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HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Der chinesische E-Transporter Maxus eDeliver3. (Foto: © Martin Bärtges)
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Mit dem Maxus eDeliver3 will der chinesische Konzern SAIC einen E-Transporter in der mittleren Klasse unter den leichten Nutzfahrzeugen etablieren.
Wirklich große Bekanntheit hat SAIC (Shanghai Automotive Industrie Corporation) in Deutschland (bisher) noch nicht erlangt. Dabei baut das Unternehmen etwa Millionen Fahrzeuge im Auftrag von Volkswagen für den chinesischen Markt. Unter dem Markennamen Maxus will das Unternehmen mit rein elektrisch betriebenen Transportern jetzt hierzulande durchstarten. Neben dem eDeliver 9, der von der Größe her in der Sprinter-Klasse antritt und ohne den "e"-Zusatz im Namen auch mit einem Dieselmotor zu haben ist, ist der kleinere eDeliver 3 ein Wettbewerber für den VW Bus oder den Ford Transit.
Der elektrisch angetriebene Kastenwagen ist in zwei Längen verfügbar: Als L1 mit kurzem Radstand von 2.910 mm und einer Gesamtlänge von 4.555 mm, und als L2 wie beim 5.145 mm langen Testwagen (Radstand 3.285 mm). Beide Fahrzeuge können mit zwei verschiedenen Akkugrößen ausgestattet werden, nämlich mit 35 kWh (im Basismodell) oder optional mit 52,5 kWh. Damit sind - theoretisch - nach WLTP rund 240 Kilometer kombinierte Reichweite machbar. Innerstädtisch sind sogar mehr als 300 Kilometer drin. Wohlgemerkt, theoretisch. Wie bei anderen elektrisch betriebenen Fahrzeugen geht auch beim eDeliver 3 die Reichweite bei niedrigen Temperaturen um den Gefrierpunkt runter. Und auch "höheres" Tempo nach dem Verlassen von Orts- oder Stadtgrenzen senkt die Reichweite erstaunlich schnell. Wobei Maxus den 514 cm langen eDeliver 3 ohnehin auf eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h begrenzt hat.
Damit ist klar, wo der Einsatzbereich des emissionsfrei fahrenden Deliver 3 liegt. Im innerstädtischen Betrieb oder in Ballungsräumen, etwa für Dienstleister, Installateure oder Wartungstechniker, für Lieferunternehmen oder den Garten- und Landschaftsbau. So um die 180 bis 200 Kilometer Reichweite sind bei winterlichen Temperaturen mit dem großen Akkupack halbwegs realistisch. Dann müssen die Litium-Ionen-Akkus des E-Transporters wieder geladen werden. Nach WLTP-Norm woll der Stromverbrauch bei 23,6 kWh liegen, realistisch sind etwa 24 kWh. In rund einer dreiviertel Stunde soll der Akkupack dann wieder 80 Prozent Ladung haben. Bis zu 2.000 Schnelllade-Zyklen sollen die Akkus schaffen, verspricht der Hersteller.
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Der Ladeanschluss selbst liegt an der Frontpartie hinter dem Markenlogo im Kühlergrill. Eine Überraschung erlebt man, wenn man die Motorhaube öffnen will. Denn die lässt sich nicht - wie üblich - an Scharnieren aufstellen, sondern muss komplett abgenommen werden. Schwer ist die Motorhaube zwar nicht - aber sie ist recht unhandlich und doch eher beschwerlich wieder einzusetzen. Was echt nervig ist, wenn man beispielsweise schnell mal Scheibenwischwasser nachfüllen will.
Der Fahrbetrieb selbst gestaltet sich mit dem eDeliver 3 problemlos. Der E-Motor bringt es auf eine Leistung von 90 kW, was 122 PS entspricht. Das maximale Drehmoment liegt bei 250 Newtonmeter, mehr als ausreichend zum zügigen Mitschwimmen in der Stadt. Zwei Fahrmodi stehen zur Verfügung, Eco und Normal. Dazu gibt es drei Rekuperationsstufen, leicht, mittel und stark. Die sorgen innerhalb geschlossener Ortschaften tatsächlich dafür, dass die angegebene Rest-Reichweite immer wieder mal auch nach oben geht. Hat man das Ortsschild hinter sich, sieht das - wie bereits erwähnt - schon anders aus.
Rund 190 cm ist der zweisitzige eDeliver hoch und 170 cm breit. Damit bringt es der kleine Maxus auf eine nutzbare Laderaumlänge von maximal 277 cm, bei einer maximalen Breite des Ladeabteils von 166 cm. Zwischen den Radkästen liegt die Breite bei 122 cm. Die Ladekante liegt auf knapp einem halben Meter Höhe, die seitliche Schiebetür ist 71 cm breit und 123 cm hoch. Zehn Zentimeter mehr beträgt die maximale Höhe des Laderaums. Den Zugang zum Heck geben im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel geteilte Flügeltüren frei, die sich bis zu 180 Grad weit öffnen.
Das Ladevolumen, das sich transportieren lässt, liegt bei maximal 6,3 Kubikmeter (Länge L2). Bis zu drei Europaletten passen in den Laderaum. Der eDeliver 3 wiegt leer 1.715 Kilogramm, damit können bis zum Erreichen des zulässigen Gesamtgewichts von 2.630 Kilogramm immerhin 915 Kilogramm zugeladen werden. Die Wände des Laderaums sind verkleidet, der Boden mit einem rutschfesten synthetischen Belag versehen. Wer auf einen Anhänger zurückgreifen will, um noch mehr Last zu transportieren, wird enttäuscht sein. Denn die Anhängelast ist, wie bei vielen E-Transportern, nicht gerade üppig. Beim großen Akkupack dürfen 290 Kilogramm, mit dem kleinem Akku 440 Kilogramm an den Haken genommen werden.
Laderaum und Fahrerhaus sind durch eine vollständig geschlossene Wand voneinander getrennt. Der Innenraum ist funktional gehalten, die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Die Bedienelemente sind bequem erreichbar, über den 7-Zoll-Touchscreen und die Bedientasten am Lenkrad wird das Audio- und Infotainment-System gesteuert. Der Bildschirm zeigt auch das Bild der serienmäßigen Rückfahrkamera an.
Fahrer- und Beifahrersitz sind vierfach verstellbar und verfügen über eine Sitzheizung. Ein paar mehr Ablagen hätte Maxus dem Transporter ruhig spendieren dürfen. Denn gerade in einem Nutzfahrzeug hat man im Arbeitsalltag ja nie genug Ablagemöglichkeiten.
Ein wenig knauserig zeigt sich Maxus auch an anderer Stelle. So fehlt beispielsweise ein Navigationsgerät. Okay, navigieren kann man auch mit einer App auf dem Smartphone. Das lässt sich per Apple CarPlay oder Android Auto mit dem Touchscreen koppeln. Unangenehmer ist schon, dass es für die Klima keine gescheite Temperatureinstellung gibt. Auswählen kann man per Drucktasten Heizung oder Klimatisierung und die Intensität des Luftstroms. Zur Serienausstattung des eDeliver 3 gehören eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, ein Ladekabel für den Anschluss an eine Wallbox und ein Notfall-Ladegerät zum Nachladen an einer 230 V Standard-Steckdose.
Weiß und damit serienmäßig lackiert kommt der Testwagen daher. Wer gerne eine Metallic-Lackierung haben möchte, zahlt 650 Euro Aufpreis. Optional sind auch RAL-Farben lieferbar. In der Ausführung L2 kostet der eDeliver 3 mit 35 kWh Akku 36.490 Euro, mit dem größeren 53 kWh Akkupack sind 39.990 Euro fällig. Damit ist der eDeliver 3 zwar etwas günstiger als manche seiner Wettbewerber, in Anbetracht der eher mageren Ausstattung ist der kleine Maxus aber auch nicht gerade ein Schnäppchen.
Maxus gibt fünf Jahre Garantie aufs Gesamtfahrzeug (bis 100.000 Kilometer) und acht Jahre (bis 160.000 Kilometer) auf die Batterie. Leben müssen die Kunden (noch) mit einem in Deutschland eher bescheidenen Händler- und Werkstattnetz. Da man aber in Köln am Firmensitz von Maxus weiss, dass für den gewerblichen Einsatz auch ein flächendeckendes Händlernetz Voraussetzung für schnellen Service bei Wartung und Reparaturen ist, arbeitet man bereits eifrig am Ausbau der Werkstattpunkte.
(Alle Preise Nettopreise)
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