Opel Insignia: Update für das Flaggschiff
Opel spendiert dem Insignia ein Facelift mit neuen Motoren und mehr Sicherheit. Dazu zählen unter anderem auch außergewöhnliche Pixel-LED-Scheinwerfer. Wir haben den Kombi ausprobiert.
Bei Gewerbetreibenden steht der Opel Insignia hoch im Kurs. Rund 75 Prozent sind in Firmenhand und zumeist als geräumiger Kombi Sports Tourer unterwegs, während es die Limousine Grand Sport hierzulande nur auf einen geringen Anteil von gerade einmal 20 Prozent schafft. Jetzt erhält der Insignia eine Überarbeitung, damit das Mittelklassemodell der Rüsselsheimer auch noch in seinem zweiten Lebensabschnitt frisch bleibt.
Einzigartige Pixel-LED-Scheinwerfer
Neuartige Pixel-LED-Scheinwerfer sollen die Straße besser ausleuchten. Foto: © OpelRein optisch hat sich nur wenig verändert. Der Kühlergrill trägt eine Wabenstruktur und die flügelförmige Doppelspange zwischen dem Opel-Markenlogo, wurde gegen eine geradlinig verlaufende Chromleiste ausgetauscht. Die neuen Lufteinlässe an den Nebelscheinwerfern übernehmen hingegen keine Funktion, sie sollen viel mehr den dynamischen Charakter des Insignia stärker unterstreichen. Schmaler fallen zudem die Scheinwerfer aus, die beim gelifteten Insignia schon in der Basisversion mit LED-Licht bestückt sind.
Das bekanntermaßen gute LED-Matrix-Licht hat Opel nochmals verbessert. Nun möchten sie mit den optionalen Pixel-LED-Scheinwerfern neue Maßstäbe setzen. Das adaptive Licht soll die Fahrbahn besser ausleuchten und sich noch schneller an die Gegebenheiten anpassen, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Hierzu hat Opel die einzelnen LED-Segmente von bisher 16 auf sage und schreibe insgesamt 84 Einheiten pro Scheinwerfer aufgerüstet. Ausprobieren konnten wir das einzigartige IntelliLux-Pixel-Licht allerdings noch nicht, da unser erstes Kennenlernen tagsüber stattfand. Detaillierte Eindrücke gibt es daher erst in einem ausführlichen Test.
Feinschliff im Detail
Bis auf eine kabellose-Handy-Aufladestation bleibt Innen alles wie gehabt. Foto: © OpelDen Innenraum hat Opel nur minimal angefasst. So bleibt es bei den bekannten AGR-Vordersitzen (Aktion Gesunder Rücken e.V.), die sich selbst nach langen Dienstreisen noch als sehr bequem erweisen. Neben einer Sitzheizung und -lüftung lädt das Mobiliar zudem zu einer entspannenden Massage ein. Das Multimediasystem glänzt mit einer schnellen Routenberechnung und nutzt Verkehrsdaten in Echtzeit, auch wenn der Touchscreen mit maximal acht Zoll inzwischen ruhig etwas größer sein könnte.
Neu für den Insignia ist der Wireless-Charger, der Smartphone in der Mittelkonsole kabellos auflädt. Hinzugekommen ist ebenso eine neue digitale Rückfahrkamera, die in Verbindung mit den Parksensoren vor plötzlich auftauchendem Querverkehr hinter dem Heck des Insignia warnt. Hinzu kommen die bewährten Fahrerassistenten, angefangen beim Head-Up-Display, über den Frontkollisionswarner bis hin zum Parkassistenten.
Neben den herkömmlichen Ausstattungslinien gibt es wieder zwei spezielle Varianten für Gewerbetreibende. Sie heißen Business Edition sowie Business Elegance und haben mit unter anderem einem Navigationssystem, eine Verkehrsschilderkennung oder etwa den Spurhalter schon mit an Bord. Die Business Edition beginnt bei der Limousine für 25.832 Euro (alle Preise netto), der Kombi ist zusammen mit dem Flotten-Paket exakt 840 Euro teurer.
Dreizylinder-Diesel stammt aus dem Astra
Eine völlig neue Motorengeneration übernimmt jetzt den Antrieb beim Insignia. Dazu zählt auch ein Dreizylinder-Diesel. Foto: © OpelMit der Überarbeitung hält eine völlig neue Motorengeneration Einzug in den Insignia, die ihn um bis zu 18 Prozent sparsamer macht. Selbstverständlich erfüllen alle Triebwerke die strenge Euro 6d-Norm. Reibungsarme Getriebe sowie eine aktive Kühlerjalousie an der Frontpartie erhöhen zudem die Effizienz. Auf einen Hybriden oder gar Plug-in-Hybriden muss Opel jedoch weiterhin verzichten, weil die verwendete GM-Plattform beim Flaggschiff nicht für eine Teilelektrizierung ausgelegt ist. Daher bleibt es bei den konventionellen Antrieben.
Auf der Benziner-Seite gibt es einen neu entwickelten Zweiliter-Turbo, der über eine moderne Zylinderabschaltung verfügt und in den drei Leistungsstufen mit 170, 200 sowie 230 PS erhältlich ist. Wesentlich interessanter fällt jedoch das Diesel-Angebot aus, welches nach wie vor als der Favorit unter den Antrieben gilt. Rund Dreiviertel aller Märkte wünschen sich für den Insignia aus diesem Grund einen genügsamen Selbstzünder. Daher dient nun der 1,5-Liter-Dreizylinder aus dem kleineren Astra als Einstiegsvariante. Er leistet 122 PS und schickt seine 300 Nm an Drehmoment über ein Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder.
Wir wählten hingegen den Sports Tourer mit dem Zweiliter-Diesel und 174 PS. Der ebenfalls komplett neu entwickelte Motor zeigt sich schon früh leistungsbereit und hat reichlich Kraft. Dazu passt auch die harmonische Achtstufen-Automatik, die flott und passend ihre Fahrstufen wechselt. Dass der flotte Turbodiesel beim Ausdrehen manchmal etwas kernig klingt, ist im Innenraum kaum wahrnehmbar. Der Insignia erweist sich als gut gedämmt und zeigt sich insgesamt als ein leises Reiseauto. Sofern das Budget mitspielt, lässt sich das Ganze aber noch steigern. Wie etwa mit dem adaptiven Fahrwerk für 836 Euro. Dann rollt der Insignia noch wesentlich komfortabler über Unebenheiten ab und geht trotzdem zackig ums Eck. Und unter den vielen Assistenzsystemen ragt der adaptive Tempomat besonders hervor, da er mit einer hohen Regelgüte arbeitet und sich zuverlässig an die Verkehrsverhältnisse anpasst. Er kostet 1.462 Euro im Innovations-Paket 2, zusammen mit dem Head-Up-Display sowie einem schlüssellosen Zugangssystem.
Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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