Opel Mokka: Frisch aufgebrüht
Opel spendiert dem Mokka ein umfassendes Update. Wir haben den gelifteten Crossover ausprobiert.
Als Opel 2021 die zweite Generation des Mokka vorstellte, wandelte sich das kleine SUV zu einem Crossover. Außerdem war er der Vorreiter für eine neue Designsprache bei Opel, die mittlerweile alle Modelle der Rüsselsheimer kennzeichnen. Auch vier Jahre nach der Einführung wirkt die Frontpartie beim Mokka mit dem "Vizor"-Markengesicht frisch und modern. Daher fielen die optischen Änderungen zum Facelift recht behutsam aus.
Die Frontschürze des Mokka zeigt sich nur leicht überarbeitet. Das dunkel getönte Kunststoffband mit der bekannten Flügelsignatur nimmt in der Mitte den neuen Opel-Blitz auf, das LED-Tagfahrlicht mit optionalen Matrix-Scheinwerfern ist in drei Segmente unterteilt. Abgerundet wird der optische Auftritt mit zwei neuen Außenlackierungen in schickem Blau und Grün. Auf Chrom Zierrat verzichtet Opel nun generell beim Mokka. Das war´s auch schon.
Schnelleres Infotainment mit ChatGPT
Das Multimedia im Opel arbeitet mit künstlicher Intelligenz. Foto: © OpelDeutlich auffälliger sind dagegen die Maßnahmen im Innenraum. Das nach unten abgeflachte Lenkrad trägt ebenfalls das neue Opel-Logo und ist jetzt aus veganem Material, die Sitzpolster und Türverkleidungen verfügen über einen hohen Recyclinganteil. Auffällig: Auf der Mittelkonsole gibt es weniger Schalter als bisher, da einige Funktionen ins neue Infotainment verfrachtet wurden. Eigentlich ein Rückschritt, doch präsentiert sich der serienmäßig zehn Zoll große Touchscreen nun aufgeräumter in der Bedienung. Darüber hinaus arbeitet das Multimedia mit einem schnelleren Prozessor, der jetzt wesentlich flotter auf Eingabebefehle reagiert.
Außerdem ist die Sprachsteuerung des Entertainments nun mit der künstlichen Intelligenz von ChatGPT vernetzt. Sobald die freundliche Damenstimme mit dem Kommando "Hey Opel" aktiviert wird, beantwortet sie Fragen rund um die Reise, zu Sehenswürdigkeiten oder empfiehlt Restaurants in der näheren Umgebung.
Stromer mit mehr Leistung und Ladeplanung
Die vollelektrische Version hat nun über eine vernünftige Ladeplanung an Bord. Foto: © OpelMit dem Facelift wurde die Leistung der vollelektrischen Variante von 136 auf 156 PS erhöht. Der Mokka Electric startet bei 30.874 Euro (alle Preise netto), verfügt über eine 54-kWh-Batterie und kommt mit einer Ladung bis zu 403 Kilometer weit. Das Aufladen dauert an einer Gleichstrom-Schnellladestation rund 27 Minuten. An einer dreiphasigen Wallbox mit 11 kW vergehen drei Stunden und zehn Minuten. Der Elektromotor entwickelt ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmetern und sorgt für flotte Fahrleistungen. So beschleunigt der Vollzeit-Elektriker in neun Sekunden von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei elektronisch begrenzten 150 km/h.
Neu für den Mokka Electric ist die On-Board-Ladeplanung. Sobald ein Ziel in das Navigationssystem eingegeben wird und die Reichweite der Batterie nicht ausreicht, werden entlang der Route die optimalen und schnellsten Ladeempfehlungen vorgeschlagen. Und wer möchte, dass die Restladung am Ziel beispielsweise noch 30 Prozent beträgt, kann dies über einen virtuellen Schieberegler im Multimediasystem einstellen. Auch das ist eine feine Sache.
Temperamentvoller Hybrid
Der Hybrid im Opel Mokka gibt sich temperamentvoll. Foto: © OpelAlternativ zum Mokka Electric gibt es den kleinen Crossover auch als Hybrid mit 136 PS. Der 1,2-Liter-Dreizylinder wird von einem Elektromotor unterstützt und ist serienmäßig mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe sowie einem 48-Volt-System ausgestattet. Der meist leise schnurrende Dreizylinder reagiert recht temperamentvoll auf Gasbefehle, während das automatisierte Getriebe sanft die Gänge wechselt. In 8,2 Sekunden beschleunigt der Hybrid auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 209 km/h. Laut Werksangabe soll der Teilzeit-Elektriker nur 4,9 Liter verbrauchen. Bei der ersten Begegnung war es rund ein halber Liter mehr, was aber immer noch akzeptabel ist.
Der geliftete Opel Mokka kostet als 136 PS starker Hybrid exakt 24.992 Euro. Für kostenbewusste Handwerker, die es gerne günstiger haben, gibt es den gleich starken Mokka auch ohne Hybridantrieb. Dann ist der Mokka mit 22.471 Euro zwar rund 2.500 Euro günstiger, verbraucht mit 5,7 Litern im WLTP-Zyklus aber auch mehr. Außerdem startet der Mokka-Benziner in der Basisversion nur als Handschalter. Für 24.151 Euro ist er jedoch mit einer Achtgang-Automatik erhältlich, leistet dann aber mit 130 PS geringfügig weniger.
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Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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