Die Lohnrunde finde in einer der schwierigsten Phasen statt, die die bundesdeutsche Wirtschaft je erlebt hat. Die aktuellen Forderungen der IG BAU seien deshalb völlig realitätsfern, so der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks.

Die Lohnrunde finde in einer der schwierigsten Phasen statt, die die bundesdeutsche Wirtschaft je erlebt hat. Die aktuellen Forderungen der IG BAU seien deshalb völlig realitätsfern, so der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks. (Foto: © Dmitry Kalinovsky/123RF.com)

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Gebäudereinigerhandwerk lehnt Tarifforderung der IG BAU ab

Das Gebäudereinigerhandwerk und die Gewerkschaft IG BAU positionieren sich für die diesjährige Tarifrunde. Es zeichnen sich schwierige Verhandlungen ab.

Am 16. Juni startet die nächste Tarifrunde für das Gebäudereinigerhandwerk. Die IG BAU fordert dafür einen höheren Stundenlohn für die beiden Mindestlöhne der Branche. 1,20 Euro mehr pro Stunde soll es für die Arbeitnehmer geben. Damit stiege die unterste Lohngruppe eins auf zwölf Euro und der Mindestlohn der Glasreinigung (Lohngruppe 6) auf 15,30 Euro.

Die weiteren Löhne der Lohngruppen zwei bis neun sollen um 6,5 Prozent steigen, so die IG BAU. Die Vergütungen für Auszubildende sollen um 100 Euro pro Monat über alle Ausbildungsjahre erhöht werden. Zudem fordert die Gewerkschaft den Einstieg in ein Weihnachtsgeld für die Branche in Höhe von 80 Stundenlöhnen.

"Leistung der Gebäudereiniger muss anerkannt werden"

"Der Wert der Gebäudereinigung ist in der Corona-Pandemie mehr als offensichtlich geworden. Das muss sich endlich auch im Lohn spiegeln", erklärt IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux. Die gründliche Reinigung durch erfahrene Fachkräfte lege die Basis für das Weiterarbeiten in Büros und Fabriken.

Professionelle Reinigung schaffe Vertrauen der Kunden von Geschäften und Supermärkten sowie der Patienten und Mitarbeiter in Praxen und Krankenhäusern, so Laux. "Auf den Punkt gebracht heißt das: Sauberkeit rettet Leben. Nur in einer gereinigten Umgebung kann ein Neustart klappen. Das muss anerkannt werden."

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Lohnrunde in einer der schwierigsten Phasen

Für das Gebäudereinigerhandwerk kämen solche Forderungen zur Unzeit. Die aktuelle Lohnrunde finde in einer der schwierigsten Phasen statt, die die bundesdeutsche Wirtschaft je erlebt hat, sagt Johannes Bungart, Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV).

"Auch die Gebäudereinigung als industrienahe Handwerksdienstleistung ist von der Corona-Krise stark betroffen, wie die jüngste BIV-Konjunkturumfrage zeigt: Mehr als 90 Prozent der Unternehmen haben Umsatzeinbußen, knapp 60 Prozent mussten Kurzarbeit anmelden, knapp ein Drittel hat staatliche Krisenunterstützung in Anspruch genommen."

"Forderung ist vollkommen realitätsfern"

Die aktuelle Lohnforderung der IG BAU von 1,20 Euro auf den tariflichen Mindestlohn plus 80 Stundenlöhne Weihnachtsgeld bedeute einen Anstieg um 15,5 Prozent. Bungart: "Eine solche Forderung ist vollkommen realitätsfern und blendet die dramatischen Verwerfungen durch die Corona-Krise vollkommen aus."

Text: / handwerksblatt.de

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