten, ausschließlich digital. "Ich habe meinen Beruf nochmals ganz anders kennengelernt, habe so viel gelernt und bin richtig aufgeblüht." Wenn da nicht der Wermutstropfen einer Fernbeziehung gewesen wäre. Nur am Wochenende zu Hause zu sein, das hat Ebner belastet und seine Freundin auch.  "Ich merkte aber auch, dass mir die anderen Teile der Zahntechnik, wo es um Ästhetik, Funktion und andere Versorgungslösungen geht, gefehlt haben. Ich wollte wieder zurück zu den Wurzeln, also eben wieder in ein Dentallabor." Und so entschied er sich, wieder zurückzukommen, fand Arbeit im Dental Studio Scheid in Merzig. Nach eineinhalb Jahren stand für ihn fest: Ich mache meinen Meister, ergänze mein Fachwissen um die Betriebswirtschaft. Seine Ersparnisse und öffentliche Zuschüsse nutzt er, um den Meisterkurs zu finanzieren. Auch von sei­nem Arbeitgeber bekam er wertvolle Unterstützung. "Das Dental Studio hat mir Material zur Verfügung gestellt, und ich konnte während der Arbeitszeit üben. Dafür bin ich sehr dankbar."

Die Zeit seiner Meister-Ausbildung fiel auch in eine Zeit persönlicher Veränderungen. Andreas Ebner hat geheiratet und ist nach Losheim am See umgezogen. Was er nach den vielen Jahren der Ausbildung über seinen Beruf denkt? "Man muss Geschick mitbringen, aber es dann auch wirtschaftlich umsetzen."

 

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Trier

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: