Zum 1. Dezember 2024 verzeichnete die Bundes­netzagentur ­bundesweit 120.618 Normal­lade­punkte und 33.419 Schnell­ladepunkte.

Zum 1. Dezember 2024 verzeichnete die Bundes­netzagentur ­bundesweit 120.618 Normal­lade­punkte und 33.419 Schnell­ladepunkte. (Foto: © nerthuz/123RF.com)

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Einfach zum Kunden stromern

Warum Handwerker auf Elektromobilität setzen sollten, ­erklärt SDH-Chef Ralf Baumeister

Zugegeben: Die Verkaufszahlen sprechen derzeit nicht für den emissionsfreien Antrieb. Stromer sind in den Verkaufszahlen deutlich eingebrochen. "Das liegt nicht mehr am Angebot, denn das ist mittlerweile sehr umfangreich und deckt nahezu alle Fahrzeugklassen ab", so Ralf Baumeister, der als Geschäftsführer der Servicegesellschaft Deutsches Handwerk (SDH) fast 10.000 Einheiten von Pkw und Nfz vertreibt. "Vor allem der Wegfall der E-Auto-Prämien quasi über Nacht hat viel Vertrauen zerstört." Dennoch ist der langfristige Weg in die Elektromobilität vorgezeichnet.

E-Auto: Wachstum und Infrastruktur überzeugen

Die Fakten sprechen für das E-Auto. Batterien werden leistungsfähiger, günstiger und langlebiger. Gleichzeitig wächst die Ladeinfrastruktur kontinuierlich. Zum 1. Dezember 2024 verzeichnete die Bundesnetzagentur bundesweit 120.618 Normalladepunkte und 33.419 Schnellladepunkte, die öffentlich zugänglich sind. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von 23 Prozent (19 Prozent bei Normal-, 39 Prozent bei Schnellladepunkten) – und in dem Tempo geht es weiter.

Auch das Angebot passt. Im Segment der leichten Nutzfahrzeuge, also von den kleinen Stadtlieferwagen bis zum Großraumtransporter bis maximal 7,5 Tonnen, gibt es ein umfassendes Angebot, das sämtliche Nutzlasten, aber auch Ladevolumina bis 17 Kubikmeter abdeckt. "Dazu kommen mittlerweile Reichweiten von bis zu 350 km bei Transportern und bis zu 750 km bei Limousinen", so Baumeister (siehe Interview).

Kostenvorteile und Imagegewinn für Unternehmen

Für scharfe Rechner ist der im Vergleich zum Verbrenner hohe Kaufpreis auch falsch. Denn über die gesamte Nutzungsdauer (Total Cost of Ownership, kurz TCO) gerechnet, liegen Stromer mit Verbrennern im Kostenvergleich mittlerweile gleich auf. "Das liegt an inzwischen günstigeren Preisen für Autos samt Batterien sowie den niedrigeren Verbrauchs- und Wartungskosten, aber auch Steuervorteilen", erklärt der SDH-Chef. Wie hoch die Energiekosten sind, können Betriebsinhaber schließlich selbst steuern. Je nach Lademöglichkeit ist der Strom sogar zum Nulltarif zu haben, wenn das Unternehmen die Energie über eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Betriebsgelände gewinnt.

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Hinzu kommt der Imagegewinn, wenn das Unternehmen emissionsfrei beim Kunden vorfährt. Elektrofahrzeuge verbessern zudem die Chancen bei öffentlichen Ausschreibungen, da viele Vergabestellen nachhaltige Mobilitätslösungen bevorzugen und emissionsarme Flotten als Auswahlkriterium berücksichtigen. Zusätzlich sichern sich Handwerksbetriebe langfristig Liefer- und Anfahrmöglichkeiten in Ballungszentren, wenn die Zufahrt in die Stadtmitte künftig nur noch emissionsfreien Fahrzeugen gewährt werden soll. Denn das fällt oft unter den Tisch: Unter dem Stichwort "Mobilitätswende" haben viele Großstädte Pläne für eine auto- oder emissionsfreie Innenstadt oder bereits Pilotprojekte konzipiert.

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Text: / handwerksblatt.de

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