Der Transporter kommt in siebter Generation
Der Bulli ist zurück: Als Transporter 7.0 zeigt sich die Ikone in neuer Optik und neuer Technik mit einem breit aufgestellten Modell-Portfolio.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Elektromobilität für Handwerk & Mittelstand
Was wird aus dem Bulli? Das war die bange Frage, als vor Jahren die Kooperation zwischen VW und Ford bekannt wurde – und dass die Transporter-Ikone nun auf einer gemeinsamen Entwicklung beruhen sollte. Das Ergebnis ist jetzt da: Technisch als auch Karosse als auch Software sind absolut identisch, erst die Optik trennt beide Modelle. Und ja, Puristen und Traditionalisten werden die Gemeinsamkeiten beklagen, die Praktiker hingegen den Transporter freudig nutzen. Denn er ist als Plug-in-Hybrid, als Verbrenner oder als reiner Stromer ein praktisches Werkzeug für Gewerbetreibende genauso wie für Privatkunden geblieben.
Bietet mehr Ladevolumen und Nutzlast als der Vorganger T6.1: der neue Transporter. Foto: © VW NutzfahrzeugeVW hat sich Zeit mit seinem Transporter gelassen, denn schon vor Jahresfrist hatte Ford seinen Transit Custom, wie er dort heißt, vorgestellt, während VW nur die Bestellbücher geöffnet hatte. Den ersten Aufschlag gab es erst auf der IAA Transportation im September in Hannover, mit Actionstar Jason Statham ("The Transporter") als Werbeikone. Nun, knapp fünf Monate später, können wir den Transporter als auch den Personentransporter, die Caravelle, auf dem Asphalt testen.
Eigene Fertigungslinie
Wert legt VW auf die Tatsache, dass die Koop-Modelle mit dem Volkswagen-Emblem auf einer eigenen Produktionslinie entstehen, in die die Hannoveraner noch zwei zusätzliche Qualitätskontrollpunkte eingebaut haben. Und nur bei ihnen gibt es eine spezielle Version, den Transporter als Pritsche mit einer Doppelkabine, die Einzelkabine flog aus dem Programm – das Ergebnis von Kundenbefragungen.
Der Blick auf das Armaturenbretts des neuen T7. Foto: © VW Nutzfahrzeuge Doch was ist neu im Vergleich zum T 6.1? Zum einen hat der Transporter mehr Ladevolumen bekommen. In der neuen Version passen bis zu neun Kubikmeter Ladung hinein, in der kleinsten Version sind es 5,8 Kubikmeter. Denn der neue Transporter ist 14,6 Zentimeter länger geworden: 5,05 Meter ist die Standardversion lang, mit langem Radstand kommt der Kastenwagen auf 5,45 Meter. Zudem ist er in der Breite um 12,8 Zentimeter auf 2,032 Meter gewachsen. Der neue Transporter kann zudem 130 Kilogramm mehr zuladen und bringt es in der besten Version auf 1,33 Tonnen Nutzlast. Wem das nicht reicht: Jetzt nimmt der Transporter auch 2,8 Tonnen an den Haken, 300 Kilogramm mehr.
Drei Diesel, vier E-Versionen, ein Plug-in
Die Strom-Version bietet gleich vier Leistungsstufen an. Foto: © VW NutzfahrzeugeFür den Antrieb gibt es verbrennerseitig den klassischen Diesel, der bei einer Leistung von 81 kW/110 PS anfängt, aber auch noch mit 110 kW/150 PS sowie 125 kW/170 PS zwei kräftigere Versionen anbietet. Die große Version kommt mit Automatik, beim mittleren Diesel ist Automatik optional, ansonsten ist der Standard, ein 6-Gang-Handschalter, an Bord. Die Plug-in-Version bietet eine Systemleistung von 171 kW/232 PS an, der batterieelektrische Transporter kommt in den vier Leistungsstufen 85 kW/115 PS, 100 kW/136 PS, 160 kW/218 PS und 210 kW/286 PS. Zunächst startet VW Nutzfahrzeuge mit einer 64-kWh-Batterie. Die Reichweite liegt nach VW-Angaben bei bis zu 327 Kilometern.
Klar ist, dass das Modell sämtliche Sicherheitsstandards an Bord hat. Der erste Fahrtest mit der großen Stromversion als auch dem großen Diesel fällt ordentlich aus. Das Fahrzeug zeigt sich ordentlich gedämmt, kommt zügig voran, wobei der Test leider mit unbeladenden Fahrzeugen durchgeführt wurde. Fahrtechnisch als auch im Handling gibt es nichts zu meckern.
Startpreis ab 36.780 Euro
Der Kastenwagen fängt als Diesel mit einem Preis von netto 36.780 Euro an, die Caravelle mit 43.945 Euro. Als Hybrid geht netto bei 46.453 Euro los, für den reinen Stromer sind es 46.213 Euro. Wer die Caravelle in der Elektroversion fahren möchte, darf mit Preisen ab netto 55.480 Euro kalkulieren, die Hybridversion ist erst für das nächste Jahr vorgesehen.DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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