Test-Kits für Asbest
Die Gefahrstoffverordnung schreibt Asbest-Analysen bei älteren Gebäuden vor. Handwerker können mit Test-Kits selbst Proben entnehmen und analysieren lassen.
Asbest – ja oder nein? Diese Frage müssen sich Handwerker stellen, wenn sie ein Gebäude sanieren müssen, dass schon länger steht. Denn sämtliche Gebäude, die zwischen 1900 und 1993 errichtet wurden, könnten Asbest in unterschiedlichster Form enthalten. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schätzte schon vor einiger Zeit, dass der Anteil von asbesthaltigen Gebäuden rund 80 Prozent des gesamten Bestands beträgt.
Tests sind vorgeschrieben
Seit 1. Dezember 2024 müssen Handwerker bei Sanierungsarbeiten in vor 1993 errichteten Gebäuden Asbestanalysen vornehmen, so schreibt es die Gefahrstoffverordnung vor. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Anbietern, die Test-Kits anbieten, mit deren Hilfe das Asbest nachweisbar ist, so dass man nicht unbedingt auf Profi-Labors angewiesen ist. Dazu zählt das Hamburger Unternehmen Ivario, die solche Profi-Tests für alle unter Asbestverdacht stehenden Materialen anbietet – und diese Kits speziell für den professionellen Einsatz im Bauhandwerk entwickelt hat.
Das Verfahren orientiert sich am BT 31-Verfahren der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und ist denkbar einfach. Diese auch als Stanzverfahren bekannte Methode ermöglicht eine emissionsarme Probenahme, wodurch das Risiko der Faserfreisetzung minimiert wird. Dies wird insbesondere möglich durch die standardmäßig enthaltenen spezialisierten Probenbeutel und eine darauf angepasste beiliegende Anleitung. "Mit den Profi Asbest-Analysen orientieren wir uns an den Sicherheitsstandards der TRGS 519, um Handwerksbetrieben eine regelkonforme, sichere und schnelle Probenahme zu ermöglichen", sagt Tim Fabian Besser, Geschäftsführer von Ivario. "Damit potenzielle Gesundheitsrisiken frühzeitig erkannt werden können, ist auch die Untersuchung auf Künstliche Mineralfasern (KMF) in der Analyse inkludiert."
Express-Analyse enthüllt verborgene Asbestgefahren schnell
Wer ein schnelles Ergebnis braucht, kann dank einer optionalen Express-Bearbeitung schon innerhalb von 3 bis 5 Werktagen nach Probeneingang im Labor die Analyse bekommen. Asbest selbst wurde in der Vergangenheit in bis zu 5.000 Produkten verarbeitet. Das lag an den Materialeigenschaften: Asbest ist nicht brennbar, hitzebeständig und resistent – aber leider gesundheitsgefährdend.
Denn frei gewordene Partikel können sich beim Menschen in der Lunge festsetzen und langfristig Krebs auslösen. Auf dem Bau fand Asbest unter anderem Eingang in Dämmmaterial, Schweißpappe, Hitzeschutz hinter Öfen, Kaminen und Heizkörperverkleidungen, in Putz- und Spachtelmasse, Leichtbauplatten, Elektro-Speicherheizgeräte und sogar in alten Elektrogeräten (bis 1983).
Weitere Infos: Ivario
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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