Noch keine Trendwende im Wohnungsbau
Nach zuletzt steigenden Baugenehmigungszahlen blieb der Wert im Februar wieder unter dem Vorjahresniveau. Das sei keine Überraschung, sagt der ZDB. Ohne bessere Rahmenbedingungen könne die Blockade nicht gelöst werden.
Nach einer leichten Erholung im Wohnungsbau blieb die Zahl der Baugenehmigungen im Februar wieder unter dem Niveau von 2024. Das meldet das Statistische Bundesamt. Den Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) wundert diese Entwicklung nicht: "Die aktuellen Baugenehmigungszahlen lassen keine Trendwende erkennen – und das kommt nicht überraschend. Solange die politischen Rahmenbedingungen nicht spürbar verbessert werden, bleibt der Wohnungsbau blockiert: zu hohe Kosten, zu viel Bürokratie, zu wenig Planungssicherheit", erklärt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa.
"Nachdem wir in den vergangenen beiden Monaten bei den Baugenehmigungen im Wohnungsbau Zuwächse gesehen haben, verbleiben die Genehmigungszahlen im Februar nun wieder unter dem Vorjahresniveau. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes wurden im Februar 2025 Baugenehmigungen für 17.900 Wohnungen erteilt, das waren 423 weniger als im Februar 2024 (-2,3 Prozent). Kumulativ, also von Januar bis Februar 2025, sind 35.906 Wohnungen genehmigt worden, ein schmales Plus von zwei Prozent", so Pakleppa.
Verlässliche Förderprogramme gefordert
Felix Pakleppa Foto: © ZDBEine echte Wende erfordere entschlossenes Handeln. "Die Ankündigung der Koalitionspartner, in den ersten 100 Tagen einen Wohnungsbauturbo zu zünden, ist richtig – jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Entscheidend sind gezielte Maßnahmen zur Stärkung privater Investitionen." Neben der Verlängerung der Sonder-AfA sei ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer notwendig, damit Familien leichter zu Wohneigentum kommen könnten. Zusätzlich brauche es verlässliche KfW-Förderprogramme, die sich am EH-55-Standard orientieren und flächendeckend auch für alle Neubauprojekte gelten, nicht nur für den bestehenden Bauüberhang.
"Nur wenn auch neue Vorhaben förderfähig sind, kann der Wohnungsneubau nachhaltig Fahrt aufnehmen. Gleichzeitig muss das Bauen einfacher und günstiger werden durch zum Beispiel eine Entschlackung der Landesbauordnungen sowie rechtssichere Spielräume bei technischen Standards", sagt Pakleppa. Überregulierung treibe die Kosten und gefährde bezahlbaren Wohnraum. "Was wir jetzt brauchen, ist ein kluger Mix aus Investitionsanreizen, Planungssicherheit und mehr baulichem Pragmatismus."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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