Evum Motors: Robuster Kleinstromer aCar
E-Mobilität setzt sich offenbar langsam durch. Elektrisch angetriebene Kleintransporter können verschiedene Aufgaben übernehmen. Ab 2020 soll auch das aCar von Evum Motors mit dabei sein.
Die Vorteile von E-Transportern sind klar: Sie arbeiten leise und abgasfrei. "Kleine Nutzfahrzeuge mit elektrischem Antrieb sind schon heute nicht nur konkurrenzfähig, sondern sie bieten spürbare Kostenvorteile", erläutert Martin Soltés, Geschäftsführer und Mitgründer der Evum Motors GmbH.
Hervorgegangen ist das 2017 gegründete Unternehmen Evum Motors aus einem Projekt der Technischen Universität München. Zur diesjährigen IAA stellte Evum Motors mit dem aCar ein batterieelektrisches Nutzfahrzeug vor, das im kommenden Jahr im niederbayerischen Bayerbach bei Ergoldsbach in Serie gehen soll.
Künftig könnten darüber hinaus lokale Produktionsstätten in weiteren Zielmärkten entstehen. "Unser Ziel ist es, kundennah kleine Produktionseinheiten zu haben, um so schon bei der Produktion möglichst nachhaltig zu sein," sagt Martin Soltés. "Im Rahmen dieser Expansion bestehen dann auch wieder Einstiegsmöglichkeiten für weitere Investoren und Partner."
Kunden können Kaufprämien von Förderprogramm nutzen
Da das aCar nach den Kriterien der Fahrzeugklasse N1 konstruiert und homologiert wurde, können Kunden die Kaufprämien des Förderprogramms Elektromobilität der Bundesregierung und auch die angekündigten künftigen Sonderabschreibungen nutzen. Der Umweltbonus liegt bei bis zu 8.000 Euro je Fahrzeug.
Mit der geplanten Sonderabschreibung sollen Unternehmen in den Jahren 2020 bis 2030 im Jahr des Kaufs eines neuen und rein elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugs 50 Prozent der Anschaffungskosten steuerlich geltend machen können.
Bauweise des aCar
Evum hat sein aCar mit einem modularen Aufbau konzipiert. Gesetzt sind der Elektro-Allradantrieb mit zwei je zehn kW leistenden Motoren, eine Nutzlast von 1.000 Kilogramm und die Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Flexibel ausgelegt ist das Batteriekonzept (48V, Lithium-Ionen), es bietet verschiedene Reichweiten von bis zu 200 Kilometer.
Ganz bewusst bleibt der aCar in der Breite bei 1,50 Meter. Damit kann das zwei Meter hohe und vier Meter lange Mobil auch auf Gehsteigen, zwischen Lagerregalen oder Weinstöcken eingesetzt werden. Als Aufbauvarianten stehen Pritsche, Kipper, Kasten- oder Planwagen zur Wahl.
Hohe Sitzposition
Die Antriebstechnik ist einfach gehalten. Eine unterflur angebrachte Batterie und die Lage des Antriebs senken den Schwerpunkt gegenüber vergleichbaren, fossil angetriebenen Fahrzeugen ab. So sinkt die Kippgefahr bei Schrägfahrten und mit Ladung oder fest montierten Maschinen hinter dem Fahrerhaus.
Gleichzeitig verschafft die Karosserie mit der kurzen Haube dem Fahrer eine hohe Sitzposition mit guter Übersicht. Der Elektroantrieb erlaubt eine beliebig langsame Arbeitsfahrgeschwindigkeit, ohne aufwendige, schwere, teure oder wartungsintensive Antriebstechnik.
Versorgung externer elektrischer Geräte
Üblicherweise werden in Geräteträgern mit herkömmlichen Motoren Hydrostatgetriebe verwendet, was – zusätzlich zum ohnehin aufwendigen Diesel – eine weitere Komplikationsquelle darstellen kann.
Der robust konstruierte aCar kann mit Erweiterungen wie beispielsweise dem "Kommunaldreieck" zur Aufnahme von Anbauteilen wie einer Kehrmaschine oder eines Räumschilds ausgestattet werden.
Im Zubehörprogramm sind auch eine Winde oder eine Anhängerkupplung. Über eine externe Steckdose mit 230-V-Anschluss kann das aCar externe elektrische Geräte versorgen, etwa Rasenmäher oder eine Heckenschere, oder den Akku elektrischer Geräte während der Fahrt zum nächsten Einsatzort aufladen.
In München wird gerade ein Showroom eingerichtet. Die Fahrzeuge können jedoch bereits jetzt zu einem Netto-Grundpreis ab 28.900 Euro über die Evum-Homepage geordert werden.
Weiter Informationen: www.evum-motors.com
Text:
Gerhard Prien /
handwerksblatt.de
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