Jörg Dittrich ist selbstständiger Dachdecker aus Leidenschaft.

Jörg Dittrich ist selbstständiger Dachdecker aus Leidenschaft. (Foto: © André Wirsig / HWK Dresden)

Vorlesen:

Jörg Dittrich stellt sich der Wahl

Handwerkspolitik

Repräsentant: Im Dezember wählt der Zentralverband des Deutschen Handwerks einen neuen Präsidenten. Einziger Kandidat ist Jörg Dittrich. Wir stellen den Bewerber vor.

Wenn sich Jörg Dittrich zur geplanten Energiepreisbremse äußert, beklagt er die fehlende Unternehmensrealität in der politischen Entscheidungsfindung. Zu langsam, zu spät – und zu wenig: "Im aktuellen Diskurs vermissen wir zudem die Themen Heizöl und Pellets – das ostsächsische Handwerk braucht aber auch hier verlässliche Perspektiven, um seine Existenz zu sichern", so Dittrich. Dass er "nur" für das ostsächsische Handwerk spricht, könnte sich bald ändern: Wenn am 8. und 9. Dezember der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Augsburg tagt, steht die Wahl des neuen ZDH-Präsidenten an – und er ist der einzige Kandidat.

Abschied von Hans Peter Wollseifer

Denn für den aktuellen Amtsinhaber, Hans Peter Wollseifer, heißt es Abschied nehmen: Drei Amtsperioden hat er den Zentralverband als Präsident geführt. Nun ist Schluss, so schreiben es die Statuten vor. Und es spricht alles für den erfahrenen Dachdeckermeister aus Sachsen. Jörg Dittrich ist 53 Jahre alt, in zweiter Ehe verheiratet, hat sechs Kinder und führt in Dresden einen Dachdeckerbetrieb mit über 50 Mitarbeitern, mit der er auch über Tochterfirmen die Felder Trockenbau, Klempnerei und Zimmerer abdeckt. Die Firma hat Tradition, ist seit 100 Jahren in Familienhand, die er von seinem Vater Claus übernommen hat – und in der sein Sohn Maximilian als Dachdeckermeister und Kalkulator arbeitet. Seine Frau Anne hat die kaufmännische Leitung inne, sein Neffe Johannes leitet als Dachdeckermeister die Berliner ­Niederlassung.

Das könnte Sie auch interessieren:

"Mich treibt das Handwerk in seiner Vielschichtigkeit um", sagt Dittrich, der stets gut gelaunt und mit einem Spruch auf den Lippen auftritt. Er zeigt sich stets ausgezeichnet vorbereitet, fährt aber hart seine Linie, wenn es um Entscheidungen für das Handwerk geht. Er weiß, was er will, kann hart und laut diskutieren, ohne sein Gegenüber zu verprellen. Er weiß, dass man nicht nur immer draufhauen darf, wenn man etwas erreichen möchte. Und so kann er eloquent zwischen leisen und lauten Tönen schwanken. Er wird zwar gelegentlich auf Grund seiner Herkunft aus dem Freistaat Sachsen in die AFD-Ecke geschoben, aber davon weiß sich Dittrich klar zu distanzieren. Denn eins ist seine Überzeugung: "Freiheit ist nicht verhandelbar."

Gute Chancen für Dittrich

Tatsächlich stehen die Chancen gut für den Sachsen. Er ist eloquent, verhandlungsstark, weiß sich für das Handwerk einzusetzen – und genau das möchte er auch als ZDH-Präsident einbringen: "Viele Entscheidungen für das Handwerk werden in Berlin und Brüssel getroffen – und verlangen nach einer leistungsfähigen Interessenvertretung für das Handwerk, um die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen sowie der Familienbetriebe zu berücksichtigen. Ich bin aus Leidenschaft selbstständiger Dachdeckermeister und Unternehmer und stehe durch mein Ehrenamt als Präsident der Handwerkskammer Dresden mitten im politischen Geschehen. Ich kandidiere für das Amt des Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, um im Team mit allen handwerklichen Organisationen für Verbesserungen der Rahmenbedingungen zu streiten." An Themen und Aufgaben wird es ihm nicht mangeln.

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: