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HWK des Saarlandes | März 2025
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Seit dem 1. Januar 2025 müssen Unternehmen in Deutschland in der Lage sein, elektronische Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten.
Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen: Vor der ersten Fahrt sollten elektrische Fahrräder unbedingt einem Technik-Check unterzogen werden. (Foto: © andreypopov/123RF.com)
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Der Frühling ist da! Vor der ersten Fahrt sollten E-Bikes und Pedelecs einem Technik-Check unterzogen werden. Tipps für die Pflege und Wartung elektrischer Fahrräder gibt es vom TÜV-Verband.
Es ist wieder so weit: Langsam steigen die Temperaturen und die Tage werden wieder länger – der Frühling ist da! Der richtige Zeitpunkt, um sich wieder auf E-Bike und Pedelec zu schwingen. Doch: Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen. Vor der ersten Fahrt sollten elektrische Fahrräder unbedingt einem Technik-Check unterzogen werden. Was bei der Pflege und Wartung zu beachten ist, erklärt der TÜV-Verband.
"Fahrräder mit Akku und Motor sind schwerer und schneller als herkömmliche Fahrräder. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die sicherheitsrelevanten Komponenten einwandfrei funktionieren", erklärt Robin Zalwert, Referent für nachhaltige Mobilität beim TÜV-Verband.
"Lithium-Ionen-Akkus altern schneller, wenn sie über Monate komplett entladen werden oder voll geladen sind", so Zalwert. Wer ihn im Winter also längere Zeit nicht benutzt hat, sollte zunächst den Ladestand prüfen. Oft ist der Akku nämlich das empfindlichste und auch teuerste Bauteil eines E-Bikes oder Pedelecs. Optimal ist ein Ladezustand zwischen 20 und 80 Prozent. Bei absehbarer, längerer Nicht-Nutzung sollte der entnehmbare Akku schon vorher bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, dabei sollte auch der Ladestand regelmäßig überprüft werden. Durch eine Tiefenentladung können nicht umkehrbare Schäden an den Batteriezellen entstehen.
Der TÜV erklärt: E-Bike, Pedelec oder S-Pedelec?Pedelec: Das Pedelec – in langer Form Pedal Electric Cycle – unterstützt nur, wenn in die Pedale getreten wird, und das bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Rechtlich gilt es als Fahrrad und benötigt daher weder eine Zulassung noch Versicherung.
S-Pedelec: Das "Schnelle Pedelec" (S-Pedelec) kann bis zu 45 km/h unterstützen, womit es unter die Kategorie der Kleinkrafträder fällt. Eine Zulassung, ein Versicherungskennzeichen sowie ein entsprechender Führerschein der Klasse AM sind hier nötig.
E-Bike: Das E-Bike kann ohne Treten beschleunigen. Der Leistungsklasse entsprechend wird es als Kleinkraftrad oder Leichtmofa eingestuft. Der Begriff "E-Bike" wird oft umgangssprachlich für alle elektrisch unterstützten Fahrräder verwendet.
Darüber hinaus sollte die Batterie vor der ersten Ladung auf Risse oder Beschädigungen überprüft werden. Um Korrosion zu vermeiden, sollten die Ladekontakte sauber und trocken sein. Und aufgepasst: Häufig werden Brände durch unsachgemäßes Laden verursacht. Meistens entstehen Gefahren beim Aufladen, zum Beispiel aufgrund von defekten oder minderwertigen Akkus. "Akkus sollten immer mit dem Original-Ladegerät auf einer nicht brennbaren Unterlage geladen werden", fügt Zalwert hinzu. Wird ein neuer Akku benötigt, sollten nur geprüfte Original-Akkus oder zertifizierte Ersatzmodelle verwendet werden.
Bei einem ersten Testlauf sollte überprüft werden, ob das Display reagiert, die Tretunterstützung funktioniert und keine Fehlermeldungen auftreten. Ruckelt das E-Bike oder Pedelec oder treten ungewöhnliche Geräusche auf, sollte eine Fachwerkstatt aufgesucht werden.
Besonders Feuchtigkeit kann infolge einer unsachgemäßen Lagerung im Winter Schäden verursachen. Vor allem bei der Lagerung elektrischer Fahrräder im Keller oder in der Garage kann sich Kondenswasser bilden. Ist dies der Fall, sollten Motor und Steckverbindungen nur mit einem nebelfeuchten Tuch gereinigt werden. Übermäßige Feuchtigkeit oder Hochdruckreiniger können Schäden an der Elektronik verursachen. Die Ladekontakte können bei Bedarf mit Kontaktspray behandelt werden. Im Anschluss sollte dieses aber unbedingt ausreichend trocknen.
Die Bremsbeläge verschleißen bei E-Bikes durch das höhere Gewicht sowie die höhere Geschwindigkeit schneller als bei "normalen" Fahrrädern. Zalwert empfiehlt hier: "Wer unsicher ist, ob die Bremsleistung noch ausreicht, sollte eine Fachwerkstatt aufsuchen. Generell wird empfohlen, das E-Bike einmal im Jahr oder alle 1.000 bis 1.500 Kilometer zur Inspektion zu bringen." Häufig sind E-Bikes und Pedelecs mit stärkeren Bremssystemen ausgestattet – während ältere oder preiswerte Modelle auch mit Felgenbremsen ausgestattet sein können, verfügen moderne Räder meistens über Scheibenbremsen, welche eine konstant hohe Bremskraft bieten. Dennoch sollten jegliche Typen immer überprüft werden, da die Bremsen zu den am stärksten beanspruchten Komponenten eines E-Bikes gehören. Bei Felgenbremsen ist der Verschleiß oft mit bloßem Auge erkennbar.
Neben den Bremsen sollten auch die Reifen überprüft werden. Zu weiche Reifen verringern die Reichweite und verschlechtern den Komfort beim Fahren. Daher sollte der Luftdruck stets an die Herstellerangaben angepasst werden. Bei kleinen Rissen, Schnitten, eingefahrenen Fremdkörpern oder stark abgefahrenen Reifen sollten die Reifen komplett ausgetauscht werden.
"Ein paar Runden auf einem sicheren Gelände helfen, sich wieder an das Fahrgefühl zu gewöhnen und mögliche Mängel frühzeitig zu erkennen", rät Zalwert zu einer kurzen Probefahrt vor dem Antritt einer ersten längeren Tour, um Bremsen, Schaltung sowie Motor unter realen Bedingungen zu testen.
Darüber hinaus sollte vorab nicht nur die Technik, sondern auch die mechanischen Bauteile sollten regelmäßig unter die Lupe genommen werden. Nur so kann die Sicherheit und Langlebigkeit des Rads gewährleistet werden.
Schrauben an Lenker, Vorbau, Sattel, Gepäckträger oder Schutzblechen können sich durch Erschütterungen und Vibrationen während des Fahrens lockern, weswegen auch hier immer mal wieder eine Kontrolle mit dem passenden Werkzeug vorgenommen werden sollte. Defekte oder Sicherheitsrisiken können so verhindert werden.
Auch wenn die Kette nur schwerfällig gleitet, bleibt dies wegen der elektrischen Unterstützung oft unbemerkt. Rost, Schmutz und Feuchtigkeit können erhöhten Verschleiß und schlechtere Kraftübertragung hervorrufen – daher sollte die Kette zum einen regelmäßig mit einem trockenen Tuch gereinigt und zum anderen mit einem geeignetem Kettenöl oder Kettenwachs geschmiert werden.
Ob Scheinwerfer und Rücklicht funktionieren, sollte am besten vor jeder Fahrt geprüft werden. Prinzipiell sollten die Scheinwerfer so eingestellt sein, dass entgegenkommende Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. Bei E-Bikes mit batteriebetriebener Lichtanlage sollte außerdem der Ladestand kontrolliert werden.
Weitere Informationen gibt es auf der Website des TÜV-Verbands.
Wir wünschen viel Spaß beim Frühlingstouren mit dem E-Bike!
Quelle: TÜV-Verband e. V.DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
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