Sollte es keine keine politische Mehrheit für die Abschaffung der Minijobs geben, sollte zumindest die 450-Euro-Grenze nach oben korrigiert werden, sagt der BIV.

Sollte es keine keine politische Mehrheit für die Abschaffung der Minijobs geben, sollte zumindest die 450-Euro-Grenze nach oben korrigiert werden, sagt der BIV. (Foto: © bartusp /123RF.com)

Vorlesen:

Gebäudereinigerhandwerk fordert Abschaffung von Minijobs

Handwerkspolitik

Das Gebäudereinigerhandwerk setzt sich für die Abschaffung von Minijobs ein. Sie seien ein unflexibles Instrument und für Arbeitgeber die teuerste Beschäftigungsform.

"Die Minijobber gehören zu den Verlierern der Corona-Krise", sagt Johannes Bungart, Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Die Bundesregierung hat diese Beschäftigungsgruppe im Regen stehen lassen. Als beschäftigungsstärkstes deutsches Handwerk haben wir uns vergeblich dafür stark gemacht, dass zum Beispiel die Regelung für das Kurzarbeitergeld für einen bestimmten Zeitraum auch für geringfügig Beschäftigte gelten."

Der BIV erwartet nun eine Richtungsentscheidung der Regierungsparteien. Bungart: "Entweder sie schaffen Minijobs bundesweit und branchenübergreifend ab. So gäbe es künftig ab dem ersten Euro nur noch voll steuer- und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Als beschäftigungsstärkste Handwerksbranche Deutschlands halten wir dies für die konsequenteste Lösung." Schon lange seien Minijobs ein mehr und mehr unflexibles Instrument für die Unternehmen, außerdem seien sie mit einer Pauschalabgabe von 30 Prozent für Arbeitgeber die teuerste Beschäftigungsform.

Das könnte Sie auch interessieren:

450-Euro-Grenze nach oben anpassen

"Wenn es für einen Systemwechsel allerdings keine politische Mehrheit gibt, bedarf es zumindest einer pragmatischen Lösung und damit einer angemessenen Anpassung der starren 450-Euro-Grenze nach oben, damit die Beschäftigten von der Erhöhung der tariflichen und gesetzlichen Mindestlöhne profitieren und die Unternehmen unnötige Arbeitszeitverkürzungen vermeiden können", erklärt Bungart.

Niedriglohnsektor: Sackgasse statt SprungbrettHier finden sie mehr Informationen zur Studie der Bertelsmann-Stiftung.Anlass des erneuten Vorstoßes des BIV in Richtung Abschaffung der Minijobs ist eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung mit dem Titel "Niedriglohnsektor: Sackgasse statt Sprungbrett". Sie enthalte zwei Kernbotschaften: Die Corona-Krise habe die Probleme der geringfügig Beschäftigten offengelegt und verschärft. Nötig sei eine Reform der 450-Euro-Grenze, die seit 2013 nicht mehr an die allgemeine Lohnentwicklung angepasst wurde.

Quelle: BIV

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: