Bundestagswahl: Forderungen der Maler und Stuckateure
Investieren, Modernisieren, Bauen. Diesen Dreiklang fordern verschiedene Verbände des Bau- und Ausbaugewerbes. Gemeinsam haben sie ein Forderungspapier zur Bundestagswahl erarbeitet.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Bundestagswahl: Das erwartet das Handwerk von der Politik
"Aufgrund der aktuellen Bau- und Wirtschaftskrise wird es für die kommende Bundesregierung darauf ankommen, gleich zu Beginn der 21. Legislaturperiode die richtigen Weichen für eine Wiederbelebung der Bautätigkeit, der energetischen Modernisierung und für deutlich mehr Investitionsbereitschaft in die Baubranche zu stellen." Das fordern gemeinsam vier Verbände des Bau- und Ausbaugewerbes zur anstehenden Bundestagswahl.
Nur so werde die Wertschöpfungskette Bau in die Lage versetzt, ihren Beitrag zu Lebensqualität, zur klimaneutralen Transformation und zu wirtschaftlicher Prosperität dauerhaft zu leisten. Dafür müssten die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass industrielle Wertschöpfung am Standort Deutschland erhalten bleibt, fordern der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, der Bundesverband Ausbau und Fassade (BAF), der Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade (SAF) und der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM).
Das fordern die Verbände:
- Eine deutliche Steigerung der energetischen Modernisierung, damit der Gebäudesektor seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zu einem klimaneutralen Industriestandort Deutschland leisten kann. Konkrete Forderung: Um eine Modernisierungswelle im Gebäudesektor anzustoßen, sollten die Fördersätze für Maßnahmen an der Gebäudehülle dauerhaft erhöht und die Effizienzhausförderung EH 100 wieder eingeführt werden. Bestehende steuerliche Sanierungshemmnisse für Vermieter sind abzubauen.
- Eine baupolitische Investitionsagenda, um die Baukrise aus ihrem Konjunkturtief zu holen. Konkrete Forderung: Private Investitionen müssen stärker angereizt werden. Hierzu könnten die attraktiveren Abschreibungsbedingungen im Mietwohnungsbau bis auf Weiteres entfristet und um weitere Anreize ergänzt werden.
- Eine langfristig angelegte Wohnungsbau-Offensive für den Neubau, die auf eine wirksame und bürokratiearme Breitenförderung setzt. Konkrete Forderung: Die bestehenden Förderprogramme für den Neubau sind zu einem breit angelegten, attraktiven Programm zusammenzufassen. Die Fördersätze sind so zu gestalten, dass eine mehrjährige Finanzierung gesichert ist und die Förderung einen substanziellen Beitrag für eine gleichmäßig wachsende Baunachfrage sicherstellt.
Nicht nur die Investoren im Neubaubereich, sondern alle Haushalte seien durch wechselnde Förderkulissen für Sanierungen oder Renovierungen und die anhaltende Teuerung verunsichert. "Die energetische Modernisierung der Fassade wird gar nicht erst angegangen", sagt Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz. "Das Handwerk leidet immer stärker unter der Investitionszurückhaltung der Privathaushalte. In der aktuellen Wirtschaftskrise kommt es umso mehr darauf an, eine sichere Förderkulisse und stabile Wachstumsbedingungen zu schaffen."
Die energetische Sanierung von Gebäudefassaden spiele eine zentrale Rolle bei der Reduktion des Energieverbrauchs und der Umstellung auf CO2-freie Energieträger. "Eine verstärkte Förderung in diesem Bereich ist essenziell, um Investitionen in nachhaltige Gebäudetechnologien zu fördern und die Sanierungsquote deutlich zu erhöhen", so SAF-Haupgeschäftsführer Thomas Arnold und Henning von Daake Hauptabteilungsleiter Technik beim ZDB für das Gewerk Ausbau und Fassade. "Die Aufnahme von Handwerkerleistungen in ein erhöhtes Fördervolumen und eine Vereinfachung der Zugänge zu Förderprogrammen durch zentrale Anlaufstellen sind weitere entscheidende Maßnahmen."
Quelle: VDPM
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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