Es werde für den Automobilhandel immer schwieriger, Aufträge zu generieren, sagt der ZDK.

Es werde für den Automobilhandel immer schwieriger, Aufträge zu generieren, sagt der ZDK. (Foto: © mariok/123RF.com)

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Kfz-Gewerbe: Auftragseingänge stark eingebrochen

Dem Autohandel drohe im Lockdown die Puste auszugehen, sagt der ZDK. Laut einer Blitzumfrage gingen die Auftragseingänge im Privatkundengeschäft bei Neuwagen im Januar und im Februar im Vergleich zu den Vorjahresmonaten deutlich zurück.

Der Automobilhandel leidet in den ersten Monaten des Jahres unter stark zurückgehenden Auftragseingängen im Privatkundengeschäft. Laut Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), wird es immer schwieriger, Aufträge zu generieren. Der Neuwagenverkauf ging im Januar um 60 Prozent und im Februar 2021 um 58 Prozent jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Das sind Ergebnisse einer aktuellen ZDK-Blitzumfrage unter mehr als 2.000 Betrieben.

Selbst finanzstarken Händlern gehe langsam die Puste aus: "Die Stellflächen laufen voll, sei es mit Leasing-Rückläufern, Vorführwagen oder im Jahr 2020 bestellten Lagerfahrzeugen, aber es kann kaum Ware abfließen", so Karpinski.Folge sei eine enorme Kapitalbindung. Außerdem sei es aktuell kaum möglich, Fahrzeugbestellungen für das Frühjahrsgeschäft zu kalkulieren. "Bleiben die Händler auf bestellten Autos sitzen, reden wir hier bundesweit über drohende finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe."

"Autohandelsbetriebe sind keine Corona-Hotspots"

Jürgen Karpinski Foto: © ProMotorJürgen Karpinski Foto: © ProMotor

Der ZDK fordert eine verbindliche Regelung zur Wiedereröffnung des Autohandels. Karpinski: "Autohandelsbetriebe sind keine Corona-Hotspots. In der vergangenen Woche haben wir dem Bundeswirtschaftsminister einen Vorschlag unterbreitet, wie der Handel unter Heranziehen von Inzidenzwerten und in Kombination mit einer konkreten Gefährdungsbeurteilung schrittweise wieder geöffnet werden kann. Dieser Vorschlag sollte bei der Vorbereitung des nächsten Corona-Gipfels am 3. März unbedingt eine Rolle spielen."

Der Umsatz mit Neuwagen im Markenhandel ist im Jahr 2020 um minus 14,4 Prozent auf eingebrochen. Hauptgrund war nach Angaben des ZDK die Schließung der Autohäuser im Frühjahr und Dezember 2020. Die fabrikatsgebundenen Händler verkauften rund 20,9 Prozent weniger Neuwagen als in 2019. Das Gesamtvolumen aller Pkw-Neuzulassungen ging um 19,1 Prozent zurück. Der Markenhandel hatte daran einen Anteil von 59,3 Prozent. Im Lkw-Neuwagenhandel sank der Umsatz um 14,1 Prozent.

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Gebrauchtwagenumsatz wächst

Der Markenhandel konnte den Gebrauchtwagenverkauf um zwei Prozentpunkte steigern. Der Umsatz in diesem Geschäftsfeld stieg um 14,8 Prozent. Der deutlich höhere Durchschnittspreis für Gebrauchtwagen im Markenhandel und die Kaufentscheidung vieler Kunden für jüngere Gebrauchtwagenführten führte laut ZDK zu dem Umsatzzuwachs. Im Geschäftsfeld Service und Reparatur brachte das Jahr 2020 einen Umsatzrückgang von minus 8,3 Prozent. Kontaktbeschränkungen führten besonders im März und April zu einer deutlich reduzierten Werkstattauslastung.

Quelle: ZDK

Text: / handwerksblatt.de

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