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HWK Koblenz | November 2024
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Nach dem Mégane-Kombi folgt auch nun der Fünftürer als Plug-in-Hybrid. (Foto: © Renault)
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Bisher gab es den Renault Mégane Plug-in-Hybrid ausschließlich als Kombi, doch mittlerweile gibt es auch den Fünftürer mit externer Strom-Nachladefunktion. Wie sich der kompakte Teilzeit-Elektriker bewährt, zeigt der Praxistest.
Geht es um rein batterieelektrische Autos mischt Renault schon lange mit Zoe ganz vorne mit, nur mit den Plug-in-Hybriden haben die Franzosen lange gezögert. Doch folgt nach dem Kombi Mégane Grandtour nun der reguläre Fünftürer als Plug-in-Hybrid. Dank der Möglichkeit auswärtigen Strom nachzuladen surrt der französische Golf-Rivale bis zu 51 Kilometer weit und ist rein elektrisch bis zu 135 km/h schnell, was letztendlich den Benzinverbrauch auf nur 1,2 Liter sinken lässt. Das hört sich doch schon mal ganz gut an, auch wenn die offizielle Modellbezeichnung des Renault Mégane E-Tech Plug-in-Hybrid 160 recht sperrig klingt.
Genauso außergewöhnlich wie die Namensgebung präsentiert sich die Antriebseinheit. Unter der Haube teilen sich gleich drei Motoren die Arbeit. So wird der 1,6-Liter-Benziner von zwei Elektromotoren unterstützt, die von einem Multi-Mode-Automatikgetriebe an die Vorderräder geschickt werden. Das CVT-ähnliche Getriebe verfügt über insgesamt sechs Gänge, wovon zwei für den reinen E-Antrieb vorgesehen sind. Während der erste Elektromotor mit seinen 49 kW (67 PS) hauptsächlich zum Fahren dient, arbeitet der zweite mit 25 kW (34 PS) als Generator und lädt bei Bedarf die Lithium-Ionen-Akkus im Heck auf. Angetrieben wird der Generator vom Verbrennungsmotor, der wiederum den elektrischen Fahrmotor mit Energie versorgt. Dadurch kann der Renault als serieller Hybrid rein elektrisch stromern, oder ist in Verbindung mit seinem Benziner und den Elektromotoren als Parallel-Hybrid mit einer Systemleistung von 116 kW (158 PS) unterwegs.
Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Denn der enorme Aufwand, den Renault bei seinem Teilzeit-Elektriker betrieben hat, funktioniert in der Praxis völlig einfach und problemlos. Nach dem Einlegen der Fahrstufe D rollt der Mégane E-Tech elektrisch los. Und erst bei höherem Tempo oder beim kräftigen Beschleunigen meldet sich der Verbrenner zu Wort. Anschließend beginnt das bekannte Wechselspiel der Antriebsquellen. Dabei bleibt der Saugbenziner zumeist akustisch im Hintergrund. Und wer es in der Stadt oder auf der Kurzstrecke ruhig angeht, stromert tatsächlich bis zu 50 Kilometer weit. Auf der Autobahn schrumpft der Anteil dagegen auf immer noch gute 30 Kilometer zusammen. Auch die Kraftentfaltung ist ordentlich. Innerhalb von 9,4 Sekunden sprintet der Mégane E-Tech der 100er-Marke entgegen, die Höchstgeschwindigkeit endet bei 175 km/h.
Insgesamt stehen drei Fahrmodi – von Eco bis Sport zur Verfügung. Vor allem im Dynamik-Programm erledigt der Franzose spontane Gasbefehle prompt. Dann wird allerdings auch der Benziner laut, da das Automatikgetriebe hohe Drehzahlen zulässt und außerdem nicht mehr ruckfrei schaltet. Wer sich jedoch auf den eigentlichen Sparauftrag des Galliers einlässt und es ruhiger angehen lässt, findet hingegen seine Freude am Mégane E-Tech, denn insgesamt arbeiten seine drei Antriebe sehr harmonisch zusammen und sind kaum wahrnehmbar. Den angegebenen Durchschnittsverbrauch von nur 1,2 Litern haben wir jedoch nicht geschafft. Der auf einem Rollenstand ermittelte Wert scheint wie so oft auch beim Renault als viel zu utopisch. Mit vollgeladen Akkus müssen im Alltag eher 5,2 Liter einkalkuliert werden. Ist das Speicherdepot erschöpft, dauert das Vollladen an einer Haushaltssteckdose bis zu fünf Stunden. An einer heimischen Wallbox oder an einer öffentlichen Ladestation verkürzt sich die Zeit auf knapp drei Stunden. Das Schnelladekabel kostet allerdings extra: Renault verlangt hierfür rund 250 Euro netto.
Der Fahrer blickt auf ein digitales Kombiinstrument, welches je nach eingeschaltetem Fahrmodus die Ansicht wechselt und auch die Navigationskarte groß anzeigt. Rechts daneben und in griffgünstiger Nähe befindet sich der hochkant stehende Touchscreen des Multimediasystems Easy-Link. Das 9,3-Zoll große Online-Entertainment erweist sich als modern und gefällt mit einer einfachen Handhabung sowie einer schnellen Routenführung. Auch die Smartphone-Integration gelingt einfach und reibungslos. Ebenso zählt ein digitaler Radioempfang (DAB) zum serienmäßigen Lieferumfang genauso wie die reichlich verbauten Fahrerassistenzsysteme, die bei der getesteten Intens-Ausstattung zuverlässig ihren Dienst erfüllen. Insgesamt erweist sich der Renault Plug-in-Hybrid als ein entspannter Cruiser. Die weich gepolsterten Sitze bieten einen befriedigenden Seitenhalt und der Fahrkomfort ist angenehm. Einzig die beim Testwagen verbauten 18-Zoll-Aluräder lassen den Mégane E-Tech so manches Mal steifbeinig über Unebenheiten abrollen. Wer das nicht mag, sollte daher lieber zu den serienmäßigen 16-Zöllern greifen.
Beim Platzangebot müssen jedoch Zugeständnisse gemacht werden, da beim Plug-in-Hybriden die Batterien unter der Rückbank und dem Kofferraum verbaut wurden. Aus diesem Grund schrumpft das Gepäckraumvolumen im Vergleich zum regulären Mégane auf nur noch 308 Liter zusammen – das sind exakt 94 Liter weniger als beim herkömmlichen Modell. Werden hingegen die Rücksitzlehnen umgeklappt, erhöht sich das Fassungsvermögen auf 1205 Liter, um zumindest leicht sperrige Gegenstände transportieren zu können.
Dafür fällt der Preis für den Plug-in-Hybriden überaus gering aus. Der 158 PS starke Mégane E-Tech beginnt bei 29.832 Euro netto. Zieht man jedoch die Umweltprämie von bis zu 9570 Euro ab, kostet der Mégane E-Tech nur noch 20.262 Euro. So ist der Mégane E-Tech ein attraktives Angebot – zumindest noch so lange wie bei uns Plug-in-Hybride gefördert werden.
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