Neuer Tarifvertrag fürs Maler- und Lackiererhandwerk
Nach schwierigen Verhandlungen haben sich die Tarifparteien auf einen neuen Tarifvertrag für das Maler- und Lackiererhandwerk geeinigt. Abgesprochen wurden Lohnerhöhungen in diesem und im nächsten Jahr. Auch die Auszubildenden profitieren ab dem kommenden Jahr.
Nach zwei Verhandlungsrunden und einer gescheiterten Schlichtung konnten die Tarifparteien für das Maler- und Lackiererhandwerk einen tariflosen Zustand für Lohn, Mindestlohn und Ausbildungsvergütung abwenden. Mitte April konnten sie sich doch noch einigen und haben einen neuen Tarifvertrag unterzeichnen. Die Landesverbände müssen den Vertrag bis zum 25. April bestätigen.
Eckpunkte des Vertrags:
- Erhöhung des Ecklohns West um 2,9 Prozent zum 1. April 2025 und eine weitere Erhöhung um 3,0 Prozent zum 1. Juni 2026
- Ost-West-Angleichung der Löhne, bei dem der Ecklohn Ost schrittweise bis zum 1. Januar 2027 in vier Erhöhungsstufen auf das Niveau des Ecklohns West angehoben wird
- Der Mindestlohn für Gesellen steigt ab dem 1. Juli 2025 auf 15,55 Euro und ab dem 1. Juli 2026 auf 16,13 Euro
- Erhöhung der Ausbildungslöhne zum 1. August jeweils um 50,00 Euro in allen Lehrjahren in den nächsten beiden Jahren
Markus Heineke, Vizepräsident Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz. Foto: © BV Farbe / Sebastian BoleschSelten seien die Sozialpartner so gefordert gewesen, erklärt Markus Heineke, Verhandlungsführer des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz. Das Ergebnis sei aber ein wichtiges Signal für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft der Branche: "Die Tarifeinigung trägt der aktuellen Konjunkturkrise Rechnung. Wir agieren in wirtschaftlich und politisch extrem schwierigen Zeiten."
Jede Erhöhung sei für die Betriebe eine schwere Aufgabe. "Eine gerechte Entlohnung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist aber gleichzeitig der einzige Weg, um die Branche zu stärken und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dazu gehört auch, das Lohngefüge in Ost und West nach fast 35 Jahren der Wiedervereinigung anzugleichen."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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