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(Foto: © Zollverwaltung)

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Zoll: Bundesweiter Einsatz bei Friseuren, Kosmetikern und in Barbershops

Bundesweite Schwarzarbeits-Prüfung in Friseursalons; Barbershops und Kosmetikstudios. Schon vor Ort wurden zahlreiche Strafverfahren und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Bei einer bundesweiten Schwerpunktprüfung hat der Zoll Mitte April 334 Friseursalons; Barbershops und Kosmetikstudios sowie die dort tätigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer überprüft. Und es wurden wieder viele "schwarze Schafe" entdeckt. 

Schon vor Ort leitete der Zoll 194 Strafverfahren ein, davon über 20 Verfahren wegen Nichtzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen. In rund 135 Fällen ging es um den Aufenthalt ohne Aufenthaltstitel. Zudem wurden 171 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Zoll (FKS) kontrollierten insbesondere

  • die Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns  (12,82 Euro),
  • die Einhaltung sozialversicherungsrechtlicher Pflichten,
  • den unrechtmäßigen Bezug von Sozialleistungen sowie
  • die illegale Beschäftigung von Ausländern. 

Die Friseur- und Kosmetikbranche wurde bewusst in den Fokus genommen, um weitreichende Erkenntnisse - insbesondere in den Bereichen Barbershops und Nagelstudios zu gewinnen. Die gesamte Branche ist nach wie vor besonders häufig von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung betroffen.

Nach der Prüfung vor Ort beginnt für den Zoll die eigentliche Arbeit. In mehr als 730 Fällen hätten sich weitere Hinweise auf mögliche Verstöße ergeben. Diesen geht die FKS jetzt in den umfangreiche Nachermittlungen weiter nach.

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In 195 Fällen gab es Hinweise auf Mindestlohnverstöße sowie in 99 Fällen Hinweise auf Sozialleistungsmissbrauch. Die vor Ort erhobenen Daten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden nun mit der Lohn- und Finanzbuchhaltung der Unternehmen abgeglichen und weitere Geschäftsunterlagen geprüft. Hier muss die Finanzkontrolle Schwarzarbeit genau hinschauen, um so gezielt die "schwarzen Schafe" zu identifizieren.

"Bündnis gegen Schwarzarbeit" im Friseurhandwerk

Die Friseurbranche ist überdurchschnittlich stark von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung betroffen. Der Zentralverband des Friseurhandwerks hat bereits vor vielen Jahren mit dem Bundesfinanzministerium und der Gewerkschaft ver.di ein "Bündnis gegen Schwarzarbeit" geschlossen.

"Wir dürfen den Missbrauch unserer Solidargemeinschaft durch Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung nicht hinnehmen", heißt es da. Der Friseurverband unterstützt deshalb die Prüfungen durch den Zoll. Ziel sei aber auch Prävention, etwa durch Aufklärung in den Salons und in der Bevölkerung. Denn die Betriebe, die keine Steuern und Sozialabgaben abführen, schaden der Allgemeinheit. Sie verzerren den Wettbewerb und es gehen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Zudem bilden diese Salons, Barbershops oder Kosmetiker nicht aus.

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Text: / handwerksblatt.de

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