ZDH und DIHK fordern ermäßigtes Deutschland-Ticket für Azubis
Bisher haben die Verkehrsminister von Bund und Ländern nur für Studenten ein ermäßigtes Deutschland-Ticket vereinbart. ZDH und DIHK fordern Gleichbehandlung für Auszubildende.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) fordern von den Verkehrsministern von Bund und Ländern auch für Auszubildende deutschlandweit ein ermäßigtes Deutschland-Ticket, wie es bislang nur für Studenten verabredet ist.
"Wir werben mit Nachdruck dafür, bei der vergünstigten Abgabe des Deutschlandtickets nicht nur Studierenden, sondern auch Auszubildenden bundesweit gleiche Vorteile einzuräumen", erklären ZDH-Präsident Jörg Dittrich und DIHK-Präsident Peter Adrian.
Berufliche Bildung stärken
Die Fachkräftesicherung sei für den deutschen Wirtschaftsstandort eine große Herausforderung. Um den weiter steigenden Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften decken zu können, müsse die berufliche Bildung gestärkt und unterstützt werden. "Mit einem bundesweiten Azubi-Deutschland-Ticket könnte die Politik ein klares Signal senden, dass es ihr Ernst damit ist, die berufliche Bildung zu stärken und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses für Deutschland zu unterstützen", betonten die beiden Präsidenten.
Die Förderung der überregionalen Mobilität von Auszubildenden sei ein wichtiger Faktor, um Ausbildungsplätze zu besetzen und Fachkräfte zu gewinnen. Je besser das gelinge, umso mehr stärke das den Wirtschaftsstandort.
Kritik wegen Ungleichbehandlung
"Azubis fahren häufig über Ländergrenzen hinweg zum Ausbildungsbetrieb, zu ihren Berufsschulen oder zur überbetrieblichen Ausbildungsstätte", sagt Adrian. Dittrich ergänzt: "Junge Menschen in Ausbildung sind oft noch minderjährig und daher in besonderem Maße auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen."
Dass für Auszubildende derzeit kein ermäßigtes Deutschland-Ticket geplant ist, sei eine Ungleichbehandlung. Studenten erhielten so attraktivere Rahmenbedingungen als Azubis in der beruflichen Bildung. Von einer gleichwertigen Behandlung beruflicher und akademischer Bildung könne hier keine Rede sein, so Dittrich.
Flächendeckendes Angebot gefordert
Positive Ausnahmen seien Angebote der Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern, die Studierenden und Auszubildenden gleiche Konditionen bieten. "Ein Flickenteppich muss dringend vermieden werden. Azubis brauchen wie Studierende überall in Deutschland ein ermäßigtes, bundesweit gültiges Ticket", stellt Adrian klar.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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