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HWK Koblenz | März 2025
Handwerk einfach auf Augenhöhe erklären
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März 2025
Im Tarifstreit im Maler- und Lackiererhandwerk ist kein Ende in Sicht. Nach drei Verhandlungs- und zwei Schlichtungsrunden gibt es immer noch keine Einigung für die 115.000 Beschäftigten.
Ende September 2024 war der alte Tarifvertrag im Maler und Lackiererhandwerk für rund 115.000 Beschäftigte in 21.700 Betrieben ausgelaufen. Noch konnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf keinen neuen Tarifvertrag einigen. Bis März sollte er stehen.
Nach drei erfolglosen Verhandlungs- und zwei Schlichtungsrunden hätten die Arbeitgeber am 6. März 2025 ihr letztes Angebot vorgelegt, berichtet die IG BAU: Eine Erhöhung der Löhne zum 1. April 2025 um 2,9 Prozent und in einem weiteren Schritt ab 1. Juli 2026 um weitere drei Prozent bei einer Gesamtlaufzeit von drei Jahren bis zum 30. September 2027. Der Tariflohn lag zuletzt im Tarifgebiet West bei 18,87 Euro und im Tarifgebiet Ost bei 18,44 Euro.
Das Angebot der Arbeitgeber lehnt die Gewerkschaft IG BAU jedoch ab. Begründung: Die Malerinnen und Maler würden selbst bei einer niedrig erwarteten Inflationsrate von zwei Prozent noch nicht einmal einen Ausgleich bekommen. "In den ersten sechs Monaten würden sie nach diesem Vorschlag komplett leer ausgehen", so die Gewerkschaft, die ein Lohn-Plus von acht Prozent oder 1,50 Euro mehr pro Stunde fordert.
Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und Verhandlungsführer macht seinem Ärger in einem Pressestatement Luft: "Ich bin mir nicht sicher, ob die Arbeitgeber im Maler- und Lackiererhandwerk auch mal in die Zeitung schauen oder Fernsehen gucken. Da ist von einem immensen Sanierungstau in Deutschland die Rede, da wird ein staatliches Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro zur Behebung der Infrastruktur-Defizite ins Spiel gebracht sowie von Anpacken und Aufbruchsstimmung gesprochen. Und die Malerfirmen sind nicht einmal bereit, ihren Beschäftigten einen höheren Lohn zu zahlen, der zumindest die Inflation ausgleicht. Dann wird aber lamentiert, dass es keine Fachkräfte und keinen Nachwuchs in der Branche gibt. Da passt was überhaupt nicht zusammen."
Die Auftragsbücher im Maler- und Lackierhandwerk seien gut gefüllt, der Umsatz in der Branche sei in den letzten Jahren stetig nach oben gegangen, argumentiert Feiger. "Deshalb hat das Arbeitgeberangebot mit Respekt vor den Beschäftigten in einer Branche, in der nicht gerade Managergehälter gezahlt werden, rein gar nichts zu tun", sagt Feiger.
Der Arbeitgeberverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz selbst hat sich noch nicht öffentlich zu der jüngsten Entwicklung im Tarifstreit geäußert.
Nach dem Scheitern der Verhandlungen laufen auch die Tarifverträge für die Auszubildenden und den Branchenmindestlohn aus. Bei Neuverträgen ab 1. April muss dann nur noch der gesetzliche Mindestlohn von 12,82 Euro gezahlt werden.
Die Baugewerkschaft sagt, sie habe vorgeschlagen, einen unabhängigen Schlichter zu berufen. Das hätten die Arbeitgeber aber abgelehnt. "Verantwortung übernehmen sieht für mich anders aus. Hier müssen die Arbeitgeber aufpassen, nicht komplett abgehängt zu werden", sagt IG BAU-Chef Feiger.
Quelle: IG BAU
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