Fahrzeugeinrichtigungen: Alles gut und sicher verstaut
Um Material sicher zu verstauen, bieten Fahrzeugeinrichter für jedes Gewerk vorkonfigurierte Systeme an. Ein Blick auf die Fahrzeugeinrichter.
Keinen Kilometer ohne gesetzliche Vorgaben – das gilt natürlich auch für die Ladung. Denn es heißt glasklar: Jeder, der gewerblich unterwegs ist, muss sein Ladegut sichern. Selbst wenn es der Aktenordner im Firmenkombi ist. Die Vorgaben schützen nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch den Fahrer und alle Beifahrer, sollte es unterwegs zu einem Unfall kommen. Schon bei einer Vollbremsung von 50 auf null Kilometer schießen lose Teile durch das Fahrzeug. Sie prallen mit dem 40-Fachen ihres eigentlichen Gewichts auf Hindernisse. Der Zwei-Kilo-Katalog hinten auf der Ablage wird so zum tödlichen Geschoss.
Fahrzeugeinrichter - die Marktübersicht Foto: © Stefan BuhrenGenau das verhindern ausgeklügelte Fahrzeugeinrichtungen. Bundesweit sind zahlreiche Anbieter unterwegs, die Transporter mit Modulen aus Regalen, Wannen, Schubkästen und sonstigen Zubehörteilen ausstatten. In der Regel sind diese Module individuell konfigurierbar, aber bei nahezu jedem Hersteller und jedem Anbieter gibt es bereits gewerkspezifische Angebote.
Gewerkspezifische Module
Entsprechend unterschiedlich sind die Fahrzeuge – wir reden über Kastenwagen in allen Klassen der leichten Nutzfahrzeuge – mit Modulen ausgestattet. Das SHK-Gewerk bekommt zum Beispiel eine Halterung für Gasflaschen inklusive der vorgeschriebenen Be- und Entlüftung, der Werkstattwagen für Tischler erhält einen Schraubstock und in jedem Fall die passenden Schubkästen inklusive Koffer für sämtliche Werkzeuge und Materialien. Im Bedarfsfall reicht ein Griff und er kann den Werkzeugkoffer oder die Kiste mit den Kleinteilen für Beschläge aus der Halterung lösen und mitnehmen.
Anbieter wie Sortimo, Bott oder Würth haben eigene Koffer in den unterschiedlichsten Größen entwickelt. Der Werkzeugspezialist Bosch etwa liefert seine Akku-Werkzeuge grundsätzlich nur noch in einer L-Boxx des Fahrzeugeinrichters Sortimo aus. Vorteil: Hat der Kunde sein Fahrzeug mit dem Globelyst-System von Sortimo ausgestattet, passt der Koffer automatisch hinein.
Einrichtungen ab Werk
Schon ab Werk bieten die Fahrzeughersteller branchenspezifische Ausstattungen für ihre Nutzfahrzeuge an. Sie sind mit den Fahrzeugeinrichtern Kooperationen eingegangen, was für Käufer oft den Charme hat, dass sie die Modelle als Einrechnungsfahrzeuge bekommen – und brauchen nur noch einen Ansprechpartner.
Zwingend notwendig ist das nicht. Auch noch nachträglich können Unternehmer bei einem Anbieter ihrer Wahl das Fahrzeug ausrüsten. In der Regel ist der Einbau solcher Systeme schnell erledigt, zumal die meisten Fahrzeugeinrichter ein bundesweites Netz haben, um jeden Interessenten schnell bedienen zu können.
Unterschiede zwischen den Anbietern liegen nicht nur im Preis, sondern auch in den verwendeten Materialien und den einzelnen Bausteinen. Der österreichische Anbieter Logicline etwa konzentriert sich auf Lösungen für Pritschenwagen mit Ladungssicherungssystemen und Transportboxen für das sichere Verstauen von Werkzeugen und Materialien auf der Ladefläche. Für Pick-ups haben sie eigene Lösungen entwickelt. Die Sommer GmbH aus Laucha hingegen beschränkt sich auf Regalsysteme für Transporter. Zu den Klassikern zählen Aluca, Bott, Sortimo und Würth, die mit durchgängig konzipierten Systemen glänzen. Hinzu kommt: Sie unterziehen ihre Ausstattungen regelmäßig Crashtests. Der Vorteil etwa gegenüber selbst konstruierten Inneneinrichtungen (was vor allem im Tischler-Handwerk beliebt ist) sind die Sollbruchstellen, wenn es einmal doch zu einem echten Verkehrsunfall kommen sollte.
Einige dieser Anbieter haben beeindruckende Videos ihrer Crashtests auf ihren Internetseiten, die deutlich zeigen, wie sehr die Systeme die Folgen eines Unfalls mildern. Doch auch jenseits von Ladungssicherungen bieten die Systeme klar Vorteile. Der erste simple Vorteil ist die Ordnung selbst: Jedes Teil hat seinen festen Platz, eine zeitaufwendige Suche entfällt – und es bleibt mehr Zeit für den Kunden. Zugleich ist ein aufgeräumtes Fahrzeug mit einem geordneten Innenleben auch eine rollende Visitenkarte: Denn das erste, was ein Kunde in der Regel von seinem Handwerker sieht, ist das Fahrzeug, das vor der Tür steht.
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben