Aston Martin: Exklusiver Sportwagen für betuchte Handwerker
Mit der Rückkehr in die Formel 1 präsentiert Aston Martin den Vantage F1 Edition. Die exklusive Sonderedition ist die Straßenversion des Safety-Cars. Wir haben mit dem potenten Boliden einige Runden gedreht.
Wer einen hochkarätigen Sportwagen wie den Aston Martin Vantage in der F1 Edition sein Eigen nennt, der hat es im Berufsleben weit gebracht. Der exklusive Brite startet bei 136.000 Euro netto und ist natürlich für den Weg zum Kunden viel zu schade. Auch James Bond wird den Vantage F1-Editon wohl niemals auf seiner Schurkenjagd einsetzen, obwohl der britische Geheimagent als der wohl bekannteste Dienstwagenfahrer der Edelschmiede aus Gaydon gilt.
Inspiration aus der Formel 1
Die Inspiration für die Sonderauflage des Vantage stammt aus der Formel 1, der Königsklasse des Motorsports. Hier haben sich die Briten in diesem Jahr nach 61-jähriger Abstinenz wieder zurückgemeldet und kämpfen mit Sebastian Vettel und Lance Stroll um wertvolle WM-Punkte.
Darüber hinaus stellt Aston Martin seit dieser Saison zum ersten Mal das Safety-Car, da Mercedes die Exklusiv-Rechte abgegeben hat. Der mit einem überarbeiteten Fahrwerk sowie einer größeren Bremsanlage speziell vorbereitete Vantage wird im Wechsel mit dem vertrauten Mercedes-AMG GT R eingesetzt und wie gehabt vom Deutschen Bernd Mayländer pilotiert.
Reichlich Karbon und Rennsporttechnik
In der Formel 1 ist der Vantage als Safety-Car unterwegs. Foto: © Aston MartinMit der Rückkehr in die Formel 1 möchte Aston Martin aber auch die eingefleischten Enthusiasten der Sportwagenmarke mitnehmen. Daher gibt es das Safety-Car als Straßenversion Vantage F1 Edition. Hinsichtlich Leistung und Performance wurde das neue Topmodell optimiert und gilt als die stärkste Variante der Vantage-Baureihe. Das nicht limitierte Editionsmodell ist als Coupé für 136.000 Euro (alle Preise netto) erhältlich, der ebenfalls lieferbare Roadster kostet knapp 7.000 Euro mehr. Tja, vielleicht ist 007 ja jetzt ein bisschen neidisch auf mich. Vorher war es zumindest immer umgekehrt. Ich habe nämlich gerade eine prestigeträchtige Aufgabe zu erfüllen und bewege den begehrenswerten Aston Martin Vantage F1 Edition ganz alleine. Sorry, James.
Schon beim ersten Rundgang fällt auf, dass der Vantage F1 Edition mit feinster Rennsporttechnik aus Karbon gespickt ist. Das Aerodynamik-Paket umfasst einen Frontsplitter über die gesamte Fahrzeugbreite, Dive Planes an der Front sowie Unterbodenverkleidungen bis hin zu dem dezent gehaltenen Heckflügel. Gegenüber dem regulären Vantage erhöht sich der Abtrieb beim bis zu 314 km/h schnellen F1 Edition-Coupé um insgesamt 200 kg, gleichzeitig verbessern die Maßnahmen die Gesamtbalance des Fahrzeugs.
Der V8-Turbo hat Kraft in allen Lebenslagen
Der britische Sportler wird von einem V8-Turbo mit 535 PS befeuert. Foto: © Aston MartinUm die Fahreigenschaften signifikant zu verbessern hat Aston Martin viel Feinschliff in den Vantage F1 investiert. So erhielt der von Mercedes-AMG zugelieferte Vierliter-V8-Biturbo mit 535 PS eine Leistungssteigerung gegenüber dem Serienmodell von 25 PS. Das maximale Drehmoment von 685 Nm blieb hingegen gleich, lässt sich aber nun über ein breiteres Drehzahlband zwischen 2000 bis auf 5000 Umdrehungen nutzen. In nur 3,6 Sekunden schießt der Aston Martin auf die 100-er Marke und wie es sich für einen doppelt aufgeladenen Achtzylinder gehört, nimmt auch der Schub darüber kaum ein Ende. Dementsprechend vehement geht es im F1-Editionsmodell zur Sache.
Dabei ist es dem Aston ziemlich egal, ob der Tacho gerade 50 oder 250 Km/h anzeigt. Ein deftiger Vortrieb ist immer vorhanden. Vor allem, wenn der Fahrmodus-Schalter in der schärfsten Stufe mit der Bezeichnung Track steht. Auch die überarbeitete Achtgang-Automatik überzeugt, da sie beim Hochschalten kurz das Drehmoment unterbricht und sich dadurch nachdrücklich die Schaltzeiten verkürzen. Was beim Fahren ebenso beeindruckt, ist das fulminante Klangbild des Achtzylinders. Das Repertoire reicht von bellend bis fauchend und ist immer wahrnehmbar. Doch benimmt sich der Mercedes-Motor keineswegs so krawallig wie man es von den AMG-Modellen her kennt, sondern bleibt von der Geräuschkulisse wesentlich dezenter im Hintergrund.
Ein exklusiver Sportler mit genügend Restkomfort
Im Innenraum geht es mit feinsten Materialien gediegen zu. Foto: © Aston MartinDagegen erhielt das Fahrwerk mit einer neuen Dämpferabstimmung mehr Schärfe, ebenso wurde die Lenkung in Richtung direkter nachjustiert. Klatschnasse Hände braucht man bei der Kurvenhatz aber nicht zu befürchten. Der Aston lenkt präzise ein und fährt sich überaus handlich, bleibt bei allem aber immer locker und lässig, selbst beim Cruisen über die City-Boulevards, wobei beim Vantage F1 Edition immer noch genug Restkomfort vorhanden ist. Daher eignet sich das Safety-Car gleichermaßen zum schnellen Fahren wie auch zum entspannten Reisen.
James Bond hätte sicherlich seine Freude am Vantage F1 Edition. Sofern er seinen Dienstwagen ganz lässt und beulenfrei wieder an Q zurückgibt. Die Außenlackierung ist übrigens sowohl in Matt- als auch in Hochglanz erhältlich und wird durch eine mattgraue Renngrafik auf der Motorhaube sowie dem Dach ergänzt. Im Innenraum verfügt der Vantage F1 Edition dagegen über keine Agenten-Features, sondern über Polsterungen und Verkleidungen aus Leder in Obsidian Black und Alcantara in Phantom Grey, die wahlweise mit Kontraststreifen und Nähten in Lime Green, Obsidian Black, Wolf Grey oder Spicy Red ergänzt werden können.
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Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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