Handwerkskammertag fordert Senkung der Energiepreise
Der Handwerkskammertag Land Brandenburg sieht KMU im Handwerk bei der Energieversorgung benachteiligt und fordert eine Senkung der Energiepreise. Dabei dürfe die Industrie aber nicht einseitig subventioniert werden.
Beim Austausch von Vertretern des Handwerkskammertags Land Brandenburg mit dem Europaabgeordneten Christian Ehler (EVP) ging es um die deutsche und europäische Energiepolitik und ihre Auswirkungen auf das Handwerk. Die Vorstände und Geschäftsführungen der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam hoben dabei die zentrale Bedeutung einer zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung im europäischen Kontext hervor.
Brandenburg gehöre zu den Bundesländern mit den höchsten Strom-Netzentgelten in Deutschland. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Handwerk seien die hohen Energiekosten eine große Belastung. Daraus resultierten Wettbewerbsnachteile für die Betriebe. Der Handwerkskammertag fordert daher eine Senkung der Energiepreise und lehnt gleichzeitig eine einseitige Subventionierung der Industrie ab. Aber nicht nur die Energiepreise seien ein wichtiger Faktor im Handwerk, sondern auch eine zuverlässige Energieversorgung. Hierbei spiele die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene eine zentrale Rolle.
Handwerk nicht benachteiligen
Christian Ehler gemeinsam mit Vertretern des Handwerkskammertags Land Brandenburg. Foto: © Handwerkskammertag Land Brandenburg"Die Energiepreise für alle Unternehmen müssen runter. Nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit auch für energieintensive Handwerksbetriebe in Brandenburg gewährleisten und nachhaltiges Wirtschaftswachstum sichern", sagte der Präsident des Handwerkskammertags, Robert Wüst. "Es gibt keine Wirtschaft erster und zweiter Klasse, es gibt eine Gesamtwirtschaft, in der das Handwerk eine zentrale Rolle spielt. Das Handwerk als Motor der Energiewende darf nicht benachteiligt werden und muss in seiner Bedeutung für die Wirtschaftskraft und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärker wahrgenommen werden."
Auch Ehler betonte die zentrale Rolle des Handwerks im deutschen Mittelstand und dessen Bedeutung für die Wirtschaft. Er räumte ein, dass besonders kleine und mittelständische Unternehmen sowie energieintensive Branchen unter den hohen Energiepreisen leiden. "Wichtig ist, nicht nur keine neuen bürokratischen Hürden mehr aufzubauen, sondern systematisch abzubauen. Wir setzen auf marktbasierte Signale zur Strompreisgestaltung, während ein Industriestrompreis als Subventionierungsinstrument allein nicht ausreicht."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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