Mercedes Vito: Facelift für Transporter und eVito Tourer
Mercedes gönnt dem Transporter Vito sowie dem elektrischen eVito Tourer eine Überarbeitung. Neben mehr elektrischer Reichweite gibt es neue Assistenten sowie einen neuen Top-Diesel.
Seit knapp sechs Jahren befindet sich der aktuelle Mercedes Vito auf dem Markt. Nun war es an der Zeit für eine Modellpflege, die den Transporter-Ableger der V-Klasse für seinen weiteren Lebensabschnitt frisch hält. Von außen ändert sich nur wenig beim Midsize-Van, wesentlich mehr hat sich dagegen unter dem Blech getan. Insbesonders der rein elektrische eVito profitiert vom Facelift am meisten. Dank einem sehr umfangreichen Update, legt er jetzt deutlich längere Strecken mit einer Akkuladung zurück.
Elektrischer Bus mit Platz für neun Personen
Der elektrische Kleinbus präsentiert sich stark verbessert. Foto: © Mercedes-BenzBisher kam der eVito nur zwischen 150 und maximal gut 180 Kilometer weit. Mit der neu vorgestellten Kleinbus-Variante eVito Tourer verbessert sich der Aktionsradius erheblich. Der Elektromotor treibt die Vorderräder an und leistet statt bisher 85 kW nun stolze 150 kW. Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Kapazität von 90 Kilowattstunden und befindet sich im Fahrzeugboden. Den Stromverbrauch beziffert Mercedes mit 26,2 kWh im Schnitt. In Verbindung mit seinem Speicherdepot soll der eVito Tourer über eine Reichweite von maximal 421 Kilometern verfügen. Sind die Akkus erschöpft, lassen sie sich in schnellen 45 Minuten an einer Schnellladestation mit 110 kW zu 80 Prozent wieder befüllt. Allerdings nur gegen Aufpreis.
Serienmäßig ist der elektrische Tourer dagegen mit einem 11kW starken Onboard-Lader bestückt. Dann dauert der gleiche Vorgang mit 50 kW rund 80 Minuten. Wesentlich mehr Zeit vergeht hingegen beim herkömmlichen Laden. Lange zehn Stunden vergehen, bis die Akkus wieder aufgefrischt sind.
Die Höchstgeschwindigkeit des eVito Tourer ist normalerweise auf 140 km/h begrenzt. Optional lässt sich sie sich aber auf eine Spitze von 160 km/h freischalten. Der eVito Tourer nimmt bis zu neun Personen mit und soll dabei uneingeschränkte Platzverhältnisse bieten. Er ist sowohl in einer Länge von 5,15 Metern wie auch mit 5,37 Metern in der XL-Variante lieferbar. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 999 Litern, beziehungsweise 1.390 Litern. Beide Elektro-Varianten kommen noch in diesem Sommer auf den Markt. Was sie kosten sollen, lässt Mercedes noch offen.
Die Dieselmotoren wurden überarbeitet
Der kräftigste Diesel bringt es fortan auf 239 PS. Foto: © Mercedes-BenzFür den regulären Vito wurden die Motorenpalette überarbeitet. Sie sollen allesamt effizienter sein und dank verbesserter Geräuschdämmung auch leiser sein. Der Basisdiesel 110 CDI leistet nach wie vor 102 PS und kann ausschließlich in Verbindung mit Frontantrieb sowie mit einem manuellen Sechsganggetriebe geordert werden. Er soll jetzt aber 13 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Der Einstiegspreis für das Kastenwagenmodell mit der Zusatzbezeichnung Worker liegt bei 22.598 Euro .
Der Vito 124 CDI erhält dagegen eine neue Topmotorisierung. Sein Vierzylinder-Diesel leistet 239 PS und verfügt über ein maximales Drehmoment von 500 Nm. Eine Overboost-Funktion stellt kurzfristig weitere 30 Nm Drehmoment zur Verfügung. Ebenso neu: Alle Versionen mit Hinterradantrieb können nun auch in Kombination mit der überarbeiteten Neunstufen-Automatik bestellt werden. Die effizientere Wandlerautomatik war bisher nur dem Vito Tourer vorenthalten und ersetzt die 7G-TRONIC. Weiterhin sind Front- sowie Allradantrieb verfügbar, ebenso stehen für den Vito drei Fahrzeuglängen mit zwei Radständen im Programm.
Besser vernetzt und mehr Fahrerassistenten
Mit dem digitalen Innenspiegel hat der Fahrer auch bei dachhoher Beladung einen freien Blick nach hinten. Foto: © Mercedes-BenzOptisch gibt sich der aufgefrischte Vito vor allem an seinem neugestalteten Kühlergrill zu erkennen. Wesentlich mehr hat sich dagegen im Innenraum getan. Hier stehen neben neuen Multimediasystemen mit unter anderem Live Traffic-Informationen auch neue Fahrerassistenten zur Verfügung. Dazu zählen unter anderem ein aktiver Bremsassistent, der adaptive Tempomat Distronic sowie ein digitaler Innenspiegel. Letzterer gewährt dem Fahrer auch bei dachhoher Beladung noch einen freien Blick nach hinten.
Darüber hinaus kann der Vito mit vielen weiteren Assistenzsystemen ausgestattet werden, wie dem aktiven Park-Assistenten, einem Totwinkel-Warner oder etwa mit einem Spurhalter. Ebenso optional erhältlich ist Pre-Safe, welches die Insassen bei einem Heckaufprall besser schützt. Abgerundet wird das Facelift innen mit frischen Farbtönen an den Sitzpolstern sowie neuen Leichtmetallräder außen. Zum Herbst kommt für die PKW-Varianten noch die Luftfederung Airmatic hinzu, die die Stoßdämpfer selbständig an jedem Rad regelt. Was letztlich den Fahrkomfort beim gelifteten Mercedes Vito erhöht.
Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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