Hilfe für Hummeln mit den richtigen Pflanzen
Mit dem Einzug des Frühlings lassen sich auch die ersten Hummeln blicken. Die Deutsche Wildtier Stiftung gibt Tipps, wie man die pelzigen Wildbienen über das ganze Jahr unterstützen kann.
Der Frühling ist da und mit ihm krabbeln die neuen Hummelköniginnen aus ihren Überwinterungsquartieren. Die pelzigen Wildbienen gehören somit zu den ersten fliegenden Bestäubern des Jahres. Sie können bereits ab Temperaturen von zwei Grad über Null fliegen, wobei sie mithilfe winziger Muskeln in ihrem Brustkorb durch Zittern Wärme erzeugen. Auf diese Weise steigt ihre Körpertemperatur auf bis zu 30 Grad an.
Nektar als Treibstoff
Um die anfangs noch kühlen und nahrungsarmen Frühlingstage zu überleben, verfügt die Hummel in ihrem Körperinneren über eine kleine, mit Nektar gefüllte Honigblase. "Der protein- und kohlenhydratreiche Nektar ist der Treibstoff, den die Hummeln für den Flug und das Erreichen der Körpertemperatur benötigen, aber die Hummeln brauchen jetzt auch protein- und vitaminreiche Pollen für die Entwicklung der Eierstöcke, um sich fortzupflanzen", erläutert Tom Bluth, Wildbienenschützer bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Das Problem: In der freien Natur geht die Anzahl an Blüten leider rapide zurück.
Den Hummeln helfen
Bluth rät daher, in Gärten oder auf Balkonen ausreichend Futterpflanzen für die bestäubenden Insekten zur Verfügung zu stellen: "Wenn Sie Hummeln helfen möchten, pflanzen Sie frühblühende Stein- oder Kernobstsorten wie Zwetschgen, Kirschen oder Äpfel, oder Weiden- und Ahornsorten, Felsenbirne und Hartriegel sowie Beerensträucher." Darüber hinaus bieten sich sowohl Zwiebelpflanzen wie Traubenhyazinthen, Schneeglanz, Krokusse, Winterlinge und Blausterne als auch Wildstauden wie Nieswurz, Huflattich und Hirtentäsche an.
Das Hummelvolk
Ist die Hummelkönigin ausreichend gestärkt, begibt sie sich auf die Suche nach einem Nistplatz, um dort ihre ersten Eier zu legen – das kann ein Mauseloch, ein hohler Baum, eine dichte Grasnarbe oder auch ein Vogelnistkasten sein. Im Anschluss setzt sie die Suche nach Nektar und Pollen fort, damit die Selbst- und Brutversorgung gewährleistet ist.
Letztlich übergibt die Wildbienenkönigin diese Versorgung und weitere Aufgaben – zum Beispiel die Bewachung des Nistplatzes sowie die Fütterung der Brut – an neugeborene Arbeiterinnen, während sie selbst sich nur noch um die Fortpflanzung im Nest sorgt. Im Sommer zählen Hummelvölker so bis zu 600 Tiere, wobei stets neue Königinnen und Drohnen herangezogen werden.
Unterstützung über das ganze Jahr
"Durch die immer heißere und trockenere Witterung bereits ab Mai haben Hummeln oft bis in den August hinein einen Engpass in der Nahrungsversorgung", erklärt Wildbienenschützer Bluth weiter. Rot-, Horn- und Weißklee, Natternkopf, Flockenblumen, Küchenkräuter oder Disteln, die bis in den Herbst hinein kultiviert werden, helfen den Hummeln weiter. Und: "Wer in seinem Garten zusätzlich Wildnis zulässt, kann hummelfreundlichen Pflanzen gratis beim Wachsen zusehen."
Wussten Sie, dass ...… es in Deutschland 41 Hummelarten gibt?
Dazu gehören die Ackerhummel (Bombus pascourum), Steinhummel (Bombus lapidarius) Gartenhummel (Bombus hortorum), Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), Wiesenhummel (Bombus pratorum) und die Baumhummel (Bombus hypnorum).
… der Igel das Tier des Jahres 2024 ist?
Er ist nachtaktiver Wanderer, stacheliger Einzelgänger und Winterschläfer – und konnte sich bei der Wahl gegen das Eichhörnchen und den Rotfuchs durchsetzen. Aber leider nimmt der Igelbestand in Deutschland wohl schleichend ab. Mehr zum Igel und wie man ihn unterstützen kann hier.
Quelle: Deutsche Wildtier StiftungDHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Verena S. Ulbrich /
handwerksblatt.de
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