Neuheiten 2020: Dachzelte
Mit dem eigenen Fahrzeug reist man individuell. In Kombination mit einem Dachzelt kann man sogar in der freien Natur übernachten. Eine kleine Einführung.
Dachzelt ja oder nein? Wer nicht weiß, ob das etwas für sein Fahrzeug ist, hat eine ganz einfache Faustformel: Ein Dachzelt lässt sich auf jedem Fahrzeug montieren, das mit einem Dachträger ausgestattet werden kann. Allerdings gibt es – wie bei fast allem – auch bei Dachzelten unterschiedliche Formen und Aufbauten. Auf Fachmessen lassen sich verschiedene Modelle vergleichen.
Auto-Dachzelte müssen einiges aushalten. 3DOG camping fertigt alles in der eigenen Werkstatt. Wer im Zweifel ist, welches das richtige für die eigenen Ansprüche ist, mietet (s)ein Dachzelt zur Probe. So kann eine teure Fehlinvestition vermieden werden und der Mietpreis wird oft bei einem späteren Kauf angerechnet.
Grundsätzlich unterscheidet man Klapp und Hartschalen-Dachzelte. Ein Klapp-Dachzelt ist konstruktiv mit einem Bodenzelt verwandt. Die Seitenwände und das Dach bestehen in der Regel aus Stoff
oder Textilgewebe. Als Bodenplatte kommt Holz oder eine Alu-Sandwich-Konstruktion zum Einsatz. Der Boden besteht aus zwei Teilen, Zeltstoff und Gestänge liegen während der Fahrt zwischen den Bodenplatten. Im Stand wird das Dachzelt mit seinem stützenden Gestänge einfach aufgeklappt.
Je nach Bauart wird das Dachzelt seitlich, nach vorne oder hinten entfaltet. Eine Leiter gestattet den Zugang zum Schlafgemach und stützt die Liegefläche zum Boden ab. Der Einstieg geschieht dann von vorne, hinten oder von der Seite aus. Durch die Verdopplung der Grundfläche bieten Klapp-Dachzelte relativ vielPlatz, teils für bis zu vier Personen. Je nach Größe des verwendeten Zeltes – und der Dachfläche des Wagens – bleibt auf dem Dach noch Stauraum.
Platz ist auf engstem Raum, wie Airpass zeigt. Zu viert wird es allerdings schon sehr kuschelig. Ob dieser voll genutzt werden kann, hängt vom Gewicht des Dachzelts und der zulässigen Dachlast des Fahrzeugs ab. Man sollte die zulässige Dachlast – speziell bei Geländefahrt – nicht bis zum Anschlag ausreizen. Denn die im Offroad-Einsatz auftretenden hohen Kräfte sind nicht zu unterschätzen.
Der Vorteil
Ein Vorteil der Klapp-Dachzelte sind die optional erhältlichen Vorzelte. Sie schaffen zusätzlichen Lebensraum, so kann man sich ungestört umziehen, Regenschauer abwarten oder geschützt Mahlzeiten zubereiten. Zelte dieser Bauart brauchen relativ wenig Platz auf dem Dach und sind mit Stoffdach und -wänden vergleichsweise leicht. Der Aufwand beim Auf- und Abbau und der Pflege ist höher als bei einem Hartschalenzelt und beim Zusammenlegen nach verregneter Nacht kann die Matratze feucht werden.
Das elektromechanische Dachzelt von XP-edition, auf einer G-Klasse von Mercedes. Hartschalenzelte, auch als Keil- oder Kurbelzelte bezeichnet, lassen sich relativ rasch öffnen oder schließen. Sie bestehen aus Kunststoff- oder Aluschalen, die Dach und Boden bilden. Bei einem einseitig angeschlagenen Dach entsteht geöffnet ein liegendes "V". Andere Zelte stellen das Dach auf ganzer Länge parallel zur Bodenschale auf und bieten damit mehr Lebensraum. Einseitig angeschlagene Dächer bieten eine Höhe von bis zu etwa 140 cm, allerdings eben nicht durchgängig. Das Aufstellen wird üblicherweise per Kurbel erledigt, der Einstieg erfolgt in der Regel von der Seite aus.
Ein Plus der Hartschalenzelte ist der geringere Kraftstoffverbrauch gegenüber den größer aufbauenden Klappzelten. Und geräuschempfindliche Naturen behaupten, fallender Regen sei weniger störend als bei Klappzelten. Hier spielt die bessere Isolierung der Hartschalen ihre Stärken aus. Obendrein lässt sich ein Fahrzeug mit aufgestelltem Hartschalen-Dachzelt rangieren, falls der Nachbar auf dem Campingplatz schnarcht.
Der Nachteil
Ein Hartschalenzelt nimmt die komplette Dachfläche ein, da die Grundfläche nicht durch Aufklappen vergrößert wird. Das ist das Aus für Stauboxen auf dem Dachgepäckträger. Außerdem ist der Anbau von Vorzelten oder Sonnendächern oft etwas schwieriger als bei Klappzelten. Unabhängig von der Bauart des Dachzelts sind grundsätzlich einige Punkte zu beachten:
Text:
Gerhard Prien /
handwerksblatt.de
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