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Investitionen: Bürgschaftsbanken unterstützen 4.500 Unternehmen

Betriebsführung

Die Bürgschaftsbanken der Länder haben im vergangenen Jahr 4.500 Unternehmen bei Investitionen, bei Gründung und Nachfolge unterstützt - viele davon aus dem Handwerk.

Im vergangenen Jahr unterstützten die Bürgschaftsbanken der Länder rund 4.500 kleine und mittlere Unternehmen mit Bürgschaften und Garantien für Kredite und Beteiligungen in Höhe von etwa 1,79 Milliarden Euro - ähnlich viel wie im Vorjahr. Dadurch konnten Investitionen in Höhe von insgesamt 2,75 Milliarden Euro unmittelbar ermöglicht werden, meldet der Verband deutscher Bürgschaftsbanken (VDB).

In einem Umfeld, das durch eine starke Zurückhaltung bei Investitionen und eine schwache Kreditnachfrage gekennzeichnet sei, zeige die stabile Nutzung der Bürgschaftsförderung, dass die Kreditwirtschaft in Krisenzeiten zusätzliche Absicherung benötige, heißt es.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Bürgschaftsbanken bleibe die Unterstützung von Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen. Im Jahr 2024 wurden 2.754 Bürgschaften für Existenzgründungen ausgereicht, wobei mehr als 56 Prozent auf Nachfolgefinanzierungen entfielen. Besonders stark nachgefragt wurden Bürgschaften im Handwerk sowie bei Dienstleistungsunternehmen. Durch die verbürgten Unternehmen konnten im Jahr 2024 mehr als 60.000 Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert werden, so der Verband.

Kreditnachfrage bleibt unterdurchschnittlich

Die Nachfrage nach Krediten bleibe weiterhin unterdurchschnittlich. Kleine Unternehmen berichten laut der Bürgschaftsbanken zunehmend von Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzierungen. Der Großteil der kleinen und mittleren Unternehmen erwarte weitere Kostensteigerungen, insbesondere bei Energie, Rohstoffen und Personal. Angesichts der konjunkturellen Aussichten und sich verschärfender Kreditbedingungen werde die Finanzierung von Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusätzlich erschwert.

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Viele kleine Unternehmen würden zwar die Notwendigkeit erkennen, in digitale Technologien und nachhaltige Geschäftsmodelle zu investieren, hätten jedoch immer größere Schwierigkeiten, die erforderlichen finanziellen Mittel zu beschaffen. Besonders junge Unternehmen seien in der Lage, diese Transformation voranzutreiben, so der Verband der Bürgschaftsbanken. 

"Wir brauchen hierfür neue Finanzierungsmodelle, wie beispielsweise den gerade gestarteten ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge, um den Bedürfnissen des Mittelstands gerecht zu werden", erklärt Guy Selbherr, Vorstand des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB).

Was machen Bürgschaftsbanken?

Bürgschaftsbanken übernehmen Ausfallbürgschaften (Bankbürgschaften) gegenüber Hausbanken für Kredite und für alle wirtschaftlich vertretbaren Vorhaben, zum Beispiel für

  • Existenzgründungen und Betriebsübernahmen 
  • Investitions-und Wachstumsfinanzierungen
  • Betriebsmittel (auch Kontokorrentkreditrahmen)
  • Avale und Garantien (auch Kreditrahmen, zum Beispiel für Durchführungs- und Gewährleistungsbürgschaften)

Quelle: VDB

Neues Instrument zur Förderung von Gründungen Die KfW, die Deutschen Bürgschaftsbanken, das Bundeswirtschaftsministerium sowie das Bundesfinanzministerium haben im vergangenen Jahr den ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge ins Leben gerufen. Seit November 2024 steht dieses Förderangebot mit 100-prozentiger Bürgschaft Gründerinnen und Gründern sowie Unternehmensnachfolgerinnen und -nachfolgern zur Verfügung. Mehr dazu hier

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Text: / handwerksblatt.de

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