Mit dem digitalen Pass für Gebäude soll beim Bau eine vergleichbare und dauerhaft verfügbare digitale Dokumentation über die verwendeten Ressourcen erfolgen.

Mit dem digitalen Pass für Gebäude soll beim Bau eine vergleichbare und dauerhaft verfügbare digitale Dokumentation über die verwendeten Ressourcen erfolgen. (Foto: © alphaspirit/123RF.com)

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NRW startet digitalen Gebäuderessourcenpass

Die NRW-Landesregierung hat mit der Madaster Germany GmbH eine Kooperationsvereinbarung für den Start von digitalen Gebäuderessourcenpässen unterzeichnet. Mit den Pässen sollen eine digitale Dokumentation über die verwendeten Ressourcen für Gebäude erfasst werden.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung startet digitalen Gebäuderessourcenpässe in NRW und hat dazu eine Kooperationsvereinbarung mit der Madaster Germany GmbH unterzeichnet. Zur Erprobung sollen nun Investitionsvorhaben aus den Bereichen Mietwohnungsneubau oder Modernisierung gefunden werden. Einbezogen werden dabei auch Vorhaben aus dem Bereich des Auszubildenden- und Studierendenwohnens.

Mit dem digitalen Pass für Gebäude soll beim Bau eine vergleichbare und dauerhaft verfügbare digitale Dokumentation über die verwendeten Ressourcen erfolgen. Dadurch soll die Wiederverwendbarkeit von Materialien und Bauteilen und die CO₂-Bilanz des Gebäudes erfasst werden. Im Rahmen der Antragstellungen für die öffentliche Wohnraumförderung 2024 können Antragstellende ihr Interesse bekunden, an der modellhaften Erprobung zur Erstellung von Gebäuderessourcenpässen teilzunehmen.

Landesregierung sucht Modellprojekte

Das Bauministerium will bis zu zehn Modellprojekte aussuchen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Bestandsmodernisierungen, da die Erstellung von digitalen Gebäuderessourcenpässen für Bestandsimmobilien mit besonderen Herausforderungen verbunden ist. Grundlage ist die Förderrichtlinie "Öffentliches Wohnen 2024" im Land Nordrhein-Westfalen. Bei den ausgewählten Vorhaben geht es darum, Erkenntnisse über Abläufe und Verfahrensweisen auf dem Weg zu einem standardisierten, digitalen Gebäuderessourcenpass zu erwerben.

Dabei soll auf die Einfachheit und Praktikabilität in der Umsetzung ein besonderer Fokus gelegt werden. Madaster wird dabei gegenüber dem Ministerium bei der Erarbeitung von Standards und Definitionen sowie entsprechender Kriterienkataloge unterstützend wirken. Der geschlossenen Kooperationsvereinbarung können Partner aus den am Bau beteiligten Organisationen und Verbänden sowie die Kommunalen Spitzenverbände durch gesonderte Unterzeichnung beitreten.

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In der Baupraxis Erfahrungen sammeln

"Digital. Nachhaltig. Bauen: Mithilfe des digitalen Gebäuderessourcenpasses soll dieser Dreiklang zum Leitmotiv des Bauens der Zukunft in Nordrhein-Westfalen werden", erklärt Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU). Zukünftig werde es darum gehen, den CO₂-Fußabdruck eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus – einschließlich der Wiederverwendbarkeit seiner Teile – zu messen. "Dafür bedarf es konkreter Kriterien und vor allen Dingen einer wirtschaftlichen Umsetzbarkeit für alle Beteiligten. Deshalb kommt es darauf an, in der Baupraxis Erfahrungen zu sammeln." 

MadasterMadaster ist die globale Online-Plattform, die den zirkulären Einsatz von Produkten und Materialien in der Bauwirtschaft – also eine Circular Real Estate - ermöglicht. Die Plattform ermöglicht die automatische Erstellung von digitalen Gebäuderessourcenpässen, sodass die ökologischen, regulatorischen, gesundheitlichen und finanziellen Ziele über den gesamten Lebenszyklus der Objekte analysiert und langfristig dokumentiert werden. Objektinformationen werden digital zusammen mit Asset-, Produkt- und Materialdaten gespeichert, angereichert, geteilt und verwaltet. Die Plattform bietet eine vertrauenswürdige Datenquelle für ein Ökosystem, das Marktplätze (für wiederverwendete Produkte), Entwickler, Finanziers, Experten und die öffentliche Hand umfasst. In allen Fällen sind die Daten sicher und geschützt gespeichert und können von den Nutzern einfach verwaltet werden. Dies wird durch eine unabhängige und gemeinnützige Stiftung (Madaster Foundation) in den Niederlanden gewährleistet.
Quelle: NRW-Bauministerium

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Text: / handwerksblatt.de

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