Energieversorgung: Priorität für Branchen, die für Energiewende relevant sind, gefordert
Ein Verbändenetzwerk um Tischler Schreiner Deutschland fordert für den Fall einer staatlichen Rationierung vorhandener Gasvorräte einen besonderen Schutz für Branchen, die für die Energiewende relevant sind.
Ein Verbändenetzwerk um den Bundesverband Holz und Kunststoff (Tischler Schreiner Deutschland, TSD) fordert für den Fall einer Energierationierung besonderen Schutz für Betriebe aus Branchen, die für die Energiewende wichtig sind. Deutschland komme nicht kurzfristig aus der Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger, besonders aus Russland. Bestenfalls funktioniere das mittelfristig.
Die Anfang April von Bundesregierung vorgestellten Maßnahmen wie der KfW-Kostenzuschuss, der ausschließlich Unternehmen mit besonderen Energiepreissteigerungen hilft, seien durchaus sinnvoll. "Das reicht aber nicht aus", sagt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner. Er fordert weitere, in der gesamten Wertschöpfungskette wirksame Entlastungen.
Preissteigerungen vermeiden
"Nur so können unverhältnismäßige Preissteigerungen für unsere Betriebe und ihre Kunden vermieden werden." Zudem sei eine unbürokratische und schnelle Umsetzung dieser Maßnahmen essenziell. Sollte es zu einem Lieferstopp oder einem Embargo für Gaslieferungen aus Russland kommen und der Einsatz des vorhandenen Erdgases rationiert werden müssen, seien weitere Punkte zu berücksichtigen.
Produkte aus dem Bereich der energiesparenden Gebäudehülle trügen zur Energieversorgungssicherheit bei. Deswegen sollte ihren Herstellern eine Priorität bei der Gasversorgung eingeräumt werden. Außerdem dürften bestimmte Produktionsanlagen nicht heruntergefahren werden, da sie sonst regelrecht zerstört würden.
Folgen für die gesamte Ausbaubranche
Die Industrieanlagen zur Produktion von Glas seien beispielsweise technisch darauf angewiesen, ohne Unterbrechung zu laufen. Werden sie abgeschaltet, seien Defekte im dreistelligen Millionenbereich zu befürchten. "Ein solcher Rückschlag für die Glasindustrie hätte zwangsläufig Auswirkungen auf die gesamte Ausbaubranche und würde die energetischen Sanierungspläne im Gebäudesektor ad absurdum führen", so der Verband.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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