Mit einer gemeinsamen Stimme wollen die gebäudetechnischen Klimahandwerke in der Öffentlichkeit sichtbarer werden und in der politischen Diskussion mehr Schlagkraft gewinnen.

Mit einer gemeinsamen Stimme wollen die gebäudetechnischen Klimahandwerke in der Öffentlichkeit sichtbarer werden und in der politischen Diskussion mehr Schlagkraft gewinnen. (Foto: © alphaspirit/123RF.com)

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Handwerksverbände gründen Taskforce Gebäudetechnik

Die gebäudetechnischen Klimahandwerke wollen die Energiewende voranbringen. Für eine engere Zusammenarbeit gründen fünf Fachverbände nun die Taskforce Gebäudetechnik.

Die gebäudetechnischen Klimahandwerke wollen bei der Umsetzung der Energiewende künftig noch enger kooperieren. Dazu haben die verschiedenen Fachverbände sie jetzt die "Taskforce Gebäudetechnik" gegründet. Mitglieder der Taskforce sind der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV). Der Bundesverband Metall (BVM) ist ständiger Gast.

"Die neue Taskforce soll die Interessen der einzelnen Gewerke bündeln, damit diese ihre zentrale Rolle im Transformationsprozess noch effektiver ausführen können." Mit einer gemeinsamen Stimme wollen die gebäudetechnischen Klimahandwerke in der Öffentlichkeit sichtbarer werden und in der politischen Diskussion mehr Schlagkraft gewinnen. Anlässlich ihrer Gründung haben die Verbände ein erstes Positionspapier veröffentlicht, das ihre Kernforderungen an die Politik zusammenfasst. Für die laufende Regierungsbildung appelliert die Taskforce an die Politik, jetzt die richtigen Weichenstellungen für das Gelingen der Wärmewende zu stellen. Sie fordert klare politische Rahmenbedingungen, um Investitionen zu fördern und Unsicherheiten zu beseitigen.

Das sind die Kernforderungen der Taskforce:

  • Verbindliche Rahmenbedingungen: langfristige Planungssicherheit für Investoren durch stabile Vorgaben und marktorientierte Preissignale.
  • Nachhaltige Förderprogramme: eine verlässliche Förderstrategie, die abrupten Stopps und Kürzungen entgegenwirkt, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
  • Faire Strompreise: Senkung der Strompreise zur Förderung von strombasierten Wärmelösungen wie Wärmepumpen.
  • Vereinfachung von Genehmigungsverfahren: Abbau bürokratischer Hürden zur Beschleunigung von Bauprojekten.
  • Dezentrale Lösungen: Förderung eines freien Wärmemarktes, der dezentrale Systeme priorisiert und Fernwärme im Wettbewerb hält.
  • Stärkung der Gebäudeautomation: intelligente Gebäudetechnik zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur Integration erneuerbarer Energien.
  • Sektorenkopplung: Förderung des Austauschs zwischen verschiedenen Energiesektoren zur Effizienzsteigerung.Rolle des Handwerks: Potenziale der Fachbetriebe und ihrer Kundennähe stärker nutzen in der Beratung, in kommunalen Wärmeplanungsprozessen, digitalen Anschluss- und Genehmigungsverfahren sowie für praxistaugliche politische Rahmensetzung.
  • Qualifikationsansatz: Sicherstellung des Fachkräftebedarfs durch ganzheitliche Bildungsstrategien und Förderung der dualen Ausbildung.

Stimmen aus den Verbänden:

"Gebäudetechnik und Gebäudehülle entfalten zusammen das Potential, um die Energiewende zu bewältigen. Als Dachdeckerhandwerk sind wir stolz darauf, einen wesentlichen Beitrag leisten zu können".
Dirk Bollwerk, ZVDH

"Um die gewaltigen Aufgaben der Energiewende, der Erneuerung der deutschen Infrastruktur und insbesondere der Sanierung unserer Gebäude erfüllen zu können, brauchen wir mehr Kooperation im Handwerk und klare Rahmenbedingungen aus der Politik. Das Handwerk muss seine Prozesse durch digitale Technologien effizienter gestalten. Von der Bundesregierung erwarten wir ein Bekenntnis zum begonnenen Transformationsprozess."
Stefan Ehinger, Präsident des ZVEH

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"Um den CO₂-Ausstoß in Deutschland zu reduzieren und die Energiewende voranzubringen, sind neue Technologien unerlässlich. Deren Installation erfordert qualifizierte Fachkräfte sowie verlässliche Rahmenbedingungen, die durch den Gesetzgeber geschaffen werden müssen. In der Taskforce sehen wir durch den gewerkeübergreifenden Zusammenschluss eine starke Stimme, um diese Anliegen gegenüber der Politik wirkungsvoll zu vertreten."
Björn Sielaff, Bundesinnungsmeister des BIV

"Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen. Dazu zählen nach wie vor der Klimaschutz und die Energiewende, auch um die Wirtschaft mit Inlandswertschöpfung wieder anzukurbeln. Unsere Gewerke sind die Macher und Umsetzer im Markt. Deshalb ist es gut und richtig, dass wir Kräfte bündeln und unsere Stärken gemeinsam ausspielen."
Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK

"Vor allem die Nähe zum Kunden und die Beratung vor Ort machen das Handwerk zu einem wichtigen Partner bei der Umsetzung der Wärmewende. Es macht daher Sinn, die beteiligten Gewerke bei Gesetzesvorhaben frühzeitig einzubinden und deren fachliche Kompetenz zu nutzen. Mit Gründung der Taskforce Gebäudetechnik bieten die hier vertretenen Fachverbände eine gemeinsame Plattform für den gezielten Austausch mit der Politik."
Alexis Gula, Präsident des ZIV

Quelle: ZDH

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Text: / handwerksblatt.de

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