Von Januar bis Juli 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,8 Prozent.

Von Januar bis Juli 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,8 Prozent. (Foto: © ximagination/123RF.com)

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Baugewerbe fordert: "Die Regierung muss handeln"

Handwerkspolitik

Kurz vor dem Wohnungsbaugipfel fordert der ZDB die Bundesregierung zum Handeln auf. Angesichts des dramatischen Rückgangs der Wohnungsbaugenehmigungen gebe es keine Zeit mehr zu verlieren, um Maßnahmen zu ergreifen.

Das Statisitsche Bundesamt meldet auch für den Juli dieses Jahres stark zurückgehende Zahlen der Wohnungsbaugenehmigungen. Demnach gabe es 31,5 Prozent weniger Baugenehmigungen als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Juli 2023 wurden 27,8 Prozent weniger Mehrfamilienhäuser als im Vorjahr genehmigt. Bei den Einfamilienhäusern gab es ein Minus von 36,5 Prozent, bei den Zweifamilienhäusern von 53,2 Prozent. "Einer der wesentlichen Indikatoren für die Baukonjunktur erreicht einen neuen Tiefpunkt", mahnt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB).

Felix Pakleppa Foto: © ZDBFelix Pakleppa Foto: © ZDB

Die Regierung müsse angesichts dieser Zahlen sofort handeln. "Es ist keine Zeit mehr für Parteipolitik. Die Auftragsbücher laufen leer. Der Druck auf die Beschäftigung wird von Monat zu Monat stärker. Wir brauchen dringend einen Katalysator für den Wohnungsbau. Dazu gehört die Wohnungseigentumsförderung für den EH-55-Standard mit höheren Einkommensgrenzen", so Pakleppa.

Geringe Fördernachfrage

Es gebe zu wenig Familien, die sich ein Effizienzhaus Stufe 40 leisten können. Entsprechend gering sei die Fördernachfrage. Pakleppa: "In der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt kann es bei der Wohneigentumsförderung für Familien nur heißen: Jedes gebaute EH-55-Standardhaus ist besser als kein EH-40-Haus. Auch zur Entlastung des Mietermarktes."

Die Ankündigung der Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), Familien beim Erwerb von Bestandsimmobilien mehr zu unterstützen, kommentiert Pakleppa so: "Neben der degressiven Afa und den Zinssenkungen beim Klimafreundlichen Neubau und der Wohneigentumsförderung kann der geförderte Bestandshauskauf eine Chance sein, um etwas Druck aus dem überhitzten Mietmarkt zu nehmen."

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KfW-Förderprogramme ausweiten

Es müssten aber Mittel in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen, damit die Investoren in diesem Segment an den Start gehen. Ein viel größerer Hebel für mehr Wohnungsbau sei die Ausweitung der KfW-Förderprogramme. "Die bisherigen Einkommensgrenzen sind zu niedrig. Sie müssen auf ein Haushaltseinkommen von 90.000 Euro pro Jahr und 15.000 Euro je Kind erhöht werden. Alternativ könnten die je Kind gewährten zinsvergünstigten Kreditsummen verdoppelt werden."

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Text: / handwerksblatt.de

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