Talent für Design: Deutschlands bester Metallgestalter hat auch den Landeswettbewerb "Die gute Form" gewonnen.

Talent für Design: Deutschlands bester Metallgestalter hat auch den Landeswettbewerb "Die gute Form" gewonnen. (Foto: © Levi Adam)

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Bundessieger: Genügend Eisen im Feuer

Jahrgangsbester, Bundessieger, Handwerksdesigner, Restaurator, Betriebsinhaber – Levi Adam aus Trier schmiedet Stück für Stück an seinem Glück.

Mit Funkenflug und Feingefühl hat sich der Trierer Levi Adam an die Spitze geschmiedet: Der Metallbauergeselle aus Trier ist erster Bundessieger der Deutschen Meisterschaft in der Fachrichtung Metallgestaltung. Das besondere Gesellenstück des 24-Jährigen und eine souveräne Leistung bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk machen ihn zum besten Nachwuchsmetallbauer Deutschlands. Seine Leidenschaft für das Handwerk entdeckte er in der kleinen Hobbyschmiede der Familie Adam. Mit seinem Vater und den drei Geschwistern hat er dort von klein auf viel gewerkelt. Auch die handwerklichen und künstlerischen Angebote in der Waldorfschule machten ihm Freude. In der zwölften Klasse baute er als Abschlussprojekt eine zweiflügelige Toreinfahrt. Spätestens damit hat er bewiesen, was in ihm steckt: ein kreativer Kopf und ein geschickter Handwerker. 

Und nach zwei Praktika in regionalen Kunstschmiedebetrieben stand sein Berufswunsch endgültig fest. In der Trierer Kunstschmiede Unterrainer erlernte er das Metallbauhandwerk von der Pike auf. Aufgrund seines Abiturs hätte er die dreieinhalbjährige Lehrzeit verkürzen können. Aber das kam für ihn nicht in Frage: "Ich wollte die ganze Bandbreite des Berufs kennenlernen." Als Gesellenstück hat er eine Lampe angefertigt, deren Schirme die flackernde Dynamik von Flammen einfangen. Die Arbeit spiegelt seine Faszination für das Schmiedefeuer wider: "Schmieden ist ein schönes Handwerk mit Tradition. Was ich außerdem sehr spannend finde: Man formt selbst das noch heiße Eisen, und dabei gibt es kaum Grenzen", schwärmt er.

Spannendes Finale in Northeim

Spannend gestaltete sich auch das Finale der Deutschen Meisterschaft in Northeim. Die Aufgabe verlangte ihm einiges ab. In nur fünf Stunden mussten die sechs Wettbewerbsteilnehmer aus ganz Deutschland Teile eines Baumschutzgitters mit einer Spitze als Abschluss schmieden. Levis Start verlief etwas holprig: "Um so arbeiten zu können, wie ich es gewohnt bin, musste ich mir erst noch spezielle Meißel anfertigen. Danach habe ich losgelegt und immer nur an den nächsten Schritt gedacht." Trotz des Zeitverlustes ließ der Trierer sich nicht aus der Ruhe bringen und lieferte rechtzeitig ab. Qualität und Perfektion verhalfen ihm zum Sieg: Mit dem Ziel vor Augen und Gespür für jedes Detail hatte er am Ende des Tages das oberste Siegertreppchen erreicht.

Trotz seiner Erfolge bleibt Deutschlands bester Nachwuchsmetallbauer bodenständig. In seiner Freizeit unterstützt er die Tierschutzarbeit seiner Familie. Auf einem Hof für Pferde und Kleintiere packt er gerne mit an und hilft beispielsweies beim Ausmisten oder Reparieren. Für ihn ist das eine willkommene Abwechslung: »Die Arbeit auf dem Hof gibt mir sehr viel. Dabei kann ich gut abschalten und Kraft tanken.« Die braucht er auch, denn seine Zukunftspläne sind ehrgeizig. Aktuell studiert Levi an der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg in Aachen, um staatlich anerkannter Handwerksdesigner zu werden. Innerhalb von sechs Semestern will er seine gestalterischen Fähigkeiten auf ein neues Level bringen. "Ich finde es wichtig, eine eigene gestalterische Handschrift zu entwickeln", sagt der talentierte Trierer mit Blick auf seine Zukunftspläne. Sein Chef Klaus Unterrainer ist das beste Vorbild. Langfristig zieht es den jungen Gesellen zurück in die Heimat, die er gerne mit seiner Schmiedekunst bereichern möchte. Handwerksdesign ist der Schlüssel zu seinem Traum, später selbst neue Formen zu entwerfen und zu erschaffen. Eine eigene Schmiede, womöglich die Betriebsübernahme seines Ausbildungsbetriebs, stehen ebenso zur Diskussion wie die Weiterbildung zum Restaurator im Handwerk. Auch wenn die Wege noch nicht final geschmiedet sind: Levi hat genügend Eisen im Feuer.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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