"Um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen und die übermäßige Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu stoppen, muss die neue Bundesregierung aus Sicht des Deutschen Handwerks rasch handeln", sagt der ZDH.

"Um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen und die übermäßige Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu stoppen, muss die neue Bundesregierung aus Sicht des Deutschen Handwerks rasch handeln", sagt der ZDH. (Foto: © 279photo/123RF.com)

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Was sich in der gesetzlichen Krankenversicherung ändern muss

Der ZDH hat ein Positionspapier zur Gesundheitspolitik veröffentlicht. Die neue Bundesregierung müsse schnell handeln, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen.

"Um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen und die übermäßige Belastung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu stoppen, muss die neue Bundesregierung aus Sicht des Deutschen Handwerks rasch handeln." So lautet der Appell des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) an die Politik. Der ZDH hat dazu ein Positionspapier mit dem Titel "Perspektiven in der Gesundheitspolitik" beschlossen. 

Die Entwicklung der Sozialversicherungsbeiträge sei für die Arbeitgeber im Handwerk von zentraler Bedeutung, denn die Lohnzusatzkosten seien ein wesentlicher Belastungsfaktor für das personalintensive Handwerk. Im Interesse von Betrieben und Beschäftigten müssten die Personalzusatzkosten dauerhaft bei maximal 40 Prozent begrenzt werden, heißt es in dem Papier.

ZDH macht Lösungsvorschläge

Die Sozialbeiträge steigen jedoch immer weiter, zum 1. Januar dieses Jahres stieg der Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Das lohnintensive Handwerk sei dadurch besonders stark belastet. "Die steigenden Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sind ein massiver Druckfaktor für die Betriebe", erklärt ZDH-Präsident Jörg Dittrich

"Der Anstieg des Zusatzbeitrages zum 1. Januar 2025 ist ein weiteres Alarmzeichen, dass wir dringend eine Reform der gesetzlichen Krankenversicherung brauchen, die den Anforderungen der Zukunft gerecht wird." Mit dem Positionspapier macht der ZDH Lösungsvorschläge, um ein "tragfähiges Gesamtkonzept" für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu schaffen, und sie "dauerhaft finanzierbar" zu halten.

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Gesundheitssystem langfristig stabilisieren

"Das aktuelle Umlagesystem ist am Limit. Nicht nur aus demografischen Gründen stößt das umlagefinanzierte GKV-System an seine finanziellen Grenzen, sondern auch wegen verschiedener Fehlentwicklungen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite. Es muss endlich eine Reform kommen, die das System langfristig stabilisiert", fordert Dittrich. 

Neue Formen der Digital- und Plattformökonomie sollten angemessen an der Finanzierung sozialpolitischer Aufgaben beteiligt werden. Zudem sei es wichtig, den Leistungskatalog der GKV auf das unbedingt Notwendige zu beschränken. Es dürfe keine weiteren Leistungsausweitungen geben. Bund und Länder müssten zudem stärker für die Investitionskosten im Krankenhausbereich aufkommen. 

"Wohnortnahen Versorgung ist wichtig"

Der Handwerkspräsident betont die zentrale Bedeutung der Gesundheitshandwerke aus Augenoptikern, Hörakustikern, Orthopädieschuhtechnikern, Orthopädietechnikern und Zahntechnikern für ein funktionierendes Gesundheitswesen. Mit ihren Leistungen trügen diese Handwerke entscheidend dazu bei, die Kosten des Gesundheitssystems stabil zu halten. 

"Mit einer guten wohnortnahen Versorgung durch die Gesundheitshandwerke können gesundheitliche Verschlechterungen verhindert und teure Krankenhausaufenthalte hinausgezögert oder verkürzt werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern fördert die gesellschaftliche Teilhabe und das selbstbestimmte Leben von Patientinnen und Patienten."

Gesundheitshandwerke entlasten

Um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können, müssten die Gesundheitshandwerke entlastet werden, vor allem von bürokratischen Pflichten. Dittrich: "Das Präqualifizierungsverfahren und die alle 20 Monate stattfindenden Betriebsbegehungen müssen dringend auf den Prüfstand. Diese Bürokratie ist nicht nur ineffizient, sie kostet auch wertvolle Ressourcen, die besser in die Patientenversorgung investiert werden könnten."

Außerdem appelliert der ZDH, die Verhandlungen mit den Krankenkassen fair und auf Augenhöhe zu führen sowie die Preisgestaltung für die Produkte der Gesundheitshandwerke angemessen anzupassen. Auch die Regulierung der investorenbetriebenen Medizinischen Versorgungszentren müsse geprüft werden, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. 

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Text: / handwerksblatt.de

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