Im Ausbaugewerbe läuft es am besten
Die Stimmung im Handwerk ist weiterhin sehr gut. Besonders gut hat das Ausbaugewerbe bei der Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer (HWK) Dortmund abgeschnitten.
Ein neues Rekordhoch gibt es derzeit zwar nicht bei den Betrieben im Bezirk der Handwerkskammer Dortmund, doch sowohl die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage (88 Prozent bewerten sie mit gut oder zufriedenstellend) als auch die Erwartung für die kommenden Monate (93 Prozent gehen von einer positiven Entwicklung aus) sind außerordentlich gut.
Die Betriebe aus dem Ausbaugewerbe beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage am positivsten: 54 Prozent halten sie für gut (gefolgt von den Handwerken für den Gewerblichen Bedarf mit 45 Prozent). Die einzelnen Konjunkturindikatoren werden von den Ausbau-Unternehmen fast durchweg besser eingeschätzt als dies im Durchschnitt des Gesamthandwerks der Fall ist.
Anteil der Ausbau-Unternehmen, die bei den Konjunkturindikatoren mit "gestiegen" geantwortet haben:
| Ausbaugewerbe | Handwerk gesamt |
Beschäftigte | 17% | 15% |
Auftragsbestand | 29% | 25% |
Verkaufspreise | 28% | 27% |
Gesamtumsatz | 29% | 25% |
Investitionen | 22% | 24% |
Kammer-Präsident Berthold Schröder führt diese hervorragenden Werte zum einen auf das anhaltend niedrige Zinsniveau zurück, das die Verbraucher zu Investitionen in die eigenen Immobilien animiere, zum anderen auf Kaufkraftzuwächse, bedingt durch die positive Arbeitsmarktentwicklung, tarifliche Lohnerhöhungen und niedrige Inflationsraten.
"Das alles wirkt sich sehr positiv auf die Ausbaubranche aus. Bei fast jedem fünften Betrieb liegt die Auslastung sogar über 100 Prozent. Man muss aber auch sehen, dass der zunehmende Fachkräftemangel dem durchaus entgegenwirken kann. In diversen Unternehmen gerät die Produktivität dadurch in Stocken."
Bei den Personenbezogenen Handwerken ist die Stimmung dagegen eher gedämpft. Hier bewerten 78 Prozent ihre derzeitige Geschäftslage gut (21 Prozent) bis zufriedenstellend (57 Prozent).
Anteil der Unternehmen, die bei den Konjunkturindikatoren mit "gestiegen" geantwortet haben:
| Pers. Dienstl. | Handwerk gesamt |
Beschäftigte | 8% | 15% |
Auftragsbestand | 13% | 25% |
Verkaufspreise | 22% | 27% |
Gesamtumsatz | 12% | 25% |
Investitionen | 21% | 24% |
"Die durchschnittliche derzeitige Auslastung bei Unternehmen aus diesem Bereich liegt bei 68 Prozent. Das ist vergleichsweise gering. Auch gab es seit Herbst 2016 tendenziell einen Rückgang bei den Beschäftigten", so Schröder. Von gestiegenen Mitarbeiterzahlen hätten acht Prozent der Befragten berichtet, von gesunkenen indes doppelt so viele.
Und der Blick auf das nächste halbe Jahr falle ähnlich aus: Fünf Prozent der Betriebe rechneten mit einem Beschäftigungszuwachs, zwölf Prozent mit einem Abbau. Das wirke sich in der Konsequenz leider auch auf die Investitionsbereitschaft aus: Fast ein Viertel der Betriebe (24 Prozent) hätten bei dieser Frühjahrsumfrage angegeben, bis zum Herbst weniger Investitionen tätigen zu wollen / können.
Vergleicht man innerhalb des Kammerbezirks die fünf Bezirke der Kreishandwerkerschaften miteinander, ergibt sich ein recht homogenes Bild. Spitzenreiter bei der insgesamt positiven Einschätzung (gut / zufriedenstellend) der aktuellen Geschäftslage sind die KH-Bezirke Herne und Hagen, die übrigen drei – Hellweg-Lippe, Dortmund / Lünen und Ruhr – liegen marginal darunter. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr liegen in allen KH-Regionen bei über 90 Prozent.
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben