Verkehrsunfallstatistik 2024: Stillstand statt Fortschritt
Das Statistische Bundesamt hat voraussichtliche Unfallzahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht. "Die Unfallstatistik 2024 gibt keinen Anlass zur Freude", so Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit, Führerschein und Fahreignung beim TÜV-Verband.
Am 12. Dezember hat das Statistische Bundesamt eine vorläufige Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024 bekanntgegeben, die auf den vorliegenden Daten für den Zeitraum Januar bis September 2024 basiert. Kein Anlass zur Freude, äußert sich Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit, Führerschein und Fahreignung beim TÜV-Verband.
"Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland wird 2024 voraussichtlich auf dem Niveau von 2023 bleiben. Gleiches gilt für die Zahl der Verletzten." Insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer, ältere Menschen und Kinder müssten besser geschützt werden. "Um die Verkehrssicherheit dieser Verkehrsteilnehmer:innen nachhaltig zu verbessern, müssen wir unsere Verkehrsflächen gerechter verteilen und in den Ausbau einer sicheren Infrastruktur investieren", so Zaneta weiter.
Weit entfernt von "Vision Zero"
Vor genau zehn Jahren, im Jahr 2014, meldete das Statistische Bundesamt 302.435 Unfälle mit Personenschaden. Für 2024 liegt die Hochrechnung bei rund 290.000 Unfällen. "Diese marginale Verbesserung ist angesichts moderner Technologien und Sicherheitsprogramme schlicht inakzeptabel. Die Vision Zero, die eine Welt ohne Tote und Schwerverletzte im Straßenverkehr anstrebt, rückt in immer weitere Ferne." Verkehrssicherheit sei kein Selbstläufer – sie brauche politischen Willen und gesellschaftliches Engagement. "Wir brauchen dringend mehr Investitionen in eine sichere Infrastruktur, eine umfassende Mobilitätserziehung und ein unbeirrtes Bekenntnis zur Vision Zero. Stillstand gefährdet Menschenleben und darf nicht hingenommen werden", betont Zaneta.
Zum Beitrag des Statistischen Bundesamts geht’s hier.
Quelle: TÜV-Verband e. V.DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Text:
Verena S. Ulbrich /
handwerksblatt.de
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