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Der Einsatz von Sprachassistenten und Chatbots gehört zu den am häufigsten verwendeten KI-Technologien.

Leicht handhabbare, spezifische Angebote für Kleinbetriebe sind laut der Studie zur KI im Handwerk nötig. (Foto: © seventyfour74/123RF.com)

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Studie: Handwerk in NRW nutzt KI noch selten

Das Handwerk in NRW ist digitaler geworden, dennoch nutzt derzeit nur ein Drittel der Betriebe Künstliche Intelligenz. Besonders kleine Firmen wünschen sich mehr Unterstützung bei der Technologie.

Bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat das Handwerk in NRW in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, aber es ist immer noch nicht auf dem gleichen Niveau wie Industrie oder Handel. Das zeigt die  Studie "KI-Index_Handwerk.NRW", die im Auftrag des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) erstellt wurde.

Ein zentrales Ergebnis der repräsentativen Befragung: KI ist noch längst nicht bei allen Handwerkern angekommen, doch interessiert sie viele. Die Studie benennt auch, was die Politik zur KI-Verbreitung im Handwerk beitragen kann.

Der "KI-Index_Handwerk.NRW" ist die aktuell deutschlandweit umfangreichste Studie zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz speziell in Handwerksbetrieben. Über 820 Handwerksbetriebe aus allen Gewerken und Regionen NRWs haben an der Erhebung teilgenommen.

Keine 20 Prozent der Betriebe haben KI eingeführt

Der KI-Index für das Handwerk zeigt eine Verbesserung von 58 Prozent seit 2020, während der Durchschnitt aller Branchen nur 17 Prozent beträgt. Allerdings liegt der Anteil von Handwerksbetrieben, die KI bisher noch nicht nutzen, bei 66 Prozent, weniger als 20 Prozent haben KI bereits in Teilen eingeführt.

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Der Einsatz von Sprachassistenten, Chatbots, Übersetzungssoftware oder Bild- und Videobearbeitung gehört zu den am häufigsten verwendeten KI-Technologien. Allerdings fehlt es vielen Betrieben an qualifiziertem Personal, das sich gezielt mit der Implementierung von KI-Systemen auseinandersetzen kann. Auf der anderen Seite zeigt der Index, dass das Interesse der Mitarbeitenden an der neuen Technologie durchaus vorhanden ist.

Probleme haben von allem kleine Betriebe

Größere Firmen schneiden tendenziell etwas besser ab, während kleine Betriebe mit unter fünf Mitarbeitenden oft wenig bis keine Berührungspunkte mit KI haben. Kleine Handwerksbetriebe (KKU) machen jedoch über 80 Prozent der Betriebe in NRW und Deutschland aus. Sie haben Schwierigkeiten, digitale Lösungen zu implementieren. Sie kämpfen mit einem Mangel an Fachkräften, finanziellen und zeitlichen Ressourcen. Der Generationenwechsel im Handwerk stellt ebenfalls eine große Herausforderung dar, da viele Betriebe vor der Übergabe stehen und es an Auszubildenden und Mitarbeitenden fehlt.

Die Politik muss mehr Unterstützung bieten, besonders für kleine Betriebe, zeigt die Studie. Über die Hälfte der Betriebe wünscht sich Hilfe von Handwerksorganisationen, während private Beratungsunternehmen weniger gefragt sind. Es ist wichtig, spezifische Angebote für kleine Betriebe zu schaffen und neue Wege zu finden, um die Digitalisierung im Handwerk voranzutreiben. 

Fazit der Studie: 

• Man muss einen besonderen Blick auf die kleinen Betriebe im Handwerk werfen.
• Es muss leicht handhabbare, spezifische Angebote für diese Kleinbetriebe geben.
• Die Organisationen des Handwerks, wie die Kreishandwerkerschaften, Innungen oder die Handwerkskammern sind gefordert.
• Es braucht neue Wege, denn die der vergangenen Jahre konnten noch nicht die in sie gesteckten Erwartungen erfüllen. 

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Text: / handwerksblatt.de

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