Tipps vom TÜV: Welche Matratze passt zu mir?
Die individuell passende Matratze kann entscheidend für die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden sein. Der TÜV-Verband gibt Tipps für die richtige Auswahl sowie Pflege.
Müdigkeit am Morgen trotz genügend Schlaf? Rücken- oder Schulterschmerzen während der Nacht? Ein Grund für diese Probleme kann die Matratze sein. Denn: Nicht jede Matratze ist auch für jeden geeignet. Es kommt auf den Körpertyp, die Schlafgewohnheiten sowie die Materialzusammensetzung an. Der TÜV-Verband gibt Tipps für den Kauf sowie die Pflege. Und aufgepasst: Darauf sollte auch beim Kinderbett geachtet werden!
Tipps vom TÜV zur Matratze
Material
Kaltschaum-, Latex- oder doch lieber eine Federkernmatratze? Eine wichtige Frage, denn die verschiedenen Typen wirken sich unterschiedlich auf die Wirbelsäule aus.
✅ Kaltschaummatratze: Diese ist für ruhige Schläferinnen und Schläfer geeignet. Sie passt sich gut an den Körper an.
✅ Federkernmatratze: Sie bietet sich für Menschen an, die nachts viel schwitzen, da sie mit hoher Stabilität und Luftzirkulation punktet. Die atmungsaktive Federkernmatratze minimiert die Feuchtigkeitsbildung.
✅ Schaumstoffmatratze: Diese oft günstige Matratze eignet sich für Menschen, die nachts frieren. Ihr Vorteil: Sie speichert Wärme besser als andere Materialien.
✅ Latexmatratze: Die hingegen teurere Latexmatratze bietet sich für "unruhige" Schläferinnen und Schläfer an. Sie punktet mit hohem Komfort und Flexibilität. Wird die Schlafposition in der Nacht geändert, federt die Matratze sofort ab und unterstützt den Körper punktgerecht in der neuen Schlafposition. Nachteil: Die Latexmatratze ist sehr schwer und dementsprechend unhandlich.
Härtegrad
Hinsichtlich des Härtegrads, welcher entscheidend für die richtige Unterstützung der Wirbelsäule ist, empfiehlt der TÜV: "Als Faustregel gilt, dass Menschen mit höherem Körpergewicht eine festere Matratze benötigen, während leichtere Personen von einer weicheren Matratze profitieren." Die genormten Härtegrade reichen von "sehr weich" (H1) bis hin zu "sehr fest" (H5).
- H1: bis 60 Kilogramm
- H2: 60 bis 80 Kilogramm
- H3: 80 bis 100 Kilogramm
- H4: ab 100 Kilogramm
- H5: ab 130 Kilogramm
Schlafgewohnheiten
Seitenschläfer sollten in der Regel einen weicheren Härtegrad wählen, so wird die nötige Einsinktiefe gewährleistet und der Schulter- sowie Hüftbereich kann entlastet werden, sodass die Wirbelsäule gerade gehalten werden kann.
Ursachen für Rückenbeschwerden können der Matratzentyp, Härtegrad oder auch eine durchgelegene Matratze sein. "Bei Lattenrosten mit Härteregulierung sollte die Einstellung überprüft werden, da sich die für die Liegehärte verantwortlichen Schieber mit der Zeit verstellen können", rät der TÜV-Verband.
Prüfzertifikate
Wussten Sie, dass viele Matratzen mit Chemikalien behandelt sind, welche ausdünsten und die Atemwege belasten können? Um solche Modelle zu meiden, sollte stets auf das Prüfzertifikat geachtet werden. Prüfzertifikate der TÜV-Organisationen – wie zum Beispiel das Zertifikat "Toxproof" oder das Prüfzeichen "Schadstoffgeprüft" garantieren, dass Produkte schadstoffarm und somit gesundheitlich unbedenklich sind. Es gibt viele dieser solcher Prüfzeichen – sie liegen verschiedenen Normen (zum Beispiel DIN EN 1957 oder DIN EN 1725) zugrunde und behandeln unter anderem Haltbarkeit, mechanische Belastbarkeit, Einsinktiefe, stabilisierende Eigenschaften oder Entzündbarkeit. Für Kinderbetten und -matratzen gelten noch striktere Bestimmungen (siehe DIN EN 16890).
Pflege
Um eine verlängerte Lebensdauer, einwandfreie Hygiene und Vorbeugung von Allergien zu gewährleisten, muss die Matratze gepflegt werden. Um die Matratze von vornerein zu schützen, sollte ein Matratzenschoner eingesetzt werden. Dieser bewahrt die Oberfläche vor Schmutz sowie Feuchtigkeit und verhindert dementsprechend die Ausbreitung von Schimmel und Milben. Darüber hinaus empfiehlt der TÜV, die Matratze mindestens alle drei Monate zu wenden und regelmäßig zu lüften.
Quelle: TÜV-Verband e. V.DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Verena S. Ulbrich /
handwerksblatt.de
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