"Ich wollte nie den Meister machen. Viel zu schüchtern!"
Die Meisterin mit der besten Note im Kammerbezirk Trier, Cindy Breuer, hat sich als Friseurin mobil selbstständig gemacht und liebt ihre Arbeit.
Eigentlich wollte sie Lehramt studieren. Mit jungen Menschen arbeiten, ihnen etwas beibringen. Doch dann kam die Praktikumszeit im 8. Schuljahr. Und da hat es bei Cindy Breuer Klick gemacht. "Als Friseurin zu arbeiten, das hat mir sowas von gefallen, dass ich mir auch gleich eine Lehrstelle gesucht habe." Sie begann ihre Ausbildung in einem Salon in Körperich, wechselte dann in einen Salon nach Bettingen und beendete ihre Lehre schließlich in Waxweiler. "Das war eine spannende Zeit, weil ich verschiedene Salons kennenlernen und von vielen guten Friseurinnen und Friseuren richtig viel lernen konnte. Eine perfekte Lebens- und Berufsschule." Acht Jahre blieb sie in Waxweiler. "Ich hatte nie vor, den Meister zu machen. Dafür war ich viel zu schüchtern. Aber ich wollte mich mobil selbständig machen. Und das geht eben nur mit dem Meister in der Tasche."
2022 startete Cindy Breuer mit einem Vollzeitkurs und schloss die Meisterlehrgänge in Teilzeit an. "Ich bin immer gerne zur Schule gegangen und fand es total schön, in der Handwerkskammer Trier noch einmal die Schulbank drücken zu dürfen", sagt die junge Frau und strahlt dabei übers ganze Gesicht. Es fällt wirklich schwer, sich vorzustellen, dass eben sie einmal schüchtern gewesen sein soll. "Man entwickelt sich im Leben weiter. Und wenn man den ganzen Tag mit Menschen zu tun hat, dann lernt man viel. Irgendwann habe ich an mir festgestellt, dass ich gar nicht mehr so schüchtern war." Der Meisterkurs lief gut. Das Lernen ist ihr nicht schwergefallen. Nur das Betriebswirtschaftliche, das habe es in sich gehabt. "Wenn man sich selbständig macht, dann braucht man es! Also Augen zu und durch!" Dass sie die beste Note des Jahrgangs gemacht hat, das freue sie sehr. Erwartet habe sie das nicht, "zumal ich ja auch immer superkritisch mit mir bin!" Selbständig zu arbeiten, das ist für Cindy Breuer ein Lebensgefühl. Ein wunderbares. "Ich kann mir meine Termine selbst einteilen, habe die Freiheit zu arbeiten, wie es mir passt. Und das schätze ich sehr." Und so ist die junge Friseurmeisterin mobil rund um Waxweiler in der Eifel unterwegs, betreut ihre Stammkunden, schneidet am liebsten Männer, findet Dauerwellenmachen meditativ und entspannend, Hochsteckfrisuren und alles Filigrane eher nicht. "Es ist ein toller Beruf! Ich liebe ihn und kann mir nichts Schöneres vorstellen. Frei und mobil!"
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Text:
Sandra Blass-Naisar /
handwerksblatt.de
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