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HWK des Saarlandes | Januar 2025
Warnung: Trickformulare der City Guide LLC aus den USA
Die City Guide LLC aus Wyoming, USA, verschickt derzeit massenhaft Trickformulare an Gewerbetreibende in Deutschland, auch im Saarland.
"Es braucht eine ganz grundsätzlich andere Wirtschaftspolitik und den Mut zu echten Reformen", fordert Jörg Dittrich. (Foto: © alexan107/123RF.com)
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Januar 2025
Die Bundesregierung korrigiert ihre Wirtschaftsprognose für dieses Jahr deutlich nach unten. Der ZDH fordert zusammen mit den anderen Spitzenverbänden deutlich bessere Rahmenbedingen für die Wirtschaft.
Die Bundesregierung hat den Jahreswirtschaftsbericht 2025 beschlossen. Er trägt den Titel "Für eine neue wirtschaftliche Dynamik" und enthält die gesamtwirtschaftlichen Orientierungsdaten für das laufende Jahr. In dem Bericht korrigiert die Regierung ihre Wachstumsvorhersage deutlich nach unten auf ein kleinen Plus des Bruttoinlandsprodukts von nur noch 0,3 Prozent. In ihrer Herbstprognose rechnete sie noch mit einem Wachstum von 1,1 Prozent.
"Die globalen Krisen der vergangenen Jahre haben unsere industrie- und exportorientierte Volkswirtschaft besonders hart getroffen", sagt Wirtschaftminister Robert Habeck (Grüne). Er diagnostiziert grundlegende strukturelle Probleme in Deutschland: "Der Arbeits- und Fachkräftemangel, die überbordende Bürokratie, die Investitionsschwäche, sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Investitionen schlagen zu Buche. Gleichzeitig verschlechtere die Unsicherheit mit Blick auf die Politik der USA und der noch unklare wirtschafts- und finanzpolitische Kurs der künftigen Bundesregierung das Investitions- und Konsumklima.
JahreswirtschaftsberichtLesen Sie hier den ausführlichen Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung.In den nächsten Jahren müssten verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden. "Erstens sind gezielte Impulse zur Stärkung der Investitionstätigkeit und größere Spielräume für öffentliche Investitionen zwingend. Zweitens muss das Fachkräfte- und Arbeitskräftepotential voll gehoben werden – im Inland und durch Zuwanderung. Drittens muss Bürokratie konsequent abgebaut und Verfahren deutlich beschleunigt werden. Viertens muss Europa angesichts der geoökonomischen Herausforderungen geschlossen agieren und die Macht seines Binnenmarktes nutzen", so die Bundesregierung.
Die Kommentare zur wirtschaftlichen Entwicklung des Handwerks werden immer ungeduldiger: "Wie laut noch müssen die Alarmsirenen sein, damit sich die Politik daran macht, die real drohende Gefahr für den Standort Deutschland abzuwenden?", fragt sich Handwerkspräsident Jörg Dittrich. "Die erneut deutlich nach unten korrigierte Konjunkturprognose für 2025 - und das nach zwei Rezessionsjahren - zeigt unmissverständlich, wie groß der Handlungsdruck ist. Von Dynamik oder Wirtschaftswunder keine Spur, Deutschland verharrt in einer wirtschaftlichen Starre."
Dittrich fordert Veränderungen. "Es braucht eine ganz grundsätzlich andere Wirtschaftspolitik und den Mut zu echten Reformen: Es ist höchste Zeit, die Wirtschaftspolitik im Zentrum des politischen Handelns zu verankern. Denn nur mit gesunden und starken Betrieben und einer prosperierenden Wirtschaft kann unser Land auch stabile Sozialsysteme finanzieren, weiter Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitstellen und damit einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur internationalen Stärke Deutschlands leisten."
Gemeinsam mit den anderen Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft fordert der Zentralverband des Deutschen Handwerks die richtigen Rahmenbedingungen ifür die Unternehmen, damit sie investieren und Beschäftigung und Ausbildungsplätze schaffen können. "Wir sehen das große Potenzial, das in der deutschen Wirtschaft liegt. Es muss aber freigesetzt werden. Wir haben der Politik zahlreiche Vorschläge unterbreitet, um das unternehmerische Fundament Deutschlands zu stärken. Passiert ist wenig", so die Verbände. Dadurch habe sich der Veränderungsdruck mittlerweile zu einem Veränderungsnotstand verschärft.
Auf viele Probleme sei eine starke Wirtschaft die zentrale Antwort. "Dem Standort Deutschland hilft kein kurzfristig angelegtes Krisenmanagement. Wir brauchen grundlegende strukturelle Weichenstellungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Deutschland muss einfacher und flexibler werden – sich von seiner überbordenden Bürokratie trennen und die Zahl der Bürokraten reduzieren. Die Belastung der Unternehmen durch Steuern und Abgaben muss sinken. Wir brauchen wettbewerbsfähige Preise und Planungssicherheit für Energie. Und wir müssen schneller werden bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels."
Anlässlich der wirtschaftlichen Lage in Deutschland riefen knapp 140 Verbände und Unternehmerinitiativen aus verschiedenen Branchen zum "Wirtschaftswarntag" auf. Sie fordern die Stärkung des Wirtcshaftsstandorts durch Steuerenkungen, Bürokratieabbau, einer Deckelung der Sozialabgaben, geringeren Energiekosten und mehr Flexibilität im Arbeitsrecht. "Deutschland braucht eine angebotsorientierte Marktpolitik, die den Standort Deutschland und die internationale Wettbewerbsfähigkeit fördert."
"Unsere Wirtschaft steht vor immensen Herausforderungen", erklärt Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). Steigende Finanzierungskosten, eine völlig überbordende Bürokratie, ausufernde Bauvorschriften. Hinzu kommt eine Infrastruktur, die dringend modernisiert werden muss. Gleichzeitig fehlt es in Deutschland an hunderttausenden Wohnungen. Familien suchen verzweifelt nach bezahlbarem Wohnraum, während Bauprojekte aufgrund langwieriger Genehmigungsverfahren und unsteter Förderbedingungen auf der Strecke bleiben.
Es liege nun an der Politik, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. "Wir fordern: wettbewerbsfähige Steuern und Abgaben, einen radikalen Bürokratieabbau und endlich schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Im Infrastrukturbereich brauchen wir klare Regeln, damit Projekte nicht immer wieder neu verhandelt werden müssen. Der Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft, muss entlastet und gestärkt werden. Auch im sozialen Bereich müssen wir handeln: Arbeit muss sich wieder lohnen, das Bürgergeld reformiert werden."
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