Mit einer digitalen Lernplattform unterstützt das Start-up mentihub Ausbilder und Auszubildende für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaftfehlen dem Handwerk aktuell 113.000 Fachkräfte. Besonders Nachwuchs im Handwerk ist gefragt, doch nicht immer will eine Ausbildung im Handwerk gelingen. Etwa ein Drittel der Stellen blieben im vergangenen Jahr unbesetzt. Die Ausbildungsplattform mentihub will durch eine gezielte Begleitung von Betrieben und Auszubildenden Abhilfe schaffen.
Gerade Handwerksbetriebe sind oftmals im Tagesgeschäft so eingebunden, dass für eine strukturierte Ausbildung wenig Zeit bleibt. Auszubildende sind zuweilen ratlos, wo es lang geht. Das liegt in der Natur der Sache, denn sie stehen am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn. Die Folge: Ausbildungsabbrüche und Frust auf beiden Seiten.
Die Entwickler der Plattform wissen, wovon sie sprechen. Alle haben eine klassische Ausbildung absolviert. Tobias Schröder ist gelernter Estrichleger und führt einen Trockenbau- und Fliesenlegerbetrieb. Christoph Leue absolvierte eine klassische Ausbildung als Mechatroniker und hat nach seiner Ausbildung zehn Jahre lang Auszubildende betreut, bevor er seinen Masterabschluss in Maschinenbau machte. "Ich habe festgestellt, dass sich junge Menschen in dieser Zeit verändert haben. Es gibt nicht mehr die klassischen Hierarchien, Azubis wollen eine Begegnung auf Augenhöhe und wünschen sich Wertschätzung", sagt er. Auch Michael Keller kennt die Situation im Handwerk sehr genau. Der gelernte Bäckermeister entwickelte eine Testversion für Bäckereien. Christoph Leue und Michael Keller engagieren sich seit vielen Jahren im Prüfungsausschuss der Kammern. Mit der Plattform wollen die Macher dazu beitragen, die Abbruchquote im Handwerk zu senken.
Für viele Betriebe verläuft die Suche nach geeigneten Auszubildenden erfolglos, dabei bedarf es weniger Stellschrauben, die Erfolgsquote zu erhöhen. "Wir helfen Firmen bei der Formulierung ihrer Ausschreibungstexte und unterstützen sie dabei, sich als Arbeitgebermarke zu positionieren", sagt Tobias Schröder. Das geschieht unter anderem durch Videos von mentihub, in denen sich der Arbeitgeber seinen potenziellen Bewerbern vorstellt. Der Einsatz von Videos wird auch während der Ausbildung fortgeführt. So kann man – wenn gewünscht - dem Auszubildenden das, was er machen muss, jeweils zuvor per Video vorzustellen. Dazu besteht die Möglichkeit zwei- bis dreimal im Jahr in die Betriebe zu fahren und betriebsindividuelles Videomaterial zu erstellen.
Dass eine digitale Ansprache der richtige Weg ist, um junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern, davon sind die Macher von mentihub überzeugt. "Wir setzen auf ein Gamification System, das heißt ein Lernsystem für junge Menschen mit Belohnungsanreizen. Mittels eines Punktesystems können die Nutzer attraktive Preise wie Gutscheine fürs Fitnessstudio oder Amazon gewinnen." Der Erfolg gibt ihnen Recht. "Betriebe mit mentihub-Programm werden als bevorzugte Arbeitgeber wahrgenommen", sagt Tobias Schröder. Er schaut mit Spannung auf das kommende Ausbildungsjahr: "Wir sind startklar für die Betriebe und Auszubildende, die wir mit unserer Plattform für das Handwerk begeistern wollen."
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