Wirtschaftsweise senken Konjunkturprognose, Handwerk fordert Wachstumsanschub
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung senkt seine Konjunkturprognose auf 0,2 Prozent für das laufende Jahr. Das Handwerk fordert dringend ein Wachstumspaket für die deutsche Wirtschaft.
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine Prognose für die Wirtschaftleistung in Deutschland aus dem vergangenen Herbst von 0,7 auf jetzt 0,2 Prozent für das laufende Jahr korrigiert. Die Entwicklung der Gesamtwirtschaft werde durch eine schwache Nachfrage gebremst.
Allerdings sei zu erwarten, dass die deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf etwas an Fahrt gewinnt. So dürfe die Inflation zurückgehen und die Nominallöhne steigen, sodass ein Wachstum der Realeinkommen im Verlauf des Jahres 2024 zu einer moderaten Belebung der privaten Konsumausgaben führe.Für das Jahr 2025 rechnen die Wirtschaftsweisen mit einem Wachstum von 0,9 Prozent.
Handwerk fordert Wachstumspaket
FühjahrsgutachtenHier finden Sie das Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsweisen in der Kurzfasssung und in der Gesamtausgabe.Die Bundesregierung hatte ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr noch leicht von 0,2 auf 0,3 Prozent angehoben und von einem "konjunkturellen Wendepunkt" gesprochen. Trotz dieser "Hoffnungssignale" machte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf strukturelle Probleme des Standorts aufmerksam und mahnte Veränderungen an.
Das Handwerk ist weiter alarmiert und fordert dringend Maßnahmen der Politik: "Es ist dringend ein Wachstumsanschub für die deutsche Wirtschaft notwendig, den die Politik geben muss. Die Regierung muss rasch ein Wachstumspaket auf den Weg bringen, mit dem sie Investitionen anreizt und Impulse für einen wieder größeren wirtschaftlichen Schwung gibt", erklärt Jörg Dittrich.
Lust auf Leistung machen
"Nur so wird es möglich sein, dass zumindest im kommenden Jahr wieder wirtschaftliche Dynamik am deutschen Wirtschaftsstandort entfacht wird und sich auch die schlechte Stimmung des Abwartens in eine positive Richtung dreht. Politik ist aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Beschäftigten und Betrieben wieder Lust auf Leistung machen", betont der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Hinsichtlich der laufenden Haushaltsdebatte sei es nun wichtig, mittelständische Arbeitgeber und Beschäftigte gezielt zu entlasten und durch eine "kluge Investitionspolitik" bei den zu bewältigenden Transformationsaufgaben zu unterstützen.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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