NRW-Handwerk im Dialog mit der Kirche
Vetreter des nordhrein-westfälischen Handwerks und der katholischen Kirche sprachen über Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Bischöfe und Generalvikare der fünf Bistümer aus Nordrhein-Westfalen, unter ihnen Rainer Maria Kardinal Woelki aus Köln, trafen sich mit Spitzenvertretern des nordrhein-westfälischen Handwerks zu einem Austausch zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen. Kardinal Woelki hob im Gespräch hervor, dass Kirche und Handwerk eine lange Tradition verbinde. Die enge Beziehung zwischen Kirche und Handwerk sei viele Jahrhunderte alt.
"In unseren alten Kirchen gibt es viele Zeugnisse dieser Verbindung – Stiftungen der Zünfte wie Altäre oder Heiligenfiguren. Sie sind Zeichen des tiefen Glaubens, der Verbundenheit mit der Kirche und des Einsatzes für das Gemeinwohl. Eine besonders enge Verbindung zwischen Kirche und Handwerk gibt es zudem durch Adolph Kolping und sein Werk, das bis heute als großer Verband mit vielen Mitgliedern und Einrichtungen ein wichtiger Faktor kirchlichen Lebens ist. Was aus sozialer Verantwortung für die prekäre Situation vieler Handwerksgesellen begann, ist heute eine weltweite Bewegung, um Menschen zu befähigen, durch eine gute Ausbildung ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Auch das ist Teilhabe am Schöpfungsauftrag Gottes", so Kardinal Woelki.
Denken in Generationen
Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW, betonte, dass für den handwerklichen Mittelstand und die katholische Kirche Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit grundlegende Werte seien. "Bei allen Entscheidungen, die wir treffen und allen Positionen, die wir beziehen, haben wir immer die nächste Generation Handwerk im Blick. Denn Handwerk ist Denken in Generationen. Diese Haltung teilen wir mit der katholischen Kirche."
Den fachlichen Impuls des Austauschs setzte Nils Goldschmidt, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Siegen, der aktuelle ökonomische und soziale Herausforderungen beleuchtete und Lösungsansätze aufzeigte. Dabei hob er die Bedeutung von kleinen und mittelständischen Unternehmen hervor, die nicht nur das Rückgrat der Wirtschaft bildeten, sondern auch wichtige Orte der Begegnung und des gesellschaftlichen Dialogs seien. Eine zentrale Botschaft in Richtung der Politik lautete: "Vertaut den vielen und nicht nur den großen Unternehmen."
Orte der Begegnung und des gesellschaftlichen Dialogs
In der anschließenden Diskussion tauschten sich die Vertreter von Kirche und Handwerk zu unterschiedlichsten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen aus – vom Einfluss künstlicher Intelligenz auf den Arbeitsmarkt, über Chancen und Hürden bei der Integration von Zugewanderten bis zur Bedeutung von Unternehmertum und dem sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft.
Quelle: Handwerk.NRW
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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