Landbau-Techniker: Innovatives Konzept
KI, neue Antriebstechniken und demnächst autonom fahrende Landmaschinen: Die Technik im Land- und Baumaschinen-Handwerk entwickelt sich rasant und mit ihr die Aus- und Weiterbildung.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Handwerk im ländlichen Raum
Auch im Land- und Baumaschinen-Handwerk schreitet die Digitalisierung voran. Die Aus- und Weiterbildung in der Branche muss sich entsprechend weiterentwickeln. Unter dem Titel "Fach- und Führungskarrieren für das Land- und Baumaschinen-Handwerk zukunftsfähig gestalten" hat sich der LandBauTechnik-Bundesverband e.V. (LBT) aus Essen deshalb beim Innovationswettbewerb "InnoVET" für eine Förderung beworben.
Und er hat mit seinen Projektpartnern die erste Hürde in dem bundesweiten Wettbewerb gemeistert.
Hintergrund: Das Bundesbildungsministerium (BMBF) hat Akteure der beruflichen Bildung im Januar 2019 dazu aufgerufen, Ideen und neue Konzepte zu entwickeln. 176 Förderanträge gingen daraufhin beim Wettbewerb "InnoVET" ein. Das Konzept des LandBauTechnik-Bundesverbandes überzeugte die Jury. Es gehört zu den 30 innovativen Ideen, die die nächste Runde erreicht haben.
Das ist die Kernidee des LBT-Projektes:
Die Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften für das Land- und Baumaschinen-Handwerk soll nun vor dem Hintergrund des fortschreitenden digitalen Wandels und der zunehmenden Automatisierung weiterentwickelt werden.
Der LandBauTechnik-Bundesverband e.V. ist ein Arbeitgeberverband im Handwerk und spricht für bundesweit etwa 5.000 Unternehmen, Fachhändler und Serviceunternehmen, an rund 5.700 Standorten mit knapp 45.000 Mitarbeitern, die einen Jahresumsatz von hochgerechnet zehn Milliarden Euro erzielen."Damit soll die Attraktivität der beruflichen Bildung für die bestehenden und die zukünftigen Generationen von Fachkräften im Handwerk gesteigert und die Entwicklungen im Land- und Baumaschinenbereich, die hochdynamisch sind, frühzeitig in die Berufsbildung integriert werden, wie etwa künstliche Intelligenz, neue Antriebstechniken oder etwa zukünftig autonom fahrende Schwärme von Landmaschinen", erklärt Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes.
Zusätzlich will man die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sowie die Durchlässigkeit zwischen den beiden Bildungsbereichen fördern. "Außerdem", so Oelck, "soll der ländliche Raum nachhaltig unterstützt und die branchenübergreifende Zusammenarbeit von Handwerksbetrieben, Landwirtschaft und Herstellern fokussiert werden."
Ausgewählte Projektideen werden ab 2020 gefördert
Der Landbautechnik-Verband sowie weitere 29 Teilnehmer haben ab August 2019 ein halbes Jahr Zeit, während einer Konzeptphase ihre Ideen zu einem umfassenden Förderantrag auszuarbeiten und diese einzureichen. Das Ministerium stellt jedem Teilnehmer für die Konzeptphase 100.000 Euro zur Verfügung. Danach begutachtet es mit der Jury die Projektanträge und entscheidet über die Förderung.
Von 2020 bis 2024 werden die ausgewählten Ideen dann umgesetzt und erprobt. Das Ministerium fördert die Projekte mit insgesamt 82 Millionen Euro.
Projektpartner vom LandBauTechnik-Bundesverband sind:
- Kompetenzzentrum Nutzfahrzeug- und Landmaschinentechnik (Komzet-NLTec) an der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
- Kompetenzzentrum Fahrzeugtechnik an der Gewerbeakademie Freiburg (Handwerkskammer Freiburg)
- Gewerbeschule Breisach
- LandBauTechnik – Landesverband Niedersachsen
- LandBauTechnik – Landesinnung Berlin-Brandenburg
- Kompetenzzentrum Digitales Handwerk
- Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft e.V. (DLG)
- Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
- Ausgewählte Hochschulen und Bildungsunternehmen
- Ausgewählte Hersteller
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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