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Nur ein Viertel der befragten Unternehmen erwartet für dieses Jahr eine positive Umsatzentwicklung.

Nur ein Viertel der befragten Unternehmen erwartet für dieses Jahr eine positive Umsatzentwicklung. (Foto: © visivasnc /123RF.com)

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Maler- und Lackiererhandwerk unter Druck

Die Stimmung im Maler- und Lackiererhandwerk ist gedrückt. Die Betriebe rechnen mit sinkenden Umsätzen. Kostensteigerungen und Auftragsrückgänge schlagen sich auf das Konjunkturklima nieder.

Hohe Kostensteigerungen, Auftragsrückgänge im Privatkundengeschäft und unsichere Rahmenbedingungen machen dem Maler- und Lackiererhandwerk zu schaffen. Die Betriebe stehen unter Druck und erwarten Umsatzeinbußen in den kommenden Monaten. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz. Die Erwartungen zur Umsatzentwicklung und Ertragslage fallen demnach deutlich schwächer aus als noch im vergangenen Jahr. 

Nur ein Viertel der befragten Unternehmen erwartet für dieses Jahr eine positive Umsatzentwicklung. Mit 73 Prozent geben die befragten Betriebe die steigenden Arbeitskosten als größte Herausforderung an, gefolgt von der schwierigen Auftragslage bei Privatkunden (67 Prozent) und den schlechten Rahmenbedingungen (64 Prozent), die sich zum Beispiel in einer hohen Bürokratiebelastung zeigen. Aber auch die Inflation schadet der Branche. So wurden erneut im Vorjahresvergleich besonders deutliche Preissteigerungen bei den Energiekosten sowie der Kfz-Versicherung und -steuer festgestellt.

Auftragsvorlauf schrumpft

Die angespannte Situation zeigt sich auch im Auftragsvorlauf: Im Gesamtdurchschnitt sinkt das Zeitpolster in den Auftragsbüchern von 11,4 auf 10,9 Wochen. Vor drei Jahren betrug es noch 14,3 Wochen. 63 Prozent der Betriebe gehen in diesem Jahr von einer unveränderten Beschäftigung aus. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel zeigt sich im Maler- und Lackiererhandwerk ein geteiltes Bild. Während ein Viertel der Betriebe keine Auswirkungen spürt, können 37 Prozent der Betriebe den Mangel an qualifizierten Fachkräften noch personell ausgleichen. Schon ein Drittel der Unternehmen kann Aufträge aber nur verzögert oder gar nicht ausführen, weil Personal fehlt.

Die eigene Wettbewerbsfähigkeit schätzen die Unternehmen unterschiedlich ein. So fühlen sich 26 Prozent der Maler- und Lackiererbetriebe sehr gut aufgestellt, verfügen über einen starken Marktanteil und ein gutes Team. Die Mehrzahl der Befragten (58 Prozent) sieht Herausforderungen auf sich zukommen, fühlt sich dafür aber grundsätzlich gut aufgestellt. Ein Viertel der Betriebe hat Schwierigkeiten, sich gegen ihre Konkurrenz durchzusetzen und kämpft mit Auftragsmangel und Marktanteilsverlusten.

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Politische und wirtschaftliche Stabilität gefordert

"Unser Handwerk besteht traditionell aus inhabergeführten Kleinst- und Kleinbetrieben", erklärt Guido Müller, Präsident des Bundesverbands. "Während größere Betriebe über diversifizierte Auftraggeber und Angebotsportfolios verfügen, bekommen kleine Betriebe die derzeitigen volatilen Rahmenbedingungen unmittelbar zu spüren. So kann es nicht weitergehen. Damit unser Handwerk eine zukunftsfähige Perspektive hat, brauchen wir endlich wieder politische und wirtschaftliche Stabilität."

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Text: / handwerksblatt.de

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