Über 100 Handwerkerinnen und Handwerker warben auf dem CSD in Köln für die Initiative "Buntes Handwerk"

Über 100 Handwerkerinnen und Handwerker warben auf dem CSD in Köln für die Initiative "Buntes Handwerk" (Foto: © Michael Gottschalk)

Vorlesen:

Initiative Buntes Handwerk wirbt für Diversität

Die Initiative Buntes Handwerk freut sich kurz nach ihrer Gründung über starke Resonanz aus der Handwerkerschaft. Besonders die Teilnahme an der Demoparade des "ColognePride" macht dies deutlich.

Über 100 Handwerkerinnen und Handwerker aus ganz Deutschland folgten dem Aufruf und der erstmaligen Gelegenheit, sich an Paradetruck und Fußgruppe in Köln zu beteiligen. Maren Kogge, Malermeisterin & Kirchenmalerin aus Amerang, initiierte die Initiative für Diversität gemeinsam mit der Kölner Schornsteinfegermeisterin Vanessa Didam. Kogge ist amtierende Miss Handwerk 2023 und hielt nach der Demonstration fest: "Der Pride in Köln ermöglicht es uns, die vielfältigen Handwerks-Berufe mit vergleichsweise wenig Aufwand vielen jungen Menschen und auch jungen Familien zu präsentieren."

"Diversität ist die größte Stärke eines Unternehmens"

Insgesamt waren in diesem Jahr rund 1,4 Millionen Menschen in Köln, um sich den Demozug anzuschauen und um gemeinsam mit den Teilnehmenden zu feiern. "Wir sehen uns hier in guter Gesellschaft: Alle großen Marken und Organisationen nutzen CSD-Paraden, um für sich und ihre Werte zu werben. Von der Feuerwehr bis zu DHL. Warum nicht auch erstmals das Handwerk?", so der Kölner Raumausstatter Joscha Eggert, der zum Orgateam der Initiative gehört. Besonders nahbar machten den Handwerks-Truck die Glücksbringer aus dem Schornsteinfegermeister-Handwerk.

"Alle wollten die Kolleg:innen berühren und unsere kleinen Schornsteinfeger-Figuren ergattern. Einfacher kommt man über Vielfalt und Handwerk nicht ins Gespräch," erzählt Schornsteinfegermeisterin Vanessa Didam stolz. Die Teilnahme aus dem Handwerk sorgte zudem für starken Nachhall und mediale Aufmerksamkeit. So wurde Maren Kogge zum Beispiel von der Deutschen Presseagentur (dpa) in der bundesweiten Berichterstattung zum ColognePride zitiert: "Wir wollen mit Handwerks-Stereotypen aufräumen!" so Kogge dort und führte weiter aus: "Diversität ist die größte Stärke eines Unternehmens — doch leider haben das noch nicht alle Betriebe erkannt."

Ausbau der Initiative geplant

In den sozialen Netzwerken wurde die Initiative zudem mit viel Zustimmung bedacht, erzählt Kogge: "Viele zeigen sich sehr interessiert. Wir nehmen dies als Ansporn, unsere Initiative auszubauen." Für zukünftige Aktionen setzen die Handwerker:innen auf Offenheit bei Innungen, Handwerkskammern und Handwerksmedien.

Das könnte Sie auch interessieren:

"Mit MAN Truck and Bus, der Signal Iduna Gruppe, Deine Zukunft ist bunt (Brillux), dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, Shaper Tools, Storch Deutschland, Hamsta, Becher Holz und der Firma Makita hatten wir tolle, aufgeschlossene Sponsoren. Die Kölner Brauerei Malzmühle schenkte zudem auf dem Truck ihr Pride-Kölsch und andere Getränke aus. Ohne die großartige Unterstützung unserer Sponsoren wäre das alles nicht möglich gewesen", so Maren Kogge.

Keine Angst vor Diskriminierungen

Dass Maren Kogge für Diversität brennt, unterstrich sie auch während ihrer Teilnahme am großen Kölner CSD-Wirtschaftsempfang, der am Vortag des ColognePrides stattfand. Kogge war hier der Einladung des "Völklinger Kreises" gefolgt – einem Berufsverband schwuler Führungskräfte. Dieser hatte den Empfang gemeinsam mit der "COME OUT! Stiftung" in der Handwerkskammer zu Köln ausgerichtet. Ein Ergebnis der Diskussion hier: Diversität macht Betriebe für Mitarbeitende interessant, aber auch für Auftraggebende.

Maren Kogge hob dabei einen ganz besonderen Aspekt in den Fokus der Diskussion: "Es gibt einen großen Markt für Betriebe, bei denen sich Kundinnen und Kunden sicher sein können, dass sie ein Unternehmen beauftragen, bei dem sie keine Angst vor Diskriminierung haben müssen." Mit Kogge diskutierten der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Garrelt Duin, der Personalchef von Henkel Deutschland, Oliver Wilhelms, und der Geschäftsführer der Kölner Malzmühle, Dr. Michael Rosenbaum. Dr. Frank Janßen, Vorstand Diversity des Völklinger Kreises sowie die Queer-Ikone Lilo Wanders komplettierten die Runde.

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: