Die bevorstehenden Wahlen werfen ihre Schatten voraus und der Wahlkampf erreicht seinen Höhepunkt. In dieser aufgeheizten Phase rücken Sachinhalte zunehmend in den Hintergrund, während Konfrontationen und Ausschlüsse den politischen Diskurs prägen.

Die bevorstehenden Wahlen werfen ihre Schatten voraus und der Wahlkampf erreicht seinen Höhepunkt. In dieser aufgeheizten Phase rücken Sachinhalte zunehmend in den Hintergrund, während Konfrontationen und Ausschlüsse den politischen Diskurs prägen. (Foto: © vepar5/123RF.com)

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Vergessene Fähigkeiten

Handwerkspolitik

Am 23. Februar wird der 21. Deutsche Bundestag gewählt. Lesen Sie dazu das Editorial des aktuellen DHB-Magazins von Chefredakteur Stefan Buhren.

Liebe Leserin, lieber Leser,
es nur noch wenige Tage hin bis zu den Wahlen, zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen waren es fast noch zwei Wochen. Der Wahlkampf liegt damit in den letzten Zügen, entsprechend schriller und drastischer werden die Vorwürfe. Hauptsache, man kann dem "Gegner" etwas vorwerfen, ob das berechtigt oder gar korrekt ist, spielt erst mal keine Rolle. Die Zeiten, dass im Wahlkampf das kommuniziert wird, was man in Regierungsverantwortung umsetzen möchte, sind vorbei, das steht in der Regel nur noch in den Wahlprogrammen, aber kommt in Reden oder Diskussionsrunden nicht vor.

"Politik ist die Kunst des Kompromisses, aber diese beherrscht offensichtlich keiner mehr."

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Stefan Buhren, Chefredakteur Deutsches Handwerksblatt. Foto: © Monika NonnenmacherStefan Buhren, Chefredakteur Deutsches Handwerksblatt. Foto: © Monika Nonnenmacher

Was ich aber noch für viel problematischer halte, sind die Aussagen, mit wem man nicht mehr koalieren könne. Politik ist die Kunst des Kompromisses, aber diese beherrscht offensichtlich keiner mehr. Es muss das gemacht werden, was die jeweilige Partei will, aber auch nur mit dem Wunschpartner, alles andere geht nicht. Sich gegenseitig zuzuhören, aufeinander zuzugehen und gemeinsame Lösungen zu finden, ist eine vergessene Fähigkeit, wie der Bruch der Ampel, aber auch die Ankündigungen, wer mit wem nicht möchte, belegen. Die demokratischen Parteien sollten sich dieses klarmachen, ehe der Katzenjammer am Wahlabend groß ist – weil der Wähler mit seinem Votum eben doch nicht den Wunschpartner beschert hat.

Ihr Stefan Buhren
Chefredakteur Deutsches Handwerksblatt

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Text: / handwerksblatt.de

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