Der neue Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid will Leistung und Konsumverzicht vereinen.

Der neue Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid will Leistung und Konsumverzicht vereinen. (Foto: © Porsche)

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Cayenne Turbo S E-Hybrid: Alternatives Kraftpaket für die Chefetage

Mobilität - Pkw

Der Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid bildet die neue Sperrspitze im SUV-Programm aus Stuttgart. Er hat enorm viel Power und will trotzdem sparsam sein. Was der Plug-in-Hybrid kann, klärt der Fahrbericht.

Porsche präsentiert mit dem Cayenne Turbo S E-Hybrid sein neues SUV-Flaggschiff. Diesmal ist jedoch einiges anders, da der stärkste Cayenne aller Zeiten mit seinen beeindruckenden 680 PS nun von einem Elektromotor unterstützt wird. Schließlich ist der Turbo S E-Hybrid ein Plug-in-Hybrid und ein sehr schneller dazu. Die Vorteile liegen klar auf der Hand.

Durch die Möglichkeit externen Strom zu tanken senkt sich der Verbrauch. Darüber hinaus kann das alternative Dickschiff auf der Kurzstrecke rein elektrisch fahren und ermöglicht seinem Fahrer zusätzlich ein emissionsfreies Gleiten. Trotzdem kommt der Fahrspaß nicht zu kurz, denn der Cayenne strotzt nur so vor Kraft.

Alternativ, aber mit Leistung ohne Ende

Eine Systemleistung von 680 PS sorgt beim Allrad-SUV für überlegende Fahrleistungen. Foto: © PorscheEine Systemleistung von 680 PS sorgt beim Allrad-SUV für überlegende Fahrleistungen. Foto: © Porsche

Satte 770 Newtonmeter an Drehmoment schieben die 2,5 Tonnen schwere Fuhre derart kräftig an als gäb es kein Morgen. Leistung gibt es mehr als genug und das in allen Drehzahllagen. Beim beherzten tritt auf´s Gaspedal entfaltet die Kombination aus doppelt aufgeladenem Vierliter-V8-Benziner sowie Elektromotor sogar ein maximales Gesamtdrehmoment von insgesamt 900 Newtonmeter.

Innerhalb von nur 3,8 Sekunden sprintet das alternative Dickschiff aus dem Stand auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit wird mit äußerst schnellen 295 km/h angegeben. Bereits winzige Gasbefehle setzt das Zuffenhausener Top-SUV in druckvolle Beschleunigung um. Dabei begeistert der dezent böllernde V8-Biturbo mit einem wohlklingenden Sound und erreicht Leistungswerte, von denen so manch anderer reinrassiger Sportwagen nicht zu Träumen wagt.

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V8-Biturbo mit 680 PS

Hierbei nutzt das neue Cayenne-Topmodell die gleiche Technik wie der Panamera Turbo S E-Hybrid. Der V8-Biturbo leistet hier wie dort 555 PS und die E-Maschine schiebt mit weiteren 136 PS an. Ebenso wie beim stärksten Panamera-Teilzeitstromer liegt die Gesamtsystemleistung auch für den Cayenne Turbo S E-Hybrid bei imposanten 680 PS.

Die Kraftübertragung erfolgt über eine Achtstufen-Automatik, die über eine sogenannte Segelfunktion verfügt. Diese schaltet den Benziner beim Dahingleiten auf der Autobahn oder Landstraße häufig einfach ab, um so weiteren Kraftstoff zu sparen. Tritt der Fahrer hingegen wieder auf´s Gas, ist der Achtzylinder sofort wieder leistungsbereit.

Reichhaltig ausgestattet

Mit Leder und Alcantara geht es im Innenraum der Porsche nobel zu. Foto: © PorscheMit Leder und Alcantara geht es im Innenraum der Porsche nobel zu. Foto: © Porsche

Bei der Ausstattung war Porsche nicht kleinlich. Das neue Topmodell bringt bereits werksseitig eine Menge Komfort und Sicherheit mit. Serienmäßig an Bord sind unter anderem eine Dreikammer-Luftfederung inklusive PASM, eine elektrische Wankstabilisierung, ein Sperrdifferential  sowie Keramikbremsen.

Und der permanente Allradantrieb sorgt für den notwendigen Grip beim Sprinten oder auf nassem Asphalt sowie auf Eis und Schnee. Für Fahrspaß ist beim Cayenne Turbo S E-Hybrid also reichlich gesorgt. Insbesonders dann, wenn – wie bei unserem Testwagen – die optionale Allradlenkung verbaut wurde. Letztere sorgt nicht nur für einen geringeren Wendekreis in der Stadt, sondern verbessert die Agilität des schweren Hünen eindrucksvoll.

Seine gut 2,5 Tonnen Lebendgewicht machen sich auf kurvigen Landstraßen nur wenig bemerkbar, das große SUV schiebt sich überraschend agil durch das Geschlängel und das Luftfahrwerk bügelt Unebenheiten auf schlechten Strecken gekonnt weg. Auch die präzise ansprechende Lenkung überzeugt, der Cayenne fährt sich überraschend direkt, ohne dabei in keinster Weise nervös zu wirken.

Verbrauch deutlich über Werksangabe

Natürlich steht neben dem ausgeprägt-sportlichen Charakter für den Cayenne Turbo S E-Hybrid eine hohe Effizienz im Vordergrund. Laut Werksangabe soll das SUV nur 3,7 Liter Super Plus im Schnitt verbrauchen. So weit die Theorie. Bei unserem ersten Kennenlernen mit dem alternativen Dickschiff quittierte der Bordcomputer exakt 8,6 Liter.

Fairerweise muss jedoch erwähnt werden, dass wir das enorme Leistungspotential des Boliden häufiger ausgekostet haben. Angesichts der hohen Gewichts, welches der Cayenne unentwegt in Schwung bringen muss, ist dieser Wert aber noch vertretbar. Herkömmliche SUV´s dieser Gattung benötigen gegenüber dem Plug-in-Hybriden gut und gerne auch schon mal das Doppelte.

Der Cayenne rollt elektrisch los

Über den Multimedia-Touchscreen lassen sich Hybrid-Funktionen wie die elektrische Reichweite abrufen. Foto: © PorscheÜber den Multimedia-Touchscreen lassen sich Hybrid-Funktionen wie die elektrische Reichweite abrufen. Foto: © Porsche

Sobald der Cayenne gestartet wird, fährt er immer im Elektro-Modus los. Dabei geht es im Innenraum so leise zu, dass man jedes angesammelte Steinchen an seinen 21-Zoll großen Aluräder als geräuschvoll wahrnimmt. Lange verharrt der Porsche in seinem E-Modus, selbst bei Landstraßen-Tempo schweigt der V8-Benziner noch eine geraume Zeit. Rein elektrisch kommt der Cayenne Turbo S E-Hybrid bis zu 40 Kilometer weit. Den benötigten Strom bezieht er in der Regel aus seinen 130 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Akkus. Ist jedoch der Benziner vorwiegend in Betrieb, wird die im Teillastbereich sowie beim Bremsen erzeugte Energie zurückgewonnen und im Speicherdepot gebunkert.

Die Kapazität der unter dem Ladeboden angebrachten Hochvolt-Batterie beträgt 14,1 kW/h. Durch den Stromspeicher im Heck verliert der Kofferraum allerdings gegenüber dem regulären Cayenne satte 100 Liter Volumen. Dennoch kann sich das Gepäckabteil beim Plug-in-Hybriden sehen lassen. Es ist durchgängig eben und fasst praxistaugliche 645 bis maximal 1605 Liter.

Emissionsfrei durch die City

Beim Schnellladen sind die Akkus innerhalb von 2,4 Stunden wieder befüllt. Foto: © PorscheBeim Schnellladen sind die Akkus innerhalb von 2,4 Stunden wieder befüllt. Foto: © Porsche

Der Cayenne Turbo S E-Hybrid bietet seinem Piloten mehrere Fahrmodi, die sich vom Lenkrad aus an einen kleinen Drehregler einstellen lassen. "Sport" und "Sport Plus" dienen zur maximalen Performance, in "E-Power" fährt der Cayenne dagegen rein elektrisch mit einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 135 km/h.

Im Modus "Hybrid Auto" wechseln sich beide Antriebsquellen vollautomatisch ab. Darüber hinaus wird in der Betriebsart "E-Hold" der aktuelle Ladezustand der Batterie gehalten, um anschließend in städtischen Umweltzonen lokal emissionsfrei zu stromern und im letzten Modus "E-Charge" lädt der V8-Biturbo gezielt die Lithium-Ionen-Zellen auf.

Reine Chefsache

Doch in den meisten Fällen werden die flüssigkeitsgekühlten Batterien an einer Ladestation, im Büro oder Zuhause aufgeladen. Dank des serienmäßigen 7,2-kW-On-Board-AC-Lader sind die Stromspeicher im besten Fall innerhalb von 2,4 Stunden wieder befüllt. Alternativ lässt sich der Cayenne auch an einer herkömmlichen 230 Volt-Haushaltssteckdose mit 10 Ampere aufladen. Dann dauert der Ladevorgang mit sechs Stunden allerdings auch wesentlich länger.

Exakt 145.045 Euro (alle Preise netto) verlangt Porsche für den Cayenne Turbo S E-Hybrid. Viel Geld, welches aber das ohnehin solvente Klientel der Zuffenhausener wohl kaum stören mag. Es geht aber noch ein wenig teurer, denn den Plug-in-Hybriden gibt es auch als flacheren Coupé-Ableger. Das Cayenne Turbo S E-Hybrid Coupé beginnt bei 148.145 Euro. Bei den hohen Preisen wird das alternative Dickschiff nur den wenigsten vergönnt sein. Klar ist daher auch: Der Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid ist und bleibt reine Chefsache.

Text: / handwerksblatt.de

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